- Juli 12, 2021
- Lesedauer: 3 Minuten
Zeitdruck, Stau, Parkplatzmangel und veraltete Navigationssysteme – damit plagen sich viele BerufsfahrerInnen Tag für Tag. Fuhrparkverantwortliche können ihnen dabei helfen, die speziellen Herausforderungen des Berufsalltags zu meistern.
Machen wir uns nichts vor: BerufsfahrerInnen haben Stress. Das gehört zum Jobprofil. Und so gut auch alles geplant und vorbereitet wird – immer wieder gibt es Unwägbarkeiten auf der Straße. Andere VerkehrsteilnehmerInnen müssen ebenso im Blick behalten werden wie Zeitpläne. Und wenn Pausen anstehen, wird auch das oft schwierig, weil es viel zu wenige Stellplätze für LKW gibt. Bis zum Jahr 2023 sollen laut einer Studie der Kravag-Versicherung in Deutschland pro Nacht 40000 LKW-Parkplätze fehlen. Wenn die FahrerInnen keinen freien Platz für die Nacht finden, müssen sie auf nicht gekennzeichneten Freiflächen parken oder weiterfahren und die Lenkzeit überschreiten.
Die Gefahr von schlimmen Unfällen steigt bei Übermüdung erheblich und abgestellte LKW auf Seitenstreifen stellen ebenfalls ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Apps wie Truckparking Europe oder LKW-Parken TransParking helfen beim Finden von freien Flächen.
Auch Netzwerken mit anderen Firmen kann Engpässe beheben: Stellplätze, die am eigenen Unternehmen zeitweilig nicht benötigt werden, können FahrerInnen anderer Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Das erfordert zwar noch mehr Planung, ist aber eventuell ein gangbarer Weg, wenn viele Speditionen, Busbetriebshöfe und Logistikunternehmen mitmachen.
Digitale Unterstützung
Technik macht vieles möglich. Ohne Navigationsgerät ist kaum noch ein Fahrzeug unterwegs. Aber auch dort gibt es große Unterschiede, denn die bestmögliche Route für einen PKW ist selten auch die optimale Lösung für LKW oder Bus. Ein auf das Kfz abgestimmtes System berücksichtigt unter anderem die sichersten Wege für große Fahrzeuge.
Die Digitalisierung des Flottenmanagements verschafft nicht nur FuhrparkmanagerInnen einen viel besseren Überblick, sie hilft gleichzeitig, FahrerInnen zu entlasten. So lassen sich anhand der Route flexibel Änderungen durchführen: Kommt ein spontaner Auftrag oder Termin hinzu, kann er demjenigen zugeteilt werden, der dem Zielort zum passenden Zeitpunkt am nächsten ist. GPS-Systeme und Fuhrparksoftware sorgen dafür, dass Routen vorausschauend geplant und doppelte Wegstrecken vermieden werden. Mit einer Text-zu-Sprache-Funktion besteht die Möglichkeit, sich die erforderlichen Benachrichtigungen vorlesen zu lassen. Damit bleibt der Blick auf der Straße, Ablenkungen werden minimiert und das Stresslevel sinkt. Zusätzlich schaffen regelmäßige Fahrsicherheitstrainings die Routine, die es braucht, um in chaotischen Verkehrsverhältnissen nicht in Stress zu geraten.
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Mit Bewegung gegen Stress
Auch eine Anti-Stress-Schulung kann Ihren FahrerInnen helfen. Dort lernen sie, wie sie in besonders aufreibenden Situationen einen kühlen Kopf bewahren und welche Möglichkeiten es gibt, die Pausenzeiten so zu gestalten, dass echte Entspannung möglich ist. Selbsthilfetricks wie progressive Muskelentspannung am Lenkrad klingen esoterischer als sie sind. Tatsächlich sind es oft einfache Kniffe, die schnelle Wirkung zeigen.
Gesundheitsförderung ist ohnehin ein wichtiger Faktor: Statistiken zeigen, dass viele FahrerInnen durch langes Sitzen und Bewegungsarmut gesundheitliche Probleme bekommen, die durch Stress, ungesunde Ernährung und Tabakkonsum noch verstärkt werden. Natürlich kann man FahrerInnen nicht zwingen, an betrieblich organisierten Gesundheitsprogrammen oder Sportangeboten teilzunehmen, und vieles lässt sich in der Hektik des Verkehrsalltags nur mit Mühe umsetzen. Aber die Möglichkeiten zu bieten zeigt den FahrerInnen Wertschätzung. Mit externen Anbietern lässt sich zumeist kostengünstig etwas auf die Beine stellen, oft gibt es für diese Maßnahmen auch Zuschüsse. Der Einsatz lohnt sich. Denn wer fitter ist, dem fällt es leichter, Stress zu kompensieren – und fällt dadurch seltener aus. Bei Rückenbeschwerden, die zu den Standardleiden von VielfahrerInnen gehören, kann ein ergonomischer, individuell einstellbarer Sitz eine große Entlastung sein.
Doch neben allen technischen Möglichkeiten und Angeboten zur Stressminimierung: Miteinander sprechen bleibt einer der wichtigsten Parameter zur Unterstützung der FahrerInnen. Denn nur wenn Sie wissen, ob Ihre FahrerInnen das Tagespensum gut bewältigen oder Hilfe bei der Parkplatzsuche benötigen, können Sie zielgerichtet Stolperfallen beseitigen und Probleme angehen.
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