- Januar 25, 2024
- Lesedauer: 5 Minuten
Es gibt viele Themen, die das Geschehen in Fuhrparks im Jahr 2024 prägen. Zusätzlich stehen Flottenmanagern bedeutende Veränderungen bevor, bedingt durch neue gesetzliche Vorschriften und die fortschreitende Digitalisierung, die ein Umdenken und neue Herangehensweisen erfordern.
Flexible Mobilitätsbudgets als attraktiver Mitarbeiterbenefit
Die Arbeitswelt erfährt eine Transformation, die von Nachhaltigkeit und Flexibilität geprägt ist. Im Mobilitätssektor spielen dabei zwei zentrale Themen eine herausragende Rolle: Nachhaltigkeit und Flexibilität. Viele Menschen streben danach, umweltfreundlich unterwegs zu sein. Dies führt zu Veränderungen in ganzen Industriezweigen, fördert technologische Innovationen und motiviert Menschen dazu, ihre bisherigen Mobilitätsmuster zu hinterfragen. Trends wie New Work, hybrides Arbeiten und Homeoffice verstärken den Wunsch nach flexibler Fortbewegung und der Nutzung verschiedener Mobilitätsangebote anstelle einer einzigen Lösung.
On-Demand-Mobilität des ÖPNV auf dem Land
Die Einführung des Deutschlandtickets hat gezeigt, dass der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) einfach strukturiert sein kann. Doch gerade auf dem Land scheitert die Mobilitätswende noch am mangelnden Angebot des ÖPNV. On-Demand-Services könnten hier eine innovative Lösung bieten, indem sie ohne festen Fahrplan nach dem Prinzip des Ruftaxis operieren. Durch digitale Lösungen und Angebote können On-Demand-Services optimiert werden und sich als dritte Säule neben Bus und Bahn im ÖPNV etablieren. Sie dienen als Ergänzung zum Linienverkehr, schließen Lücken im Netzwerk, reduzieren Umstiege und tragen zur Attraktivität des gesamten ÖPNV-Angebots bei.
Flex Commuting als flexible Pendelpraxis
Die steigende Nachfrage nach Selbstbestimmtheit, Flexibilität und verantwortungsbewusstem Konsum beeinflusst die Arbeitswelt und die Art der berufsbedingten Mobilität. Der Trend des Flex Commuting, bei dem ArbeitnehmerInnen flexible Alternativen zum Pendeln mit dem eigenen Auto suchen, wird durch innovative Ansätze wie Mobilitätsbudgets unterstützt. Dies entlastet den Verkehr zu Stoßzeiten und fördert die Nachhaltigkeit in Unternehmen. Die Bedeutung von Flexibilität wird weiter zunehmen, nicht zuletzt aufgrund der Plattformökonomie und erweiterter Mobilitätskonzepte, sowie aufgrund veränderter Verfügbarkeit und längerer Wartezeiten. Daher ist es entscheidend, dass Fuhrpark- und Mobilitätsverantwortliche diese Veränderungen frühzeitig erkennen und entsprechend handeln können.
Elektrifizierung der Mobilität wird steigen
Die Elektrifizierung wird sowohl den Individualverkehr als auch andere Fortbewegungsmittel prägen. Gesetzliche Regelungen auf kommunaler und nationaler Ebene, wie Dieselfahrverbote und die geplante Abgasnorm ab 2025, fördern den Umstieg auf Elektrofahrzeuge. Seit Januar 2024 ist die neue Corporate Sustainable Reporting Directive (CSRD) in Kraft, und die Einhaltung dieser Richtlinie sowie immer strengerer Emissionsziele werden für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellen. Elektromobilität erstreckt sich nicht nur auf Autos, sondern auch auf E-Bikes, E-Roller und Lastenräder, die für verschiedene Anforderungen im urbanen Raum geeignet sind. So wird die Elektromobilität auch weiterhin den Markt maßgeblich beeinflussen. Aufgrund eines verschärften CO2-Reduktionsziels ab 2025 und der verbesserten Verfügbarkeit attraktiver E-Fahrzeugmodelle prognostiziert der Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) eine anziehende Marktentwicklung ab 2025.
Mobility Hubs als Zentren der Mobilität
Klassische Mobilitätsprodukte verlieren an Bedeutung, während der Zugang zur Mobilität die Qualität der Fortbewegung definiert. Mobility Hubs, auch als Mobilitätsstationen bekannt, werden zu zentralen Anlaufstellen für verschiedene Mobilitätsangebote. Sie bilden eine wichtige Infrastruktur für die Mobilität der Zukunft, basierend auf Kollaborations- und Sharing-Prinzipien. Mobility Hubs integrieren private (Carsharing, E-Scooter, Leihräder, Ladepunkte) und öffentliche Mobilität (Bus, Bahn, On-Demand) an einem Ort und sind ein essenzieller Bestandteil der zukünftigen Verkehrsgestaltung von Städten.
Sicherheit als Mega-Trend
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führen Verkehrsunfälle jährlich zu rund 1,3 Millionen Todesfällen und 50 Millionen Verletzten weltweit. Die WHO hat in Zusammenarbeit mit der United Nations Road Safety Collaboration und anderen Interessengruppen einen globalen Plan entwickelt, der darauf abzielt, die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten bis 2030 um mindestens 50 % zu reduzieren. Fuhrparkbetreiber sollten sich insbesondere auf zwei empfohlene Maßnahmen konzentrieren:
- Festlegung von Grenzwerten für die maximale Lenkzeit und Mindestruhezeiten für BerufskraftfahrerInnen.
