Unterweisung

Zu den Fürsorgepflichten von Unternehmen gehört es, alle Mitarbeitenden zu Risiken am Arbeitsplatz aufzuklären und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Die Unterweisung informiert das Personal darüber, wie sich Gefahren vorbeugen und die Sicherheit verbessern lässt. Für den Fuhrpark beinhaltet der Arbeitsplatz auch die Fahrzeuge. Daher ist eine Unterweisung in diese verpflichtend. Welche Bedeutung die Unterweisung im Fuhrpark hat und wie Fuhrparkverantwortliche diese einhalten, erfahren Sie hier.

Im Artikel erfahren Sie:

  1. Zweck der Unterweisung: Unterweisungen dienen der Aufklärung von Mitarbeitenden über Risiken am Arbeitsplatz und beinhalten Schulungen in Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz, speziell für den Fuhrpark.

  2. Häufigkeit und Inhalt: Unterweisungen sind gesetzlich vorgeschrieben und sollten mindestens jährlich erfolgen. Sie umfassen Themen wie Straßenverkehrsgesetz, Ladungssicherung, Lenk- und Ruhezeiten sowie Verhalten bei Unfällen.

  3. Durchführung und Dokumentation: Die Unterweisung kann persönlich oder online erfolgen und muss dokumentiert werden. Die Dokumentation sollte mindestens zwei Jahre aufbewahrt werden und ist Teil der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.

Unterweisung zum Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz

Die Unterweisungspflicht des Arbeitgebers ergibt sich in erster Linie aus dem Arbeitsschutzgesetz. Aber auch aus Betriebsverfassungsgesetz, Jugendarbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheitsverordnung und der Gefahrstoffverordnung lässt sich die Unterweisungspflicht des Arbeitgebers ableiten. Diese Instruktion zählt als bezahlte Arbeitszeit und ist vom Unternehmen zu dokumentieren. Der von der unterwiesenen Person unterschriebene Unterweisungsnachweis ist zwei Jahre aufzubewahren.

Was ist eine Unterweisung?

Die Schulung in Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz dient dem Schutz des Fahrpersonals. Inhaltlich unterscheidet sich die Unterweisung je nach Branche und Arbeitsplatz. So ist es z. B. im Gewerbe wichtig zu wissen, wie Maschinen und Betriebsmittel sicher und gefahrlos zu handhaben sind. Im Fuhrpark muss daher die Unterweisung in die Fahrzeuge erfolgen.

Die Unterweisung Bedeutung ergibt sich auch aus Fragen von Beschäftigten:

  • Welche persönliche Schutzausrüstung brauche ich?
  • Wie kann ich mein Arbeitsumfeld ergonomisch günstig gestalten?
  • Wie gehe ich mit Fahrzeugen sicher um?
  • Wie habe ich mich bei einem Fahrzeugunfall zu verhalten?
  • Welche Alarmketten sind zu beachten?

Die Antworten auf diese Fragen innerhalb der Unterweisung fördern ein sicheres Fahrverhalten und den souveränen Umgang mit Risiken von Fahrzeugen..

Unterweisung

Sicherheit an erster Stelle: Eine Übersicht über die verschiedenen Schulungen im Fuhrpark

Die Unterweisung gehört zu den zentralen Aufgaben des Fuhrparkmanagements. Dabei ist zwischen zwei Varianten zu unterscheiden: der Erstunterweisung für neue Beschäftigte sowie der turnusmäßigen, in der Regel jährlichen Unterweisung.

Die Fahrerunterweisung nach UVV ist gesetzlich vorgeschriebene Pflicht. Sie soll dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und dabei zu helfen, Ausfallzeiten zu minimieren sowie die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Die Routine richtet sich an alle Fahrzeuglenkenden von Dienstfahrzeugen, und zwar ohne Ausnahme.

In der Regel erfolgt die Erstunterweisung neuer Beschäftigter unmittelbar nach der Einstellung. Erst wenn diese erfolgreich ausgeführt wurde, ist eine Übergabe des Dienstfahrzeugs möglich. Üblicherweise ist dafür die Freigabe der Fuhrparkleitung erforderlich, die nach der Fahrerunterweisung erteilt wird. Auch Bestandsmitarbeitende, die in eine neue Abteilung wechseln, für die die Dienstwagennutzung vorgesehen ist, erhalten eine Unterweisung.

Laut Unfallverhütungsvorschriften (UVV) ist zusätzlich zur Erst- eine jährliche Unterweisung für alle FahrerInnen von Firmen- und Dienstwagen Pflicht. Mitarbeitende sollten darüber rechtzeitig informiert werden – auch, damit sie sich ausreichend vorbereiten können. In bestimmten Fällen erfolgen Fahrerunterweisungen in kürzeren Abständen. Das gilt, wenn das Jugendarbeitsschutzgesetz zum Tragen kommt: Hier sind halbjährliche Intervalle vorgegeben. Auch bei einer Häufung von Unfällen können kürzere Abstände sinnvoll sein.

