- Dezember 5, 2023
- Lesedauer: 6 Minuten
Smarte Wege, smarte Fuhrparks: Unternehmen können von unterschiedlichen Flottenlösungen profitieren. Mischformen wie Carsharing, Softwarelösungen, Consulting oder E-Mobilität machen den Fuhrpark flexibler, nachhaltiger – und erfolgreicher.
Im Artikel erfahren Sie:
- Moderne Flottenlösungen: Erfahren Sie, wie Unternehmen von innovativen Ansätzen wie Carsharing, Softwarelösungen und E-Mobilität profitieren können.
- Herausforderungen und Trends: Entdecken Sie die aktuellen Herausforderungen im Flottenmanagement, von Elektromobilität bis zur Integration digitaler Technologien.
- Zukunft des Flottenmanagements: Erfahren Sie, wie sich die Branche entwickelt und welche Zukunftstrends, einschließlich autonomer Fahrzeuge und Telematik, zu erwarten sind.
Flottenmanagement hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert, da Unternehmen verstärkt auf digitale Lösungen setzen, um ihre Fahrzeugflotten effizienter zu verwalten. Von Carsharing über Softwarelösungen bis hin zu Beratungsdienstleistungen für den Einstieg in die E-Mobilität gibt es eine Vielzahl von innovativen Ansätzen, die Unternehmen dabei helfen, Flotten optimal zu nutzen.
Digitale und nachhaltige Flottenlösungen
Schlagwörter wie digital oder nachhaltig prägen das tägliche Geschehen in jedem Flottenmanagement der Transport- und Logistikbranche. In einer Zeit, in der der Markt umkämpft ist und Herausforderungen wie Personalmangel, steigende Energiepreise und fragile Lieferketten existieren, steht die Schonung unserer Umwelt und Ressourcen im Fokus. Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und Emissionen einzusparen. Unternehmen, die auf den Märkten von morgen erfolgreich sein wollen, setzen bereits heute auf eine nachhaltige Logistik – auf ein grünes Flottenmanagement für Pkw, Vans, Busse und Lkw. Zukünftig werden Nachhaltigkeitsberichte für viele zur Pflicht und spielen für die Mobilität eine Schlüsselrolle.
Nachhaltig, effizient, innovativ: Die Trias moderner Flottenlösungen
Der Weg zu einer nachhaltigen Logistik führt über moderne Fahrzeugtechnik mit zahlreichen digitalen Assistenzsystemen: Emissionsreduktion, Umstellung auf batteriebetriebene Antriebe, Kraftstoff- bzw. Energieeinsparungen, ressourcenschonendem Fahren sowie die Optimierung von Transporten und Tourenplanungen werden verbessert. Fahrzeughersteller und Zulieferer sind durch europaweite Vorgaben wie die EU-Taxonomie und die Green Vehicles Directive aktiv in diesen Prozess eingebunden und tragen ihren Teil zur grünen Logistik der Zukunft bei.
Europameister in der Logistikbranche
Deutschland verzeichnet im Bereich Logistik den höchsten Umsatz in Europa, mit mehr als dem Doppelten im Vergleich zu Frankreich und Großbritannien. Laut dem Logistics Performance Index belegt Deutschland sogar den Spitzenplatz weltweit als führender Logistikmarkt (Quelle: Statista 2022). Die Ursachen für diesen Erfolg sind vielfältig und umfassen die zentrale geografische Lage des Landes, die hohe Qualität der angebotenen Logistikdienstleistungen sowie das ausgeprägte Expertenwissen der Branche.
Flotten stehen aber vor einer Neujustierung ihrer Ziele. Laut ACEA, dem Interessenverband der europäischen Autohersteller, sind 2023 in Europas Flotten 250 Millionen Pkw, 29,5 Millionen Vans und 6,4 Millionen Lkw unterwegs. Sie alle müssen sich den wirtschaftlichen und politischen Anforderungen stellen.
Hürden bei der Transformation von Flottenlösungen
Die Hürden für FuhrparkmanagerInnen sind bei der Umstellung auf einen nachhaltigen und effizienten Fuhrpark vielfältig:
- Die Gesamtkosten der Flotte (TCO) werden durch Personalkosten beeinflusst, wobei gleichzeitig ein verstärkter Wettbewerbs- und Preisdruck zu erwarten ist.
- Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Koordination einer Vielzahl von Daten und der Integration von Systemen. Sie ist eine Voraussetzung für die Einführung neuer Mobilitätsformen und die Steigerung der Effizienz von Flotten.
- Elektromobilität stellt eine Herausforderung dar, bedingt durch hohe Anschaffungskosten, Ladetechnik, Reichweite und die Gesamtkosten der Flotte (TCO).
