- Juni 24, 2021
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Unternehmen, die ihre Fuhrparks elektrifizieren, werden häufig mit Attributen wie innovativ, modern und nachhaltig in Verbindung gebracht. Damit die Umstellung auf Elektromobilität reibungslos gelingt, sollten auch die FahrerInnen von der neuen Technik überzeugt – und im besten Fall auch gleich geschult werden, mit den E-Fahrzeugen richtig umzugehen. Wir haben die besten Argumente, Vorteile und Tipps zusammengestellt.
Keine Frage, die Automobilbranche steht vor einem Umbruch. Mit der aufgestockten Förderung beim Kauf von Elektrofahrzeugen soll in Deutschland die Verkehrswende angeschoben werden: Weg vom Verbrenner, hin zu klimafreundlichen Alternativen. Richard Damm, Präsident des Kraftfahrtbundesamts (KBA), stellt die Prognose auf, dass spätestens im Jahr 2030 ungefähr sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeugen zugelassen sein werden. Auch Fuhrparks sammeln bereits seit einiger Zeit Erfahrungen mit E-Fahrzeugen in ihrer Flotte. Das ist gut für die Umwelt und für das Image des Unternehmens. Doch bevor so eine weitreichende Umstellung ins Haus steht, sollten bezüglich Emobilität FahrerInnen mit ins Boot geholt werden. Wie man sie am besten von der neuen Technik überzeugt und auch schult, erklären wir hier.
Einordung und Aufklärung über Emobilität bei FahrerInnen
Beziehen Sie Ihre Belegschaft von Anfang an mit in die Planung ein. Erklären Sie Ihre Beweggründe, fragen Sie sie nach Ideen und Wünschen. SkeptikerInnen, die Vorbehalte gegen das Thema Elektromobilität haben, laden Sie zu einer Probefahrt ein. Das Fahrerlebnis, die Beschleunigung, die unglaubliche Ruhe im Innenraum, all das sind ganz neue Erfahrungen, die Ihre FahrerInnen neugierig machen und vielleicht sogar überzeugen werden.
E-Mobilität ist komplex, denn sie umfasst eine Vielzahl von Systemen, die es zu neu zu koordinieren gilt. Angefangen von der Disposition, über das Reichweitenmanagement, bis hin zum Ladezustand – eine verlässliche Software kann hier für eine Entlastung sorgen.
Ein Vorteil, den man unbedingt unterstreichen sollte: Das lästige Sammeln und Zuordnen von Tank-Quittungen entfällt. Eine vollautomatische Abrechnungslösung für sämtliche Ladevorgänge der E-Fahrzeuge reduziert Bürokratie- und Papierkram.
Nachhaltigkeit und Angebotssteigerung
„Ja, aber wie klimafreundlich sind Elektrofahrzeuge wirklich?“ Diese Frage fällt früher oder später in jedem Gespräch zum Thema E-Mobilität. Die Antwort: Tatsächlich kann die Produktion eines Elektroautos doppelt so viel Energie benötigen wie die eines Verbrenners. Werden die Auto- und Zellfabriken mit Ökostrom betrieben, schrumpft diese Zahl jedoch erheblich. Laut einer aktuellen Studie der Universität Eindhoven weisen Elektroautos – je nach Batteriegröße – nach 30000 bis 60000 Kilometern eine bessere Ökobilanz auf als Verbrenner. Werden die Energiespeicher künftig recycelt, können die Stromer ihren Vorsprung noch ausbauen.
Darüber werden sich Ihre FahrerInnen freuen: Die Auswahl an Elektro- und Hybridfahrzeugen nimmt schnell zu. Früher hatten viele Marken nur einen einzigen Stromer im Programm, mittlerweile wird meist die gesamte Modellpalette elektrifiziert. Bis 2025 investiert allein die deutsche Automobilindustrie insgesamt 150 Milliarden Euro in Zukunftstechnologien, vor allem Elektromobilität und Digitalisierung. Und dann wird es optisch bald kaum einen Unterschied mehr zwischen Verbrennern und E-Fahrzeugen geben.
Schulungen zur Emobilität für FahrerInnen
Elektrofahrzeuge und Elektrohybride werden teils mit sehr hohen elektrischen Spannungen betrieben. Personen, die an sogenannten Hochvolt-Fahrzeugen arbeiten, setzen sich dabei größeren Gefahren aus. Unternehmen sollten daher ihre Mitarbeitenden entsprechend schulen lassen. Sie sollten in Lage sein, anfallende elektrotechnische Arbeiten zu beurteilen, mögliche Gefährdungen zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. Dafür gibt es eine Reihe von Weiterbildungs-Angebote von Dekra, TÜV und dem VDI.
Ladeinfrastruktur schaffen
Reichweitenangst ist noch immer die größte Sorge bei Elektro-Einsteigern. Beim Umstieg auf eine elektrische Flotte ist vor allem eine Frage entscheidend für die Praktikabilität: Wie, wo und wann werden die Elektroautos geladen? Stellen Sie auf dem Gelände genug Lademöglichkeiten zur Verfügung und informieren Sie Ihre Mitarbeitenden, dass es derzeit einen Zuschuss für private Wallboxen in Höhe von 900 Euro gibt. Besteht ein Mietverhältnis, muss der Hauseigentümer der Installation zustimmen. Zum Jahresende soll aber eine Reform des Wohnungseigentumsgesetzes in Kraft treten, die klärt, dass Eigentümer kein Veto mehr gegen eine Wallbox einlegen können. Zusätzlich läuft bereits der „Masterplan Ladeinfrastruktur“, demzufolge die Bundesregierung bis 2030 eine Million öffentlicher Zapfstellen für Strom schaffen will.
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