- April 3, 2025
- Lesedauer: 3 Minuten
Die Steuerreform für Firmenwagen ist ein echter Paukenschlag aus Brüssel: Steuerliche Vorteile für Firmenwagen mit Benzin- und Dieselmotoren laufen bis Ende 2025 aus. Das Ziel ist klar – Unternehmen sollen den Umstieg auf Elektroautos schneller vollziehen. Was das für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und die Automobilbranche bedeutet, sorgt für lebhafte Diskussionen. Wird der Plan der EU aufgehen? Ein Blick auf die wichtigsten Änderungen, ihre möglichen Auswirkungen und die Reaktionen aus Wirtschaft und Politik.
Warum Firmenwagen bisher steuerlich bevorzugt wurden
Firmenwagen sind in vielen Branchen ein begehrtes Extra – nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Außendienstler und Pendler. Für Arbeitgeber sind sie ein attraktives Mittel, um Mitarbeiter zu binden, und für Arbeitnehmer oft eine kostengünstige Möglichkeit, an ein hochwertiges Auto zu kommen. Dass diese Fahrzeuge steuerlich begünstigt sind, ist ein entscheidender Faktor.
Doch genau hier setzt die EU an: Laut einer Untersuchung der Europäischen Umweltagentur fließen jährlich rund 42 Milliarden Euro an staatlicher Förderung in Firmenwagen mit Verbrennungsmotor. Besonders großzügig zeigen sich Italien mit 16 Milliarden Euro und Deutschland mit 13,7 Milliarden Euro. Die Folge? Rund 60 Prozent der Neuzulassungen in der EU entfallen auf Firmenwagen. Und viele dieser Fahrzeuge sind noch immer mit klassischen Verbrennungsmotoren unterwegs.
Doch während sich Privatpersonen längst mit Umweltprämien für Elektroautos locken lassen, wurden Firmenwagen bisher kaum in diese Strategie eingebunden. Dabei sind sie ein zentraler Hebel, um die CO₂-Bilanz im Verkehr zu senken – schließlich legen Dienstwagen oft besonders viele Kilometer zurück. Deshalb will die EU die Steuervergünstigungen für Verbrenner-Firmenwagen jetzt kappen. Dafür soll die EU Förderung für Elektroautos gestärkt werden.

Die Änderungen für die Firmenwagen Besteuerung EU
Das Konzept ist simpel: Ab 2026 gibt es keine steuerlichen Vergünstigungen mehr für Firmenwagen mit Benzin- oder Dieselmotor. Wer einen solchen Wagen least oder kauft, muss ohne steuerliche Vorteile auskommen. Stattdessen sollen Elektroautos weiter gefördert werden. Das ist kein isolierter Schritt, sondern Teil einer größeren Strategie. Bereits 2022 hatte die EU beschlossen, dass ab 2035 keine neuen Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden dürfen. Mit der Abschaffung der Steuervergünstigungen für Firmenwagen will sie diesen Wandel beschleunigen – und zwar dort, wo es den größten Hebel gibt: in den Flotten der Unternehmen.
Was bedeutet die Steuerreform Firmenwagen für Unternehmen?
Für Unternehmen wird es Zeit, umzudenken. Wer weiterhin steuerliche Vorteile nutzen will, kommt an Elektrofahrzeugen nicht vorbei. Besonders kleinere Firmen könnten hier zunächst Probleme sehen, denn E-Autos sind in der Anschaffung oft teurer. Auf lange Sicht rechnet sich der Umstieg aber durchaus:
- Die Wartungskosten sind geringer, da Elektroautos weniger Verschleißteile haben.
- Strom ist im Vergleich zu Benzin oder Diesel meist günstiger – insbesondere für Firmen mit eigener Ladeinfrastruktur.
- Imagegewinn: Nachhaltigkeit wird für viele Kunden und Geschäftspartner immer wichtiger. Unternehmen, die hier frühzeitig umstellen, können sich als Vorreiter positionieren.
Und was bedeutet das für Arbeitnehmer?
ür viele Angestellte dürfte sich die Auswahl an Firmenwagen verändern. Wer bislang seinen treuen Diesel-Kombi gewohnt war, muss sich bald mit einem Elektroauto anfreunden. Doch die meisten, die den Wechsel vollziehen, sind nach kurzer Zeit überzeugt:
- Geringere Betriebskosten bedeuten oft weniger Zuzahlung für den Nutzer.
- Die Beschleunigung und das Fahrgefühl eines E-Autos begeistern viele.
- Dank wachsender Ladeinfrastruktur wird das Laden immer unkomplizierter.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen: Reichweitenangst, mangelnde Ladeinfrastruktur und Unsicherheiten beim Wiederverkaufswert sind nach wie vor Themen, die viele bewegen. Doch die EU setzt darauf, dass sich diese Bedenken mit der Zeit von selbst erledigen.
Digitale Fahrtenbuchführung für die Mobilität von morgen
Wer den Fuhrpark elektrifiziert, sollte auch die Verwaltung auf den neuesten Stand bringen – etwa mit einem digitalen Fahrtenbuch. Vimcar automatisiert die Dokumentation jeder Fahrt, reduziert Verwaltungsaufwand und sorgt für finanzamtkonforme Nachweise – auch bei E-Fahrzeugen. Damit wird der Umstieg nicht nur ökologisch, sondern auch organisatorisch einfacher.
Unterschiedliche Reaktionen in Europa
Die geplante Steuerreform sorgt in den EU-Staaten für gemischte Reaktionen. Während Länder wie Frankreich und die Niederlande die Entscheidung begrüßen – sie haben bereits umfangreiche Förderprogramme für Elektroautos – gibt es in Italien und Deutschland erheblichen Widerstand. In Deutschland sieht die Automobilindustrie die Maßnahme kritisch und warnt vor negativen Folgen für den Markt.
Umweltverbände hingegen feiern die Entscheidung als überfällig. Schließlich könnten damit Tausende Tonnen CO₂ eingespart werden. Auch Wirtschaftsexperten sind gespalten: Während einige die Reform als entscheidenden Schritt hin zu einer klimaneutralen Mobilität betrachten, befürchten andere, dass die finanziellen Belastungen für Unternehmen zu hoch sein könnten.

Der Wandel ist unausweichlich
Die EU macht ernst mit der Verkehrswende – und Firmenwagen stehen nun besonders im Fokus. Wer steuerliche Vorteile nutzen möchte, muss elektrisch fahren. Das bedeutet für viele Unternehmen und Arbeitnehmer eine Umstellung, aber auch eine große Chance. Elektroautos sind längst mehr als eine Randerscheinung – sie werden zum neuen Standard.
Ob der Wandel reibungslos gelingt, hängt davon ab, wie gut die Ladeinfrastruktur mitzieht und wie schnell sich Unternehmen und Arbeitnehmer auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Doch eines steht fest: Der Verbrenner hat als Firmenwagen ausgedient. Und wer sich jetzt nicht bewegt, könnte bald ins Hintertreffen geraten.
Weitere Artikel zum Thema Elektromobilität
- Checkliste zur Implementierung einer Ladeinfrastruktur
- Förderungen für Elektrofahrzeuge im Fuhrpark
- Firmenwagenversteuerung von Elektroautos
- Welche Maßnahmen tragen zur Umweltschonung bei im Fuhrpark?
- Outcome Klimapaket
- THG Vorteile
- Neue Elektroautos 2023
- Abgasnorm
- Der richtige Fuhrpark für besseres Klima
- Hoher CO2 Preis 2024: Fuhrparkkosten steigen, Fuhrparksoftware hilft