Elektroauto vs. Verbrenner – Was ist umweltfreundlicher?

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Die Entscheidung, ein Elektroauto oder ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu kaufen, ist nicht nur von der persönlichen Vorliebe, sondern auch von Umwelt- und Klimaschutz-Aspekten abhängig. Die Frage, ob Elektroautos umweltfreundlicher sind als Verbrenner, ist jedoch nicht leicht zu beantworten. Hier sind einige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen

Sind Elektroautos umweltschädlicher als Verbrenner?

Das Kraftfahrt-Bundesamt gab für 2022 einen Bestand von 618.500 Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb an. Im Jahr 2012 waren erst 4.500 E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs. Das zeigt den rasanten Wandel im Straßenverkehr. Eine Studie von ForscherInnen der Technischen Universität Eindhoven in den Niederlanden hat bewiesen, dass Elektroautos selbst dann weniger CO2-Emissionen haben als Verbrenner, wenn der Strommix in Europa zu 100% aus fossilen Brennstoffen besteht. Der Grund dafür liegt in der höheren Effizienz des Elektroantriebs und der geringeren Emissionen bei der Stromerzeugung im Vergleich zu den Emissionen, die bei der Verbrennung von Benzin oder Diesel entstehen. Der ökologische Fußabdruck sei, auch bei umweltbelastender fossiler Energieerzeugung, noch immer besser als bei „Verbrennern“. Dies hänge damit zusammen, dass die elektrischen Motoren durchschnittlich viermal weniger Energie verbrauchten und insgesamt eine 50 bis zu 80 Prozent bessere CO2-Bilanz aufwiesen. Darüber hinaus würde der Strom in allen europäischen Mitgliedstaaten zunehmend grüner werden.

Es gibt jedoch noch andere Umweltaspekte, die bei Elektroautos berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel können bei der Herstellung von Batterien und Elektromotoren seltene Erden, Metalle und andere Rohstoffe benötigt werden, die umweltschädlich abgebaut werden können. Einige dieser Materialien sind auch in begrenztem Umfang verfügbar und können zu geopolitischen Konflikten führen.

Wie ist die Ökobilanz von Elektroautos?

Die Ökobilanz von Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Herstellung, der Energieversorgung und der Nutzungsintensität. Eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz kommt zu dem Ergebnis, dass Elektroautos im Durchschnitt über den gesamten Lebenszyklus hinweg gesehen eine bessere Ökobilanz als Verbrenner haben. Allerdings ist die Situation je nach Region und Strommix unterschiedlich. In Regionen, in denen der Strom überwiegend aus erneuerbaren Energien stammt, fällt die Ökobilanz von Elektroautos deutlich besser aus als in Regionen, in denen noch viel Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird.

Klimabilanz Elektroauto

Die Umweltbilanz bzw. Klimabilanz von Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter fallen Energieversorgung und Nutzungsintensität. Der Automobilclub ADAC und sein österreichisches Pendant ÖAMTC haben die Umweltbilanz von Fahrzeugen Ende 2022 aktualisiert. Sie halten Elektroautos schon heute für deutlich umweltfreundlicher als Verbrenner. Schon vor fünf Jahren hatten die FIA und ÖAMTC ein sogenanntes „LCA(Life-Cycle-Analyse) -Tool“ bei der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft in Graz in Auftrag gegeben, das nun aktualisiert wurde. Bereits nach nur 45.000 bis 60.000 Kilometer liegen E-Autos vorne und haben insgesamt eine bessere Klimabilanz als Verbrenner. Die Studie berücksichtigt dabei auch die Emissionen bei der Herstellung und beim Recycling der Fahrzeuge.

Einsatz von Rohstoffen

Für die Herstellung von Elektroautos werden verschiedene und nicht immer unproblematische Rohstoffe benötigt. Der verstärkte Einsatz von Elektroautos führt daher zu einem erhöhten Bedarf an Lithium, Kobalt und Kupfer. Einige dieser Rohstoffe sind jedoch begrenzt verfügbar und ihr Abbau kann mit erheblichen ökologischen und sozialen Problemen verbunden sein. Es ist daher wichtig, den Rohstoffbedarf von Elektroautos zu minimieren und alternative Materialien und Herstellungsprozesse zu entwickeln.

Lebenszyklus

Der Lebenszyklus von Elektroautos umfasst die Herstellung, die Nutzung und das Recycling oder die Entsorgung des Fahrzeugs. Laut einer Studie des österreichischen Umweltbundesamtes stehen Elektroautos bei der Ökobilanz weit vorne. Vorausgesetzt, der Strom stammt überwiegend aus erneuerbaren Energieträgern. In diesem Fall würden E-Autos bis zu 79 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen als konventionelle Pkw produzieren.
Die Studie „Ökobilanz von Personenkraftwagen“ analysierte die Klimabilanz von Verbrenner, Wasserstoff-, Hybrid- und Elektroautos über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Verglichen wurden 39 unterschiedliche Fahrzeug- und Technologie Kombinationen in den Kategorien Kleinwagen, Kompaktklasse und Oberklasse. Die CO2-Emissionen der Stromerzeugung müssen jedoch weiter reduziert werden, um die Vorteile von Elektroautos in Bezug auf die CO2-Bilanz zu maximieren.

Ökobilanz-Elektroauto

Herstellung der Fahrzeuge und Akkus

Die Herstellung von Elektroautos und insbesondere der Akkus kann aufgrund des hohen Bedarfs an Rohstoffen und Energie sehr ressourcenintensiv sein. Eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2020 zeigt jedoch, dass bei der Produktion von Elektroautos im Vergleich zu konventionellen Verbrennungsmotoren eine geringere Umweltbelastung pro produziertem Fahrzeug besteht. Dies liegt unter anderem daran, dass Elektroautos aufgrund ihrer höheren Effizienz weniger Energie während des Betriebs verbrauchen und somit die höheren Emissionen bei der Herstellung und der Entsorgung der Batterien ausgleichen können.

Ökobilanz Elektroauto vs Verbrenner berechnen

Um die Ökobilanz von Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern zu berechnen, werden verschiedene Faktoren einbezogen, wie z.B. die Treibhausgasemissionen während der Produktion, der Betrieb des Fahrzeugs, die Rohstoffgewinnung und die Entsorgung am Ende des Lebenszyklus.

Eine Studie des Umweltbundesamtes in Deutschland hat gezeigt, dass Elektroautos im Vergleich zu Benzinern und Dieselfahrzeugen insgesamt eine bessere Ökobilanz aufweisen. Insbesondere wenn erneuerbare Energien zur Stromerzeugung genutzt werden, können Elektroautos einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten. Die Studie hat jedoch auch gezeigt, dass die Herstellung von Batterien, die hauptsächlich aus seltenen Erden und Lithium bestehen, mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden ist.

Ein weiterer Faktor, der bei der Ökobilanz von Elektroautos berücksichtigt werden muss, ist die Nutzungsintensität. Je mehr ein Elektroauto genutzt wird, desto besser ist seine Ökobilanz im Vergleich zu Verbrennern. 

Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern eine bessere Ökobilanz aufweisen, speziell wenn erneuerbare Energien zur Stromerzeugung genutzt werden – und die Batterien umweltfreundlich produziert und recycelt werden. Allerdings müssen auch die Herausforderungen bei der Produktion von Batterien und der Entsorgung am Ende des Lebenszyklus angegangen werden, um die Umweltauswirkungen weiter zu reduzieren. Auch die Nutzungsintensität spielt eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Ökobilanz von Elektroautos, da sie im Vergleich zu Verbrennern von einer höheren Nutzung profitieren.

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