- Elektrofahrzeuge mit höheren Gewichten haben einen bedeutenden Einfluss auf die Straßenbelastung und führen zu vermehrtem Reifenverschleiß.
- Die EU-Taxonomie wird voraussichtlich zu steigenden Preisen für Diesel und Benzin führen, insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten Besteuerung fossiler Brennstoffe in Europa.
- Der Fahrermangel in der Transportbranche wird durch steigendes Frachtaufkommen, demografische Entwicklungen, niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen verstärkt.
- Inflation wird durch steigende Energie- und Kraftstoffpreise, Störungen in den Lieferketten und Währungsschwankungen beeinflusst.
- Nachhaltigkeit ist ein zunehmender Druckpunkt für die Transport- und Logistikbranche aufgrund hoher CO2-Emissionen. Nutzfahrzeuge müssen ihre CO2-Emissionen bis 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent reduzieren.
- Die Richtlinie für saubere Fahrzeuge, auch bekannt als Clean Vehicles Directive, unterstützt die Integration umweltfreundlicher Mobilitätslösungen in öffentlichen Ausschreibungen und fördert aktiv die Nachfrage sowie den verstärkten Einsatz von Fahrzeugen mit geringen oder keinen Emissionen.. Sie ist auf verschiedene Formen der öffentlichen Beschaffung anwendbar, darunter Kauf, Leasing, Miete sowie relevante Dienstleistungsaufträge.
Breites Spektrum an Flottenlösungen
- Carsharing: Eine der beliebtesten Flottenlösungen ist Carsharing. Unternehmen können auf diese Weise ihre Fahrzeuge effizienter nutzen, indem sie Mitarbeitern ermöglichen, Fahrzeuge nach Bedarf zu teilen. Dies reduziert nicht nur die Anzahl der benötigten Fahrzeuge, sondern fördert auch eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Moderne Carsharing-Plattformen bieten eine benutzerfreundliche Buchungsoberfläche und die Integration von Telematikdaten, um eine präzise Verfolgung der Fahrzeugnutzung zu ermöglichen.
- Softwarelösungen: Flottenmanagement-Software hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Diese Lösungen bieten Funktionen wie GPS-Tracking, Fahrzeugdiagnose, Wartungsplanung und Kraftstoffmanagement. Sie ermöglichen es Flottenmanagern, den Zustand ihrer Fahrzeuge in Echtzeit zu überwachen und betriebliche Abläufe zu optimieren. Durch die Integration von künstlicher Intelligenz können diese Systeme auch Vorhersagen über Wartungsbedarf treffen und so Ausfallzeiten minimieren.
- Consulting-Dienstleistungen: Für Unternehmen, die den Übergang zu modernen Flottenlösungen planen, können Consulting-Dienstleistungen entscheidend sein. Flottenexperten können maßgeschneiderte Lösungen entwickeln, die auf die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens zugeschnitten sind. Dies kann die Auswahl der richtigen Fahrzeuge, die Implementierung von Softwarelösungen und die Schulung des Personals umfassen. Durch professionelle Beratung können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Flottenstrategie langfristig erfolgreich ist.
- E-Mobilität: Mit dem wachsenden Fokus auf Umweltfreundlichkeit setzen immer mehr Unternehmen auf Elektromobilität. Flottenlösungen im Bereich E-Mobilität umfassen die Integration von Elektrofahrzeugen in die Flotte, den Ausbau von Ladeinfrastruktur und die Schulung von Fahrern im Umgang mit Elektrofahrzeugen. Die Vorteile reichen von geringeren Betriebskosten bis hin zu positiven Umweltauswirkungen.
- Total Cost of Ownership (TCO) Betrachtung: Ein entscheidender Trend im Flottenmanagement ist die verstärkte Berücksichtigung der Gesamtbetriebskosten. Unternehmen erkennen zunehmend, dass der reine Anschaffungspreis eines Fahrzeugs nicht alle relevanten Kostenfaktoren berücksichtigt. Eine umfassende TCO-Betrachtung bezieht auch Aspekte wie Wartung, Treibstoffkosten und Abschreibung mit ein. Moderne Softwarelösungen können dabei helfen, diese Kosten transparent zu machen und zu optimieren.
Warum der digitale Wandel im Flottenmanagement?
