E-Mobility: Aktuelle Entwicklungen und Trends

E-Mobilität Entwicklungen

Für Stromautos geht es weiter aufwärts. 28.815 Neuwagen mit rein elektrischem Antrieb wurden im Juli 2022 zugelassen, das entspricht einem Wachstum von 13,2 Prozent gegenüber dem Juli 2021. Und der Trend setzt sich durch die Auswirkungen der Energiekrise fort. Wir berichten über die wichtigsten Entwicklungen der E-Mobilität

Deutschlandweit waren laut Statista am 1. Juli 2022 insgesamt 63.570 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur abgeschlossen hatten. Im Vergleich zum April 2022 entspricht das einem Zuwachs von circa 2.500 Ladepunkten. Man merkt alleine an diesen Zahlen, wie schnell sich E-Mobility in Deutschland verbreitet. Aber auch, wie verbreitet das Bewusstsein dafür ist, Elektromobilität als eine wichtige Möglichkeit für klimafreundliche Mobilität und Innovation zu erkennen. Elektroautos sollen eine zentrale Rolle bei der Verwirklichung des ehrgeizigen Ziels der Emissionsfreiheit bis 2050 spielen. Kein Wunder, dass die rasante Entwicklung der Elektromobilität erst richtig Fahrt aufnimmt.

E-Mobilität

Signalwirkung für die E-Mobilität

Das bestätigen auch die neuesten Zahlen des KBA für das erste Halbjahr 2022: Mit 32.234 neuen zugelassenen rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen in Deutschland im Juni lag die Zahl über dem Vorjahresdurchschnitt. Insgesamt waren es damit im ersten Halbjahr 2022 um 12,5 % mehr als im selben Vorjahreszeitraum – und das, obwohl die Neuzulassungen generell rückläufig sind. Befeuert wird die E-Mobilität durch eine Kaufprämie für Elektroautos, der Ausbau der Ladeinfrastruktur und Beschaffungsziele für die öffentliche Hand. Außerdem ist das EU-weite Vebrenner-Aus bereits beschlossene Sache, ab 2035 sollen keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. 

In Deutschland hat das Verbrenner-Aus für die Entwicklung der Elektromobilität eine Signalwirkung, besonders für die E-Mobilität im Fuhrpark: steigende Kraftstoffkosten und der Blick auf hohe Emissionen lassen Verantwortliche für den Fuhrpark umdenken. Umso interessanter ist es, welche aktuellen Entwicklungen und Trends es auf dem Markt gibt.

Mehr Breite im Fuhrpark durch leistungsstarke Batterien

Batterien E-Mobilität

Bei der Reichweite von E-Fahrzeugen ist die Entwicklung mittlerweile weit vorangeschritten. Das gilt für die Reichweite, die jedoch immer weniger an Bedeutung gewinnt. Der Fokus von Entwicklern liegt auf verbesserten Ladezeiten, kleinere Batterien mit längerer Lebensdauer und einem günstigeren Preis. Auch andere Innovationen sind spannend: So bringt Bosch eine neue Antriebseinheit aus elektrischem Motor plus integriertem Inverter für Kleinlaster in Serie. Der Inverter steuert den E-Motor und stellt die Verbindung zur Hochvoltbatterie her. Motor und Inverter wiegen zusammen rund 80 Kilogramm. Bosch hat sämtliche elektrische Verluste mit innovativen Leistungshalbleitern um gut 20 Prozent reduziert, was einen Wirkungsgrad des Inverters von 97 Prozent ermöglicht und damit eine höhere Reichweite ermöglicht.

Blitzschnelles Laden der Batterien

Wer wünscht sich nicht die hohe Geschwindigkeit beim konventionellen Tanken, wenn man das Fahrzeug an die Steckdose hängt? Start-up Echion Technologies arbeitet genau an diesem Thema. Sie wollen Batterien in nur fünf Minuten laden. Bis 2025, so der Plan, sollen erste ausgestattete Fahrzeuge auf den Straßen rollen. Tesla hat es mit dem Supercharger bereits vorgemacht. Warum sollen sich die Ladezeiten nicht noch mehr reduzieren?