Schulungsthemen der Unterweisung

Bei der Auswahl der Unterweisungsthemen ist generell das Tätigkeitsfeld der Beschäftigten zu beachten. Hierbei sind auch Überschneidungen mit Bereichen zu berücksichtigen, mit denen ArbeitnehmerInnen – etwa bei Vertretungen – gelegentlich oder öfter in Kontakt kommen können. Im Fuhrpark ist die Unterweisung in die Fahrzeuge für alle Mitarbeitenden die Gleiche, solange sie keine speziellen Modelle fahren..

Diese Themenfelder sind häufig Bestandteile von Unterweisungen im Fuhrpark:

  • Straßenverkehrsgesetz
  • Ladungssicherung
  • Allgemeine Schutzvorkehrungen
  • Lenk- und Ruhezeiten
  • Verhalten während Fahrt sowie Unfall
  • Fahrverhalten bei Witterung
  • Hygiene und Infektionsschutz
Unterweisung Schulung

Wie oft hat eine Unterweisung in die Arbeitssicherheit zu erfolgen?

Im Rahmen der ersten Unterweisung (auch Erstunterweisung genannt) ist das Fahrpersonal umfassend zum sicheren Verhalten mit dem Fahrzeug zu schulen. Im Laufe einer Beschäftigung erweitern sich oft Aufgabenfelder oder werden neue Fahrzeuge dem Fuhrpark hinzugefügt. Um dem Arbeits- und Gesundheitsschutz auch weiterhin zu gewährleisten, muss die Geschäftsleitung je nach Bedarf aktualisierte Unterweisungen durchführen. Nach den Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist eine Unterweisung unabhängig davon mindestens einmal jährlich vorzunehmen.

Missachtung der Unterweisung

Was ist eine Unterweisung? Die Antwort sollte jedem Betrieb bekannt sein, um die sichere und gesundheitsschonende Ausübung für das Fahrpersonal zu sichern. Erfolgt keine Unterweisung, können die Beschäftigten ihre Arbeitsleistung bei vollem Lohnausgleich zurückbehalten. Die Unternehmensführung muss zudem mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, da das Gesetz der Unterweisung einen hohen Stellenwert einräumt. Betriebe sollten daher schon im eigenen Interesse und im Sinne eines produktiven Betriebsklimas den Unterweisungsnachweis fest einbinden.

Missachtung der Unterweisung

Durchführung der Unterweisung

Die Art und Weise der Unterweisung ist freigestellt. Es ist sicherzustellen, dass Fuhrparkverantwortliche die Inhalte in verständlicher Form zugänglich machen. Oft führen Fuhrparkleiter eine Präsenzveranstaltung durch, bei welcher das gesamte Fahrpersonal anwesend ist und die jährliche Unterweisung erhält. Da aber nicht immer das Fachwissen zur Durchführung oder die Zeit auf FahrerInnen-Seite vorhanden ist, gibt es auch Online-Unterweisungen. Das Fahrpersonal kann dann die Unterweisung flexibel per Smartphone oder PC durchführen. 

Die Rolle der Fuhrparkleitung: Zuständigkeiten bei der Unterweisung im Fuhrpark

Die ordnungsgemäße Unterweisung der Beschäftigten im Fuhrpark obliegt grundsätzlich dem Arbeitgeber. Das Unternehmen kann die Aufgabe allerdings an qualifizierte Mitarbeitende übergeben. In der Regel handelt es sich dabei um einen Teil des Fuhrparkmanagements, häufig um den Vorgesetzten. Wichtig: Unterbleibt die Unterweisung, kann das rechtliche Konsequenzen für den Betrieb beziehungsweise die Fuhrparkleitung haben. Es drohen nicht nur Bußgelder bis zu einer Höhe von einer Million Euro, auch versicherungstechnische Folgen sind möglich. So können Versicherungen sich weigern, zukünftige Schäden auszugleichen. Das Strafmaß kann bis zu einer Freiheitsstrafe reichen.

Wichtig: Bei einer Unterweisung besteht grundsätzlich eine Dokumentationspflicht. Die Aufzeichnungen sollten mindestens die besprochenen Themen, das jeweilige Datum, die Namen der Teilnehmenden und ihre Abteilung umfassen. Das Dokument ist von den Beschäftigten zu unterschreiben und für einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren.

Fuhrparkleiterin

Vorteile der Unterweisung für das Fahrpersonal

Die Unterweisungist zwar gesetzlich vorgeschrieben, sollte jedoch auch aus weiteren Gründen keinesfalls unterbleiben. Mit der regelmäßigen Auffrischung lassen sich Unfälle und in der Folge langwierige Ausfallzeiten verhindern. Unternehmen tragen so ihrer Sorgfaltspflicht Rechnung, was sich letztendlich auf die Motivation und Leistungsbereitschaft der Belegschaft auswirkt. Nutzende des Fuhrparks erhalten mit der Unterweisung zudem Kenntnis über aktuelle Regeln und Bestimmungen. So können nicht nur Unfälle, sondern auch Bußgelder aufgrund von Verkehrsverstößen verhindert werden. Das spart dem Unternehmen Aufwand und damit auch Geld – etwa für die Recherche einer FahrerInnach einem Bußgeldbescheid aufgrund erhöhter Geschwindigkeit.

