Reißverschlussverfahren

Jede Person am Steuer kennt dieses Problem. Auf der Autobahn ist wegen einer Baustelle eine Spur gesperrt. Zwei Fahrbahnen werden zusammengeführt. Die Personen am Steuer werden aufgefordert, sich im Reißverschlussverfahren einzuordnen. Doch nun beginnt oft das Durcheinander. Einige Personen wechseln sofort die Spur. Andere warten, bis die Fahrbahn endet. Zum Schluss versuchen manchmal mehrere Autos gleichzeitig in eine Lücke einzuscheren. Doch wie funktioniert das Reißverschlussverfahren richtig?

Definition Reißverschlussverfahren

Das Einordnen im fließenden Verkehr von zwei Spuren auf eine wird als Reißverschlussverfahren bezeichnet. An der Engstelle sollen sich die Wagen abwechselnd einordnen. Das Reißverschlusssystem wird mit einem Schild angekündigt.

Reißverschlussverfahren: so funktioniert es richtig

Das Schild Reißverschlussverfahren zeigt an, welche Fahrbahn beendet wird. Die Personen am Steuer werden frühzeitig auf die kommende Blockade hingewiesen. Erst wenn die eine Spur endet, sollen die Fahrenden in die verbleibende Fahrbahn einfädeln. Ähnlich einem Reißverschluss fährt zuerst das Auto der endenden Bahn auf die Nebenspur. Dann folgt ein Pkw der weiterführenden Fahrbahn. Anschließend fädelt wieder eine Person mit dem Wagen ein. Auf diese Weise kann der Verkehr weiter langsam fließen.

Schulung des Fuhrparkpersonals

Die Ursache für Staus und Unfälle beim Reißverschlusssystem besteht darin, dass die Fahrenden nicht wissen, wie es richtig funktioniert. Die Abläufe können spielerisch trainiert werden. Fußball ist in Deutschland ein beliebter Sport. Alle Personen erhalten einen Ball und eine farbige Markierung. Nun werden zwei parallele Bahnen vorgegeben. Die Bälle sollen immer in Bewegung gehalten werden. Dort, wo eine Bahn endet, soll das Verfahren angewendet werden. Die Spielenden dribbeln die Bälle vor sich her. Zwei Personen werden etwa zeitgleich am Hindernis ankommen. Das Mitglied, dessen Bahn weiterführt, verlangsamt das Tempo. Das Teammitglied kann nun einscheren und weiterlaufen. Das andere Mitglied folgt. Anschließend schert die nächste Person ein. Mit jungen Fahranfängern kann ein spielerischer Parcours geschaffen werden. Die Personen mit den wenigsten Fehlern erhalten später einen Preis.

Ball auf Rasen

Für welche Fälle ist das Reißverschlussverfahren vorgesehen?

Jede Person, die eine Führerscheinprüfung anstrebt, wird mit dieser Frage konfrontiert. Auf dem Fragebogen werden zwei richtige Möglichkeiten genannt. Eine Variante besteht darin, dass eine Spur wegen eines Hindernisses nicht durchgängig frei ist. Vor dem Hindernis soll das Reißverschlusssystem angewendet werden. Auf diese Weise wird der Verkehrsfluss aufrecht gehalten. Die zweite Variante besteht darin, dass eine Spur vollständig endet. Hier hilft das Einfädeln dauerhaft einen reibungslosen Ablauf.

Die Beschleunigungsspur an einer Autobahnauffahrt darf nicht entsprechend genutzt werden. Auch wenn der Beschleunigungsstreifen endet, hat die auffahrende Person kein Recht, in den Verkehr einzufädeln. Der fließende Verkehr hat an dieser Stelle immer ein Vorfahrtsrecht. Auf einer Autobahnauffahrt muss zu jeder Zeit abgewartet werden, bis die Fahrbahn ausreichend frei ist.

Innerhalb von Ortschaften sind immer wieder Fahrspuren durch falschparkende Fahrzeuge oder Lieferwagen blockiert. Hier gilt das System nicht. Die Person, die durch das Hindernis blockiert ist, muss in jedem Fall warten. Erst wenn sich eine Verkehrslücke bildet, darf sie wieder in den fließenden Verkehr einscheren.

Missachtung des Reißverschlussverfahrens

7 StVO gibt an, dass das Reißverschlussverfahren verpflichtend durchgeführt werden muss. Fahrende, die sich daran nicht halten und einen Wagen nicht in die Spur fahren lassen, können mit 20 € Verwarngeld belegt werden. Das Reißverschlussverfahren Bußgeld kann dann höher sein, wenn Vorsatz nachzuweisen ist. Wird das Einfädeln wiederholt verhindert, gilt dies als Vorsatz. In diesem Fall wird der Fehler als Nötigung verstanden. Jetzt kann eine höhere Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren die Folge sein. Es können zudem drei Punkte in Flensburg folgen. Ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten oder der vollständige Entzug der Fahrerlaubnis sind ebenfalls mögliche Folgen.

Straßenschild

Häufige Fehler und ihre Folgen

Das Ende einer Spur sorgt bei vielen Personen am Steuer für Nervosität. Sie ordnen sich daher so bald wie möglich in die Nebenspur ein. Dadurch wird der Verkehrsfluss abgebremst. Der Rückstau ist häufig die Folge. Die Fahrenden auf der freien Spur müssen ihr Tempo so weit reduzieren, dass immer ein Wagen einscheren kann. Es soll zu jeder Zeit nur ein Auto einfädeln, damit beide Fahrspuren konstant in Bewegung bleiben.

Fazit zum Reißverschlussverfahren

Das Reißverschlussverfahren ist erst 2001 verpflichtend eingeführt. Viele Personen haben also weit vor dieser Zeit ihren Führerschein erworben. Sie haben weder theoretisch noch praktisch dieses Verfahren erlernt. Das ist mit ein Grund, dass das Enden einer Fahrbahnspur zu Unsicherheiten führt. Daher ist es wichtig, dass Leitungspersonen eines Fuhrparks besonders mit älteren Autofahrenden diese Regelung einüben. Das Vorfahren bis zum Ende der Spur und die Zuversicht, dass der fließende Verkehr eine Lücke bildet, muss erlernt werden. Es muss immer der Blinker gesetzt werden, damit die anderen Personen am Steuer erkennen, dass der Fahrbahnwechsel nun ansteht. Wenn alle Auto fahrenden Personen rücksichtsvoll sind, wird die Unfallgefahr vermindert. Der gleichmäßige Fluss des Verkehrs verhindert gleichzeitig einen Stau. Die Fahrzeuge fahren an solcher Stelle langsamer, aber gleichmäßig. Dadurch wird Energie gespart und weniger Abgase freigesetzt. Damit ist es nicht nur für die Personen am Steuer von Vorteil, wenn das Reißverschlusssystem gut funktioniert.



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