Wahl des Schadenmanagements – ein Überblick

Wahl Schadensmanagement

Ein gutes Schadenmanagement spart den Fuhrparkverantwortlichen viel Zeit und Geld. Hier lohnt es sich jedoch genau hinzuschauen, denn auch bei vermeintlich guten Angeboten lauern versteckte Fallen. Welche Möglichkeiten es gibt und wie die Vor-und Nachteile aussehen, erklären wir hier.

Auch wenn die FahrerInnen top geschult sind und alle sich an die Regeln halten – manchmal knallt’s trotzdem. Was tun im Falle eines Unfalls? Hier greift das Schadenmanagement, das in jedem Fuhrpark ein wichtiges Thema ist. Denn eine effiziente Abwicklung mit schnellen, unkomplizierten Prozessen ist Voraussetzung, um unnötige Kosten zu vermeiden und die Mobilität der Mitarbeitenden zu garantieren.

Schadenmanagement auslagern

Klingt zunächst nach einer unkomplizierten Lösung: Die Fuhrparkleitung gibt die Aufgabe komplett an einen externen Dienstleister ab. Die FahrerInnen rufen bei Unfällen eine Hotline an, die den Schaden aufnimmt und ihn komplett bearbeitet.

Das Problem: Schadenssteuerer finanzieren sich oft durch Kickbacks auf den Reparaturpreis. Diese versteckten Provisionen führen aber dazu, dass Schäden sofort repariert werden. Das ist häufig ineffizient, denn gerade bei kleineren Schrammen lohnt es sich zu warten und zu einem anderen Zeitpunkt (oder vor der Leasingrückgabe) gleich mehrere Schäden gleichzeitig zu beheben. Das spart nicht nur den Mitarbeitenden Zeit, sondern auch Reparaturkosten, weil Werkstätten bei jeder Reparatur natürlich auch Arbeitszeit für die Vor- und Nachbereitung des Autos berechnen. Sammelt man mehrere Reparaturen, spart man allein schon diese Kosten. 

Dazu kommt, dass den externen Schadensverwaltern natürlich nicht daran gelegen ist, den Reparaturpreis möglichst niedrig zu halten – das würde die Provision schmälern. Alternative und umweltgerechte Instandsetzungs-Methoden wie Smart RepairFix oder „Reparieren vor Ersetzen“ stehen daher eher nicht zur Wahl. Folglich sind höhere Reparaturkosten zu erwarten. 

Weiterer Nachteil: Die Fuhrparkleitung hat oft wenig Einblick in diese Prozesse. Die meisten Anbieter liefern zwar ein monatliches Reporting – aber eben erst am Ende des Monats, Fehlentscheidungen lassen sich so nicht mehr rückgängig machen. Häufig fehlt auch eine Dokumentation, was es schwierig macht, die Zusammenarbeit transparent zu gestalten: Schäden werden nicht fotografiert, so dass im Nachhinein niemand kontrollieren kann, ob es nicht auch eine günstigere Reparatur-Möglichkeit gegeben hätte.

schadensmanagement

Schäden in Eigenregie managen

Klar, dass Fuhrparkverantwortliche im Schadensfall am liebsten selbst entscheiden möchten. Allerdings ist es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten: Schadenmeldungen landen meist auf unterschiedlichsten Wegen beim Flottenmanagement, mal telefonisch, mal als E-Mail, WhatsApp oder als Zettel auf dem Schreibtisch. Wichtige Informationen können so verloren gehen. Hier braucht es eine Struktur, doch die zu schaffen, bedeutet Extra-Arbeit. Und: Aufgrund des schnellen digitalen Wandels und der Umstellung auf neue Mobilitätsformen kann es sein, dass man sich morgen schon wieder neu aufstellen muss. 

Wer die Aufträge nicht bündelt, kann zudem in der Werkstatt keine guten Konditionen aushandeln. Außerdem kostet jeder Unfall Zeit: Im Normalfall muss ein Fahrer mit einem schadhaften Fahrzeug dreimal in die Werkstatt – zur Besichtigung und Erstellung des KVAs, dann für die Reparatur und ein letztes Mal zur Abholung.

Digitales Schadensmanagement

Die Digitalisierung bietet viele Chancen für das das Schadenmanagement im Fuhrpark. Sie hilft, Prozesse weiter zu optimieren und die Durchlaufzeit in der Schadenabwicklung zu verringern. Die Flottenleitung behält mit einer Fuhrparkmanagement-Software problemlos die Übersicht über den Fuhrpark und alle Schäden. Und die FahrerInnen können Schäden sehr einfach melden.  

Weiterer Bonus: Es gibt Anbieter mit qualitativ geprüftem Werkstatt-Netzwerk mit gut verhandelten Konditionen, auf die kleinere Fuhrparks vielleicht sonst keinen Zugriff hätten. Man kann auch bestehende Partnerwerkstätten, mit vielleicht schon länger gearbeitet wird, weiter nutzen – was zum Beispiel bei einer Zusammenarbeit mit einem klassischen Schadenssteuerer oft nicht möglich ist.   

Das zertifizierte Netzwerk ist sehr wichtig – vor allem bei Leasingfahrzeugen, weil die Leasingfirmen natürlich die Qualität der Reparaturen kontrollieren und verlangen, dass nach Herstellervorgaben repariert wird. So muss sich die Fuhrparkleitung keine Sorgen um Zusatzkosten bei Leasingrückgabe machen. 

Einen Schaden telefonisch bei einer Hotline zu melden, empfinden viele FahrerInnen als nervig. Daher werden kleinere Schrammen oft gar nicht erst gemeldet. Über eine Web-App können häufig auch kleinere Schäden, Kratzer, Beschädigungen im Innenraum und ähnliches mit ein paar Klicks ganz einfach gemeldet werden. So gibt es keine bösen Überraschungen bei der Leasingrückgabe, die dann schnell teuer werden können.

Darauf sollten Sie achten

Der Verlauf von Schadensfällen sowie die genaue Beschädigung sollte mit Hilfe von Fotos dokumentiert und jederzeit einsehbar sein. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Durch die digitale Meldung und sehr gute Fotoqualität können die Werkstätten die Oberflächenschäden in 80 Prozent der Fälle einschätzen und einen KVA erstellen, ohne dass der Wagen direkt bei dem Fuhrparkverantwortlichen vorfahren muss. Das spart allen Zeit.   

Fazit: Alle Vorgänge bei einem digitalen Schadenmanagement sollten datenbasiert sein und langfristig optimiert werden können. 

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