- Juni 17, 2021
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FahrerInnen von Elektroautos steuern statt der Tankstelle die Ladestation an. Neben privaten Ladesäulen und solchen auf dem Firmengelände sind diese öffentlich verfügbar. Davon gibt es in Deutschland immer mehr – doch wie viele sind es tatsächlich, wer bietet den Strom an und was kostet eine volle Ladung? Hier gibt es wichtige Daten und Fakten über die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland und Europa sowie einen Ausblick auf innovative Techniken wie induktives Laden vom Elektroauto.
Ladeinfrastruktur Elektromobilität: öffentliche Ladestationen im Überblick
Geht der Akku zur Neige, ist es höchste Zeit, eine öffentliche Ladestation fürs Elektroauto anzusteuern. Dabei haben Fahrer die Wahl zwischen zahlreichen verschiedenen Anbietern. Diese unterscheiden sich hinsichtlich des Strompreises, der maximalen Kapazität und damit der Ladegeschwindigkeit sowie mittlerweile auch der verwendeten Techniken. Darüber hinaus finden E-Auto-FahrerInnen eine Vielzahl unterschiedlicher Abrechnungssysteme vor.
In Deutschland gibt es Stand Frühjahr 2021 rund 23.000 öffentliche Ladestationen für Elektroautos. Dabei schreitet der Ausbau der Ladeinfrastruktur schnell voran: Die Anzahl der Säulen hat sich innerhalb eines Jahres signifikant verdoppelt. Im zweiten Quartal 2020 waren es noch knapp über 19.000 öffentlich zugängliche Säulen. Dennoch liegt Deutschland in Europa in puncto Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge nur auf Platz zehn: Auf eine Million Einwohner kommen 314 Ladepunkte. Platz eins belegt die Schweiz mit 2.366 Ladesäulen je eine Million Einwohner, gefolgt von Norwegen mit 2.152. Die Schlusslichter bilden Rumänien mit sechs und Griechenland mit fünf. In Sachen Ladeinfrastruktur Elektromobilität ist in Deutschland folglich noch Luft nach oben.
Wer von der vorhandenen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge profitieren möchte, sieht sich vielen verschiedenen Systemen gegenüber. Einige erfordern eine Ladekarte, andere rechnen über eine App ab. Auch die Preise von Kilowattstunden (kWh) variieren. Manche Anbieter rechnen zudem nach Ladezeit ab. Beispiele für eine Kilowatt-genaue Rechnung sind etwa der ADAC e-Charge in Kooperation mit dem Stromanbieter EnBW, der auch im europäischen Ausland aktive Anbieter New Motion und E.ON Drive Easy. Minutengenau rechnet unter anderem der in Deutschland weit verbreitete E-Säulenbetreiber ChargeNow ab.
Ladetechniken und neue Konzepte: Solar- und induktives Laden eines Elektroautos
Die Flotte im Fuhrpark mit Elektroautos auszustatten, kann sich finanziell lohnen. Es winken Kaufprämien von der Bundesregierung sowie von den Herstellern – bis zu 9.000 Euro für ein Vollelektrofahrzeug sind drin. Auch für die notwendigen Ladesäulen gibt es Zuschüsse. Energie kosten diese trotzdem: Installieren Unternehmen E-Ladestationen auf dem Unternehmensgelände, zahlen Sie für jedes benötigte Kilowatt. Das kann bei einer großen Flotte hohe Energiekosten verursachen. Eine Solar Ladestation für Elektroautos minimiert diese und maximiert zugleich die Umweltbilanz. Noch ist eine solche Lösung in der Öffentlichkeit kaum vorhanden. Schreitet der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter voran – was zu erwarten ist – dürfte eine Solar Ladestation für Elektroautos jedoch bald ein wichtiger Teil der Infrastruktur werden.
Ebenfalls im Kommen ist induktives Laden vom Elektroauto. Noch ist das Zukunftsmusik, doch es wird bereits an Lösungen geforscht, mit denen sich das E-Auto kabellos aufladen lässt. Zum Beispiel arbeitet das Projekt eCharge an einem System aus in den Asphalt integrierten Induktionsmodulen. Über am Fahrbahnrand installierte Steuerungsmodule wird der Akku nach Bedarf geladen. Denkbar sind so etwa öffentliche „Ladestraßen“, die das Fahrzeug ohne Zeitverzögerung mit Energie versorgen. Das Berliner Start-up Ubricity treibt die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität voran, in dem es Straßenlaternen als Ladestationen nutzt. Ubricity war Anfang 2021 mit rund 2.700 Ladepunkten in ganz Europa aktiv – Tendenz steigend, vor allem seitdem das Unternehmen Teil des Shell-Konzerns ist.
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