Lieferdienste werden grün

Einer der Vorreiter für Elektrofahrzeuge war ausgerechnet die als träge geltende Deutsche Post/ DHL. Mit dem Streetscooter haben sie die Entwicklung der Modelle in Eigenregie geführt. Zunehmende technische Schwierigkeiten bedeuteten irgendwann das Aus der Eigenmarke. Auch US Portal Service fährt auf der grünen Welle und kündigte eine Verdopplung der E-Flotte auf 25.000 Fahrzeuge an. Amazon wiederum hat mit dem US-amerikanischen Start-Up Rivian einen Elektrolieferwagen entwickelt, er soll noch in diesem Jahr auf die Straße kommen. Bei einem Ladevolumen von 20.000 Litern soll die Reichweite 320 Kilometern betragen.

Audi, Mercedes und BMW bald mit Wasserstoffautos?

„Wasserstoff ist das letzte Puzzleteil auf dem Weg zur emissionslosen Mobilität“, so BMW Vorstandschef Oliver Zipse. Die Brennstoffzelle soll ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität sein – dafür müsste der Wasserstoff jedoch nachhaltig gewonnen werden. Von 2023 produziert BMW zunächst eine Kleinserie des iX5 Hydrogen mit knapp einhundert Fahrzeugen – an Kunden sollen sie wohl noch nicht an Kunden verkauft werden. BMW will zwar 2030 die Hälfte seiner Autos mit Batterieantrieb verkaufen, gleichzeitig aber angesichts knapper Rohstoffe und löchriger Ladenetze nicht alles auf eine Karte setzen. Deshalb fährt BMW auch zweigleisig: Ab 2025 möchte der Konzern eine neue Klasse von Elektroautos mit besseren und billigeren Batterien präsentieren. Auch andere Autobauer treiben die Erforschung der Brennstoffzelle immer weiter voran. Audi und Mercedes haben mittlerweile ebenfalls wasserstoffbetriebene Modelle entworfen.

Wasserstoffautos

E-Mobility im Fuhrpark trifft auf Hürden

Krieg in der Ukraine, Inflation und geopolitische Spannungen betreffen gerade alle Bereiche des Lebens. Die schwierige Beschaffung von Energie betrifft auch unmittelbar den E-Mobility Fuhrpark. Und das gilt bei weitem nicht nur für Gas, sondern auch für Strom. Dieses Szenario könnte auch Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der E-Mobilität haben. Als Grund für diese Entwicklung gilt unter anderem, dass rund 13 Prozent des Gases zur Stromerzeugung verwendet werden. Der Strompreis ist laut einer aktuellen Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zufolge die derzeit größte Herausforderung in der Automobilindustrie. 85 Prozent der befragten Unternehmen sprechen dem Standort Deutschland in Sachen Energieversorgung die internationale Wettbewerbsfähigkeit ab. Sollte es Engpässe beim Strom für E-Autobesitzer geben, stellen sich schnell noch weitere Fragen. Etwa, ob man sein E-Auto nur noch zu bestimmten Zeiten laden kann?

E-Mobility Fuhrpark: Ausrichtung auf die Zukunft forcieren

Die Verkehrswende könnte an Fahrt abnehmen, wenn die Energiekosten weiterhin so rasant steigen. Inflation und andere finanzielle Belastungen der Unternehmen lassen weniger Raum für die Einführung neuer Mobilitätsangebote – und betreffen die Entwicklung im E-Mobility Fuhrpark. Trotzdem führt kein Weg an der Elektromobilität und Verkehrswende vorbei, um die CO-Emissionen auf ein angemessenes Maß zu reduzieren. Alleine deshalb bleiben Forschungsprojekte rund um alternative Antriebe, aber auch die Verbesserung der Batterien, so elementar wichtig. Hier stehen besonders die Kapazität und die Schnelligkeit des Ladens im Mittelpunkt. Lassen sich in weniger Zeit mehr E-Autos an Ladepunkten mit Strom betanken, umso flexibler ist man im Fuhrpark, wenn es um die Infrastruktur geht.

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