Im Hinblick auf die deutlichen Vorgaben von Seiten der Europäischen Kommission für den Einsatz emissionsarmer und emissionsfreier Nutzfahrzeuge, wächst der Druck auf Flottenbetreiber, ihre Fahrzeuge entsprechend umzurüsten. Unternehmen entscheiden sich deshalb zunehmend für digitale Flottenlösungen. Erstens ermöglichen diese Lösungen eine effizientere Nutzung von Ressourcen. Carsharing und Telematikdaten ermöglichen es, die Auslastung von Fahrzeugen zu optimieren und Leerlaufzeiten zu minimieren. Dies führt zu einer Reduzierung der Gesamtbetriebskosten. Zweitens fördert der Trend zur E-Mobilität nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern bietet auch langfristige Kostenvorteile.
Zukünftige Trends bei Flottenlösungen
Im Kontext bevorstehender EU-Gesetzesvorgaben zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes eröffnen sich Perspektiven durch aufkommende Technologien.
- Branchenexperten gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2029 autonome Fahrsysteme verfügbar sein werden.
- Die Etablierung einer vernetzten und digitalen Flotte wird zum Erfolgsfaktor für Unternehmen in Anbetracht zukünftiger Anforderungen.
- Videotelematik, repräsentiert durch Dashcams, ist bereits seit einigen Jahren in vielen Fahrzeugen Standardausstattung. Die neuesten Modelle mit integrierter künstlicher Intelligenz werden jedoch zunehmend auch von Unternehmen implementiert. Moderne Dashcams erfassen nicht nur das Geschehen im Fahrzeug, sondern können dazu beitragen, Unfallzahlen, Versicherungskosten, unbegründete Beschwerden und den Schulungsaufwand für Fahrer zu reduzieren.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die fortschreitende Entwicklung von Flottenmanagement-Software. Moderne Lösungen bieten nicht nur eine umfassende Überwachung der Fahrzeugflotte, sondern ermöglichen auch präzise Analysen und Prognosen. Dies erleichtert es Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Flottenstrategie kontinuierlich zu optimieren.
FAQ
1. Welche Vorteile bietet Carsharing für Unternehmen?
Carsharing ermöglicht Unternehmen eine effizientere Nutzung ihrer Fahrzeuge, reduziert Kosten und fördert die nachhaltige Ressourcennutzung, da Mitarbeiter Fahrzeuge nach Bedarf teilen können.
2.Wie kann Flottenmanagement-Software Unternehmen dabei helfen, ihre Abläufe zu optimieren?
Flottenmanagement-Software bietet Funktionen wie GPS-Tracking, Wartungsplanung und Kraftstoffmanagement, die es Flottenmanagern ermöglichen, den Zustand ihrer Fahrzeuge in Echtzeit zu überwachen und betriebliche Abläufe zu optimieren.
3. Warum ist E-Mobilität für Unternehmen relevant?
E-Mobilität bietet langfristige Kostenvorteile und fördert die Nachhaltigkeit. Unternehmen können Elektrofahrzeuge in ihre Flotten integrieren, Ladeinfrastruktur ausbauen und Fahrer im Umgang mit Elektrofahrzeugen schulen.
4. Was bedeutet Total Cost of Ownership (TCO) im Flottenmanagement?
TCO berücksichtigt alle relevanten Kostenfaktoren eines Fahrzeugs, einschließlich Wartung, Treibstoffkosten und Abschreibung. Moderne Softwarelösungen helfen, diese Kosten transparent zu machen und zu optimieren.
5. Welche zukünftigen Trends erwarten Unternehmen im Flottenmanagement?
Zukünftige Trends umfassen die Einführung autonomer Fahrsysteme, die Vernetzung digitaler Flotten, den Einsatz von Videotelematik und die fortschreitende Entwicklung von Flottenmanagement-Software zur Optimierung von Entscheidungsprozessen.
Mehr Informationen
- Dienstwagenbesteuerung von Hybridfahrzeugen in 2023 – diese Änderungen gibt es
- Sie möchten einen GPS-Tracker für Ihren Fuhrpark kaufen?
- Elektronische Führerscheinkontrolle: Effiziente Lösung für Betriebe
- Fahrtenbuch in der Betriebsprüfung: 9 vermeidbare Fehler
- Jobs für Fuhrparkleiter – so finden Sie die besten Stellenangebote
- Hoher CO2 Preis 2024: Fuhrparkkosten steigen, Fuhrparksoftware hilft
- Flottenüberwachung: Optimierung von Fuhrparks durch GPS-Tracker
- Kraftstoffmanagement im Fuhrpark: Einsparungen durch ganzheitliche Verwaltung
- Optimierung des Fuhrparkmanagements: Die Chancen und Herausforderungen des Outsourcings
- Fuhrparkanalyse: Kernaufgabe der Flottenverwaltung
- Fuhrparkmanagement im Wandel: Tipps zur Einführung von Carsharing im Unternehmen