Ob per Steckdose, an einer öffentlichen Ladestation oder mit einer eigenen Wallbox: Das E-Auto lässt sich unterschiedlich aufladen. Hier spielt es außerdem eine große Rolle wo das Elektroauto an der Ladestation geladen werden kann – zuhause, am Arbeitsplatz, unterwegs? Wie das am besten funktioniert und welche Steuervorteile winken, lesen Sie hier.
Elektroautos – laden leicht gemacht
Die Reichweite von E-Autos ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Das liegt zum einen an den immer leistungsstärkeren Akkus. Aber auch das Netz von öffentlichen Stromtankstellen wächst immer weiter. In der Stadt sind einige Parkplätze mit öffentlichen Ladestationen für E-Autos reserviert. Die Ladezeit eines Elektroautos hängt dabei immer von der Batteriekapazität sowie der Ladeinfrastruktur ab. An der heimischen Steckdose kann das Aufladen bis zu 14 Stunden dauern. Moderne Schnellladestation tanken den Wagen hingegen in nur 20 Minuten auf. Doch wie sieht das Angebot an Ladestationen aus – und wie wird geladen?
Ladestation zuhause
Wer sein Elektroauto an einer Ladestation im eigenen Haus laden möchte, benötigt eine sogenannte Wallbox. Diese Box wird an das Stromnetz angeschlossen und am Haus oder in der Garage installiert. Handelt es sich bei dem Elektroauto um einen Firmenwagen, kann diese Wallbox beim Arbeitgeber angefordert werden. Eine Ladestation zuhause hat den Vorteil, dass das Fahrzeug bequem beispielsweise über Nacht geladen werden kann und am nächsten Tag wieder sofort einsatzbereit ist.
Öffentliche Ladestationen
Hat man keine Möglichkeit das Elektrofahrzeug zuhause zu laden, muss man auf eine öffentliche Ladestation zurückgreifen. Die Ladeinfrastruktur ist in den vergangenen Jahren weiter gewachsen, weshalb viele eine Ladestation in der Nähe finden können. Diese Ladestationen können mit einer Ladekarte aktiviert werden. Die öffentlichen Ladestationen unterscheiden sich unter anderem in ihrer Leistung, welche meist Auswirkungen auf die Schnelligkeit der Ladung des Fahrzeuges hat. Verschiedene Anbieter stellen diese Ladestationen, weshalb es für die unterschiedlichen Stationen verschiedene Ladekarten gibt.
Ladearten: AC oder DC?
Das AC-Laden (für Alternating Current/Wechselstrom) kennt man vom Hausstrom. Die AC-Ladegeschwindigkeiten betragen in der Regel zwischen 3,7 und 43,6 kW. DC-Laden (für Direct Current/Gleichstrom) ist ein System zum schnellen Aufladen an öffentlichen Plätzen. Sie bieten Ladeleistungen bis 300 kW.
Steckdose – langes und schonendes Laden
Einfach und schonend lassen sich Batterien bequem über Nacht an der normalen Steckdose aufladen. Wegen der niedrigen Leistung herkömmlicher 230-Volt-Steckdosen von 2,3 kW kann das jedoch bis zu 14 Stunden dauern. Gerade bei älteren Anlagen sollte man sich von einem Fachmann dafür grünes Licht geben lassen – die hohe Leistungsabgabe über mehrere Stunden ist nicht für jede Steckdose zu empfehlen.
Wallbox – schnell und leistungsstark
Die überwiegende Mehrheit aller Fahrer laden ihr Auto zu Hause an einer eigenen Ladestation, der Wallbox (Kosten etwa zwischen 800 und 2500 Euro) auf. Die Ladestation ist normalerweise im Gebäude oder Carport installiert und verbindet das Stromnetz mit dem Ladekabelstecker. Mit bis zu 22kW braucht die Batterie zwischen zwei und sechs Stunden um vollständig aufzuladen.
Weitere Ladestationen
Ladesäulen oder Schnellladesäulen stehen im öffentlichen Raum und unterscheiden sich durch die Form des Steckers und in der Ladezeit. Mit bis zu 300kW dauert das Laden zwischen 20 Minuten und vier Stunden. Neben dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit fährt man mit Strom sogar preiswerter als mit konventionellem Treibstoff. Die Durchschnittswerte ergeben für einen Renault Zoe bei einem Verbrauch von 13,3 kWh auf 100 Kilometern und einem Strompreis von 27,79 Cent Kosten in Höhe von 3,50 €. Pro Kilometer wären das lediglich 3,5 Cent. Die Fahrt in einem Benziner würde etwa das Doppelte kosten.
Förderung für E-Ladeinfrastruktur
Einige Landesregierungen haben umfangreiche Förderprogramme gestartet, um ein flächendeckendes Netz an Ladeinfrastruktur zu schaffen. So bietet Nordrhein-Westfalen unter www.progres.nrw Förderbausteine für private und nicht private Antragsteller zum Aufbau von stationären öffentlich und nicht öffentlich zugänglichen Ladepunkten (AC-Ladepunkte). Dabei müssen die Ladepunkte über eine Leistung von 11 bis 22 kW verfügen und von einem Elektriker installiert werden. Für nicht öffentliche Ladepunkte spendiert der Staat 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 1.000 Euro pro Ladepunkt. Für öffentliche Ladepunkte: 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 5.000 Euro pro Ladepunkt.
Laden mit Steuervorteilen
Besteht die Möglichkeit, sein E-Auto beim Arbeitgeber zu laden, ist das steuerfrei. Auch Stromkosten, die zu Hause fürs Laden eines E-Dienstwagens anfallen und vom Arbeitgeber erstattet werden, gelten als steuerfreier Auslagenersatz. Und noch ein Steuerspartrick: Spendiert der Arbeitgeber seinen Angestellten eine eigene häusliche Wallbox, muss er diesen Bonus nicht versteuern. Einzige Hürde: Der Arbeitgeber erklärt sich dazu bereit, 25 Prozent der Wallbox-Kosten einmalig als Lohnsteuer ans Finanzamt abzuführen.
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