- Nutzung von Fahrzeugsicherheitsfunktionen und -technologien zur Unterstützung sicherer Fahrpraktiken.
Im kommenden Jahr gewinnt das Thema Sicherheit durch neue Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung der neuen Tachographenbestimmungen, an zusätzlicher Dringlichkeit. Gemäß dem Mobilitätspaket 1 der EU müssen zugelassene Fahrzeuge im internationalen Transport bis August 2025 mit der Version 2 des intelligenten Fahrtenschreibers ausgestattet sein. Um den Fuhrpark im Jahr 2024 sicherer zu gestalten, sollten folgende Schritte Verantwortliche unternehmen:
- Die Installation von intelligenten Tachographen der zweiten Generation, um kostspielige Verstöße zu vermeiden.
- FahrerInnen sollten mit digitalen Tools ausgestattet sein, die sichereres Fahren ermöglichen, wie z.B. professionelle Navigation und KI-gestützte Videolösungen.
Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit sichern
Es ist entscheidend, die richtige Flottenstrategie zu entwickeln und geeignete Tools einzusetzen, um diese umzusetzen. Um CO2-Emissionen im Jahr 2024 zu reduzieren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Maximieren Sie die Effizienz Ihrer konventionellen Fahrzeuge durch kraftstoffsparendes Fahrverhalten.
- Erwägen Sie, wenn möglich, die Umstellung auf Elektrofahrzeuge, da dies nachweislich zu erheblichen CO2-Einsparungen führen kann. Beachten Sie dabei die Pläne der EU zur Bereitstellung von Ladestationen im transeuropäischen Verkehrsnetz ab 2025.
GPS basiertes Fuhrparkmanagement
Die effektive Verwaltung eines Fuhrparks inmitten der heutigen Verkehrsüberlastung ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das wirtschaftliche Wachstum. Studien zeigen, dass ein reibungsloser Verkehrsfluss nicht nur den Kraftstoffverbrauch reduziert, sondern auch die Produktivität steigert. Mit modernem Fuhrparkmanagement wie von Vimcar können Sie in Echtzeit alle Aktivitäten Ihres Fuhrparks auf einer Live-Karte verfolgen. Dies ermöglicht es, proaktiv Entscheidungen zu treffen, wie beispielsweise die Anpassung von Routen bei Verkehrsstaus, um Kunden schneller zu erreichen. Fahrzeugortung unterstützt auch bei der Fernüberwachung täglicher Abläufe, der Auswahl sicherer Routen, der proaktiven Vermeidung von Verkehrsstaus und der kontinuierlichen Analyse der Flottenleistung zur Optimierung von Schlüsselbereichen, insbesondere bei der Integration von E-Fahrzeugen.
Nachhaltige Flotten dank digitalem Fuhrparkmanagement
Die Implementierung von Smart Data kann Unternehmen dabei helfen, nachhaltiger und effizienter zu agieren, was wiederum die Erreichung von Emissionsreduktionszielen erleichtert. Durch die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten können Unternehmen schneller fundierte Entscheidungen treffen und Verbesserungsbereiche im Fuhrpark identifizieren. Eine GPS-basierte Flottenmanagementlösung kann in verschiedenen Aspekten unterstützen:
- Messung der Kraftstoffeffizienz durch den Vergleich von Kraftstoffverbrauch,
- Geschwindigkeitsüberschreitungen, rücksichtslosem Fahren und Leerlauf.
- Analyse des Kraftstoffverbrauchs für jedes Fahrzeug, um mögliche Kraftstoffverluste zu erkennen.
- Überwachung des CO2-Fußabdrucks und Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen.
- Kraftstoffverbrauchsoptimierung für die gesamte Fahrzeugflotte.
- Einführung eines vorausschauenden Wartungsprogramms für den gesamten Fuhrpark.
Diese Maßnahmen ermöglichen nicht nur eine umweltfreundlichere Flottenführung, sondern tragen auch dazu bei, betriebliche Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Nach der Meinung von Experten zeichnet sich ein deutlicher Trend ab, Daten verstärkt miteinander zu verknüpfen. Künstliche Intelligenz wird in der Lage sein, aus umfangreichen Datenmengen konkrete Empfehlungen zu generieren. Diese können von Fuhrparkverantwortlichen analysiert und in die Praxis umgesetzt werden.
2024 – Diese Neuerungen sind für Fuhrparks wichtig
Eine bedeutsame Regeländerung betrifft die Verpflichtung von Fahrassistenzsystemen, die ab dem 7. Juli 2024 nicht nur für neu produzierte, sondern für sämtliche neuzugelassenen Autos gelten wird. Zu den erforderlichen Assistenzsystemen gehören Geschwindigkeitsassistent (ISA), Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner, Notbrems- und Abbiegeassistent mit Kollisionswarner. Ab Juli 2024 müssen auch alle neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem Event Data Recorder (EDR) ausgestattet sein, der im Falle eines Unfalls detaillierte Informationen liefert. Die Daten werden jedoch nur im Falle eines Unfalls gespeichert und automatisch gelöscht, wenn kein Unfall stattfindet.
Die EU plant bis spätestens 2033, alle Papier- und Checkkarten-Führerscheine durch fälschungssichere Versionen zu ersetzen. Dies erfolgt schrittweise, basierend auf dem Geburtsjahr der Fahrer und dem Ausstellungsdatum des Dokuments. Ein vorzeitiger Umtausch ist zudem für alle Fahrer möglich.
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