Die Unterweisung erfordert heute dank moderner Softwarelösungen nur noch einen geringen Aufwand. So bieten sich etwa elektronische Systeme an, die es Mitarbeitenden ermöglichen, die Routine selbstständig bei freier Zeiteinteilung durchzuführen. Mit E-Learning-Systemen für die Unterweisungerhält das Fuhrparkmanagement gleichzeitig eine vollständige und rechtssichere Dokumentation. Wer auf eine analoge Durchführung setzt, kann sich die Arbeit durch standardisierte Leitfäden vereinfachen. Diese können auch als Schulungsunterlagen für die Vorbereitung dienen.

Wichtig: Bei einer Unterweisung besteht grundsätzlich eine Dokumentationspflicht. Die Aufzeichnungen sollten mindestens die besprochenen Themen, das jeweilige Datum, die Namen der Teilnehmenden und ihre Abteilung umfassen. Das Dokument ist von den Beschäftigten zu unterschreiben und für einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren.

Unterweisung mit Fuhrparksoftware

Einige Fuhrparkmanagement-Software-Anbieter bieten digitale Unterweisungen als eine Funktion an. Der Vorteil einer Fuhrparksoftware liegt darin, dass neben der Unterweisung bei Bedarf noch weitere Funktionen genutzt werden können. Die Software verschafft einen Überblick über alle Fuhrparkdaten und sammelt diese an einem zentralen Ort. Dadurch erhalten FuhrparkleiterInnen eine bessere Übersicht über die Fahrzeuge und das Fahrpersonal. Auf einen Blick ist z. B. ersichtlich, welche FahrerInnen noch die Unterweisung durchführen oder wiederholen müssen sowie welche sie bestanden haben. Zusätzlich dokumentiert die Software die Unterweisung automatisch und rechtssicher.

Unterweisungspflicht des Arbeitgebers

Die Unterweisung in die Arbeitssicherheit hat die Unternehmensleitung sicherzustellen. Die Geschäftsleistung muss die Schulung aber nicht persönlich durchführen und kann fachlich qualifizierte Personen wie z. B. die Fuhrparkverantwortlichen damit beauftragen. Im Vordergrund steht eine fachlich kompetente und gut verständliche Instruktion des Personals. Befristet oder über ein Zeitarbeitsunternehmen angestellte Beschäftigte sind fest und unbefristet angestellten Mitarbeitenden gleichzustellen.

Pflicht zur Unterweisung

Auswirkungen von Unterweisungen auf die Sicherheit des Arbeitsplatzes

Die Zahl der Fahrzeugunfälle in Deutschland sinkt. Das hängt z. B. mit verbesserten Fahrzeugtechniken, einer besseren Infrastruktur und Regeln zu Höchstgeschwindigkeiten & Co. zusammen. Trotzdem spielt die Unterweisung im Fuhrpark weiterhin eine große Rolle. Denn diese schützt das Fahrpersonal und stellt sicher, dass sie z. B. zu einem sichern Fahrverhalten bei Witterungen und Unfällen informiert bleibt. Auch gibt die Unterweisung Fuhrparkverantwortlichen die Möglichkeit, Maßnahmen wie die Reduzierung vom Tankverbrauch zu kommunizieren.

FAQ

1. Was ist der Zweck einer Unterweisung im Fuhrpark?

Die Unterweisung dient der Aufklärung von Mitarbeitenden über Risiken am Arbeitsplatz, einschließlich der Fahrzeuge im Fuhrpark, und umfasst Schulungen in Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz.

2. Wie oft muss eine Unterweisung durchgeführt werden?

Die Unterweisung ist mindestens jährlich durchzuführen. Für bestimmte Gruppen, wie jugendliche Arbeitnehmer, sind halbjährliche Intervalle vorgeschrieben. Bei einer Häufung von Unfällen können kürzere Abstände sinnvoll sein.

3. Welche Themen werden in einer Unterweisung behandelt?

Typische Themen einer Unterweisung im Fuhrpark umfassen das Straßenverkehrsgesetz, Ladungssicherung, allgemeine Schutzvorkehrungen, Lenk- und Ruhezeiten, Verhalten während der Fahrt und bei Unfällen, Fahrverhalten bei Witterung sowie Hygiene und Infektionsschutz.

4. Wer ist für die Durchführung der Unterweisung verantwortlich?

Die Unterweisungspflicht obliegt dem Arbeitgeber, der diese Aufgabe an qualifizierte Mitarbeitende, wie Fuhrparkverantwortliche, delegieren kann. Die Unterweisung kann persönlich oder online erfolgen.

5. Welche Konsequenzen hat die Missachtung der Unterweisungspflicht?

Bei Missachtung der Unterweisungspflicht können rechtliche Konsequenzen für das Unternehmen entstehen, einschließlich Bußgelder und versicherungstechnischer Folgen. Mitarbeitende können ihre Arbeitsleistung bei vollem Lohnausgleich zurückbehalten, wenn keine Unterweisung erfolgt.

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