- September 30, 2021
- Lesedauer: 3 Minuten
Er kommt so sicher wie Sonne und Regen: Zum Frühjahr und Herbst steht der witterungsbedingte Reifenwechsel an. Bevor die Reifen ins Regal kommen, benötigen sie Pflege. Wir geben Tipps zur richtigen Lagerung.
Schon mal was von der „Von-O-bis-O-Regel“ gehört? Sie besagt, dass man Reifen stets im Oktober und zu Ostern wechseln sollte. Doch mit dem puren Wechsel der Reifen ist es längst noch nicht getan. Damit die Räder den Winterschlaf gut überstehen und nach sechs Monaten wieder einsatzbereit sind, gilt es, einige wichtige Dinge zu beachten. Dazu zählen unter anderem die Reinigung, sowie das Messen von Profiltiefe und dem Luftdruck. Auch die Art der Lagerung spielt eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Räder. Was Sie bei der Lagerung der Reifen alles beachten sollten, lesen Sie hier.
Reifen und Felgen vor Einlagerung säubert
Wer seine Räder selbst lagern möchte und auf eine lange Lebenszeit hofft, sollte sie vor dem Einlagern gründlich säubern. Sonst riskiert das Fuhrparkmanagement irreparable Schäden an den Leichtmetallfelgen. Streusalzrückstände, Schmutz und Bremsstaub können die Felge langfristig zerstören. Die entstandenen Lackschäden greifen die widerstandsfähige Beschichtung der Felge an, sodass kein ausreichender Schutz mehr vorhanden ist. Innerhalb weniger Jahre wird die teure Felge dadurch unbrauchbar.
Aggressive Reinigungsmittel müssen unbedingt mit klarem Wasser entfernt werden. Rückstände der Säuren im Felgenreiniger können das Aluminium angreifen. Danach kommt die Prüfung der Räder auf Schäden und Mängel. Entdecken Sie gravierende Dinge wie Risse oder größere Dellen in der Felge, ist der Anruf in der Fachwerkstatt unumgänglich.
Beschriften nicht vergessen
Leider lassen sich die Räder nicht nach Belieben einfach wieder einbauen. Beim nächsten Einsatz müssen sie in der Regel wieder an ihre alten Positionen montiert werden – das ist für Sicherheit und Fahrkomfort wichtig. Ein kleiner Trick hilft dabei: Markieren Sie die Radposition bei der Demontage mit Kreide oder einem Wachsstift auf die Innenseite. Kennzeichnungen wie „VL“ für das vordere linke oder „HR“ für das hintere rechte Rad reichen dabei aus.
Wichtig sind auch:
- Unbedingt die jeweilige Wagenseite beim Wechsel beibehalten.
- Zudem sollten die Reifen mit dem größeren Restprofil an der Hinterachse montiert werden.
- Außerdem dürfen die Räder immer nur paarweise getauscht werden, niemals einzelne Räder zwischen den Achsen wechseln.
- Wichtig ist auch die Erhöhung des Luftdrucks vor der Einlagerung – und zwar am besten um 0,5 bar gegenüber der Herstellerempfehlung. Die Reifen verlieren nach einiger Zeit Luft. Sind sie aufgepumpt, können die Räder meist gleich ohne Problem wieder montiert werden.
Profiltiefe der Reifen messen
Auch das Messen der Profiltiefe gehört zur Einlagerung dazu. Das geht mit einem Profiltiefenmesser aber auch mit einer 1€- oder 2€-Münze. Die Münze zwischen die Profilblöcke in der Reifenmitte und auch am Reifenrand halten. Teilweise fährt sich die Lauffläche nämlich unterschiedlich stark ab. Verschwindet der Münzrand zwischen den Profilblöcken des Reifens, so besteht noch eine Restprofiltiefe von mindestens 3 mm.
Zeit zum Reifen wechseln ist zu dem Zeitpunkt, wenn der Münzrand bereits zu sehen sein sollte – dann ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erreicht. Wer mit geringerer Profiltiefe erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von mindestens 60€ sowie ein Punkt in Flensburg.
Die Haftung eines Reifens bei Nässe nimmt bereits ab einem Restprofil von weniger als vier Millimetern ab. Daher empfehlen Hersteller, dass Sommerreifen mindestens noch drei Millimeter Restprofil aufweisen, Winterreifen mindestens vier Millimeter. Wie alt ein Reifen ist, kann man an der sogenannten DOT-Nummer an der Reifenflanke ablesen.
Reifen und Kompletträder richtig lagern
Trocken, kühl und in abgedunkelter Umgebung – so sollte die Aufbewahrung der Räder erfolgen. Sonst könnte die UV-Einstrahlung die Gummimischung der Reifen maßgeblich schädigen. Während Reifen ohne Felgen stets stehend lagern, müssen Kompletträder liegend und übereinander gestapelt werden. Bestens für die Einlagerung geeignet ist ein platzsparender Felgenbaum. Auf dem preiswerten Helfer (ab 15 Euro) lassen sich die Räder übereinander sowie vor Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung geschützt stapeln. Senkrecht gelagerte Reifen sollten regelmäßig etwas gedreht werden.
Dokumentation ist wichtig
Die Prozesse und Abläufe in einem Fuhrpark müssen auf verschiedene Weise dokumentiert werden. Zu den Prozessen, die einer Dokumentation bedürfen, gehört auch die Reifeneinlagerung. Diese wird durch einen Reifen Einlagerungsbeleg protokolliert, um nachvollziehen zu können, wie der Reifenbestand im Fuhrpark ist und ob die Reifen noch brauchbar sind. Hier finden Sie das Protokoll zur Reifeneinlagerung zum Download.