- Dezember 29, 2020
- Lesedauer: 3 Minuten
Bei der Anschaffung eines E-Autos gibt es einiges zu beachten. Ganz besonders geht es um die richtige Ladetechnik. Wer dabei nicht aufpasst, ärgert sich über lange Ladezeiten.
Strom statt Sprit
E-Autos liegen voll im Trend: Laut Kraftfahrtbundesamts wurden im ersten Halbjahr 2020 rund 94.000 Batteriefahrzeuge und Plug-in-Hybride verkauft. Das sind immerhin doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum 2019. Der Anteil an den Neuzulassungen stieg damit auf knapp neun Prozent. Der Umweltbonus vom Staat plus satte Rabatte vom Hersteller machen es möglich. Bei durchschnittlichen Listenpreise von 20.000 bis 40.000 Euro fast ein Schnäppchen – denn die Prämien gehen ja noch davon runter. Um die Gunst der Käufer werben neben den Verkaufsrennern Renault ZOE und BMW i3 auch der Smart EQ Fortwo, der VW E-Up, der Skoda Citigo iV, der Opel Corsa e oder der Mini Cooper SE. Bei den deutschen Herstellern darf man zwischen mehr als 20 Batteriemodelle wählen.
Weite Distanzen sind kein Problem
Durchschnittlich beträgt der Arbeitsweg hierzulande weniger als 40 Kilometer am Tag. Laut ADAC sind aber 300 bis 400 Kilometer Distanz für neue Elektroautos absolut machbar. Zumal man die Reichweite durch die Wahl der Akkugröße beeinflussen kann. Um überhaupt zu starten, müssen die Akkus natürlich geladen werden. Wie lange das Tanken mit Strom dauert, hängt dabei maßgeblich davon ab, mit welchen Ladesystemen man arbeitet. Das Spektrum liegt zwischen 30 Minuten und vielen Stunden.
Wie lange lädt man ein E-Auto?
Am schnellsten geht es dann, wenn das Auto Gleichstrom (DC) tankt, über ein CCS-Schnellladesystem verfügt und der Ladepunkt sowie das Auto einen entsprechenden Anschluss hat. Damit kann man in 30 Minuten für die nächste größere Reiseetappe nachladen. Das „Combined Charging System“ (CCS) kombiniert dabei zwei Gleichstrom-Kontakte mit einem Wechselstrom-Stecker, der das Laden zu Hause ermöglicht. Eine zusätzliche Hürde stellt das Ladegerät im Auto dar, dass das Tanktempo begrenzt. Auf jeden Fall sollte man eine Variante mit dem höheren Kilowattwert kaufen. Lädt das E-Auto hingegen mit Wechselstrom (AC), dauert der Ladevorgang länger.
Wallbox – sicher und schnell laden
Absolut gängig sind heute Wallboxen, Wandladestationen die zwischen 500 und 2.000 Euro kosten. Sie sind bei fachgerechter Installation sicher, weil sie über Schutzeinrichtungen gegen Gleich- und Wechselstromfehler verfügen. Sie verhindern, dass der Halter beim Laden einen Stromschlag bekommt, falls die Leitung defekt sein sollte. Wallboxen verfügen über ein fest installiertes Ladekabel und bieten Ladeleistungen von bis zu 22 kW möglich. Damit ist Volltanken in zwei Stunden möglich. Ob man eine Wallbox in der Tiefgarage anbringen darf, muss vom Fachmann geklärt werden.
Laden per WLAN steuern
Es gibt auch Wallboxen, die sich über Internet, Bluetooth oder WLAN steuern lassen. Diese intelligenten Wallboxen können die Stromstärke verändern, aber auch die Ladezeiten so programmieren, das zu in günstige Tarifzeiten getankt werden kann.
Der Clou: Einige intelligente Wallboxen können auch den Überschuss einer Photovoltaikanlage ins Fahrzeug laden. Dieser schöne Schnickschnack hat natürlich seinen Preis und ist nicht wirklich notwendig.
Wallbox und Auto müssen zusammenpassen
Es ist fast wie im richtigen Leben: Wallbox und das zu ladende Fahrzeug müssen zueinander passen – nur dann funkt es. Sie können also nicht irgendeine gut designte Wallbox kaufen – wichtig sind die technischen Details. Dabei entscheidend ist das im E-Auto integrierte Bordladegerät. Und das ist entweder einphasig, zwei- oder sogar dreiphasig ausgelegt. Einphasig Laden heißt, dass das E-Auto nur an einen der drei unter Spannung stehenden Stränge des dicken Stromkabels angeschlossen wird. Es nutz deshalb auch nur ein Drittel der maximalen Leistung von rund 22 Kilowatt (kW).
Mobile Charger als Alternative
Wer sich gegen eine Wallbox entscheidet, für den bieten sich Mobile Charger an, die an Steckdosen angeschlossen werden. Interessant sind die Ladegeräte für E-Autofahrer, die Zugang zu einer Starkstromsteckdose haben. Größter Vorteil: Man kann Mobile Charger mitnehmen und auch unterwegs anschließen. Der ADAC rät zu Geräten mit einer Ladeleistung von 11 kW, weil sie keine Genehmigung des Netzbetreibers benötigen.
Leitfaden zur Implementierung einer Ladeinfrastruktur
Nora Emig
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4 Antworten
Kann ich eine KfW-Förderung für Wallboxinstallationen beantragen? Es ist auf jeden Fall wichtig dass die Wollbox und das Auto zusammenpassen. Was könnte passieren, wenn die Wollbox und das Auto nicht zusammenpassen?
Hallo,
leider können keine Anträge mehr für die KFW Förderung „Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude“ eingereicht werden. Sollte sich daran etwas ändern berichten wir gerne. Wenn die Wallbox und das Auto nicht zusammenpassen können sich die Ladezeiten deutlich verlängern und wenn die Steckertypen nicht passen ist das Aufladen ohne Adapter überhaupt nicht möglich.
Viele Grüße,
Jonis Spengler
Boxenstopp Team
Super infos, danke!
Vielen Dank für diese Informationen zum Thema Wallboxen. Guter Anhaltspunkt, dass diese sich in einer Preisspanne von 500 bis 2000 Euro bewegen. Ich möchte mir auch so eine Wallbox installieren, deswegen schau ich gerade, wie viel Budget ich dafür einplanen muss.