- März 26, 2021
- Lesedauer: 3 Minuten
Wer seine Flotte für die Zukunft rüsten möchte, kommt nicht um das Thema Umweltschutz herum. Welche neuen, klimafreundlichen Alternativen gibt, was für Maßnahmen aktuell gefördert werden und wie wichtig es ist, auch die Mitarbeiter mit ins Boot zu holen – erklären wir hier.
Trend in Richtung nachhaltiger Fuhrpark
Rund ein Viertel aller Treibhausgasemission in Deutschland werden vom Verkehr verursacht. Um die Erderhitzung zu stoppen, müssen diese Werte schnellstmöglich auf null sinken – bis spätestens 2050 lautet das Ziel der Bundesregierung. Klimaschutz ist also das Gebot der Stunde, doch nicht nur die Umwelt profitiert davon: Ökologisches Wirtschaften verbessert auch das Image einer Firma, senkt die Kosten und optimiert das Ergebnis. Natürlich spielt der Fuhrpark hier eine wichtige Rolle, da er die CO2-Bilanz eines Unternehmens nach wie vor massiv beeinflusst. Das Gute ist: Das Bewusstsein für die Situation ist da, viele Fuhrparkmanager/-innen haben ihre Flotte bereits umweltfreundlich aufgestellt. Was kann man noch tun, um 2021 so nachhaltig wie möglich zu wirtschaften?
Auf E-Mobilität umsteigen
Der Fördertopf für den Kauf oder das Leasen eines neuen Elektrofahrzeugs oder eines jungen gebrauchten Stromers ist auch für 2021 gut gefüllt. Für Fahrzeuge, die Unternehmen bis zum 31. Dezember 2021 erstmalig zulassen, gibt es die bekannte Innovationsprämie mit dem verdoppelten Bundesanteil. Liegt beispielsweise beim Kauf eines Stromers der Nettolistenpreis des Wunschautos unter 40.000 Euro, beträgt der staatliche Förderanteil jetzt 6.000 Euro. Der Herstelleranteil von 3.000 Euro bleibt bei der Innovationsprämie unverändert.
Diesen staatlichen Umweltbonus kann man auch mit anderen Fördermaßnahmen kombinieren. Zum Beispiel gibt es eine neue Richtlinie, bei der beim Leasing die Höhe der Förderung abhängig von der Leasingdauer gestaffelt wird. Leasingverträge mit einer Laufzeit ab 23 Monaten erhalten weiterhin die volle Förderung. Bei kürzeren Vertragslaufzeiten wird die Förderung entsprechend angepasst.
Neuanschaffungen auf den Prüfstand stellen
Autos mit hohem Spritverbrauch sind nicht nur schlecht für die Luft, sondern auch für die Brieftasche: So gelten seit dem 1. Januar 2021 für erstmals zugelassene Pkw neue Kfz-Steuertarife, die den CO2-bemessenen Teil der Steuer betreffen. Damit will das Bundesfinanzministerium deutliche Anreize für innovative klimaschonende Mobilität schaffen. Nicht betroffen von der Änderung sind bereits zugelassene Fahrzeuge.
Ab 2021 sind die Autohersteller außerdem verpflichtet, den Realverbrauch der Fahrzeuge an die EU-Kommission zu übermitteln. Deshalb ist die Software „On-Board Fuel Consumption Meter“ (OBFCM) ab 2021 für alle erstmals zugelassenen Pkw Pflicht (leichte Nutzfahrzeuge ab Anfang 2022). OBFCM misst beim klassischen Verbrenner den Spritverbrauch, beim Stromer hält es den Energieverbrauch fest und beim Hybrid-Fahrzeug beide Werte.
Offen für Alternativen sein
Je flexibler eine Flotte aufgestellt ist, umso besser für die Umwelt und die Stimmung der Mitarbeiter. Neben Bahn oder E-Roller kommt jetzt ein neues klimafreundliches Verkehrsmittel ins Spiel: das E-Lastenfahrrad. Am 1. März startete das Bundesumweltministerium (BMU) ein Förderprogramm speziell für eine saubere City-Logistik mit E-Lastenbikes und Mikro-Depots. Letztere dienen zur Zwischenlagerung und zum Umschlag von Sendungen auf Lastenräder, mit denen die Zustellung „auf der letzten Meile“ emissionsfrei erfolgt. Insbesondere große Logistik-Unternehmen, Baumärkte, Möbelhäuser, mittelständische Unternehmen und Lieferdienste sollen sich angesprochen fühlen.
Auch die Mitarbeiter überzeugen
Am Anfang ist es natürlich für alle spannend, neue E-Fahrzeuge auszuprobieren. Wenn sie kurz darauf aber schon nicht mehr genutzt werden, bringt das dem Fuhrpark keinen Bonus in Sachen Nachhaltigkeit. Schulungen (wie diese von der DEKRA) können helfen, die neuen Techniken richtig anwenden zu lernen. Ein weiterer Anreiz wären Belohnungen für Mitarbeiter, die Fahrgemeinschaften bilden, Autos gemeinsam nutzen oder auf alternative Transportmittel wie öffentliche Verkehrsmittel oder das Dienstrad zurückgreifen. Und immer daran denken: Wenn der Vorgesetzte selber mit einem Spritfresser vorfährt, während die Mitarbeiter für Green-Fleet, Nachhaltigkeit und Downsizing begeistert werden sollen, ist das nicht gerade ein leuchtendes Vorbild.
Förderung der Nachhaltigkeit mit einer Fuhrparksoftware
Eine Möglichkeit, im Fuhrpark die Nachhaltigkeit zu fördern und z. B. den CO2-Verbrauch zu reduzieren, ist der Einsatz einer Fuhrparksoftware. Die Software deckt den Kraftstoffverbrauch für einzelne Fahrzeuge und die gesamte Flotte auf. Gleichzeitig zeigt ein automatisches CO2-Reporting die Auswirkungen von nachhaltigen Maßnahmen auf.
Mit Klimaschutzprojekten CO2-Emissionen ausgleichen
Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge auszugleichen. Die von Dekra Business Assurance unterstützte Initiative „Project Climate“ errechnet zum Beispiel die Luftverunreinigung auf Grundlage des jährlichen Spritverbrauchs, der im Fuhrparkmanagement-System des Unternehmens festgehalten ist. Diese Emissionen werden dann durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen, die den Ausbau regenerativer Energien fördern und den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren. Eine offizielle Klimaplakette bescheinigt den Teilnehmern Klimaneutralität – was sich wiederum imagemäßig auszahlt. Zahlreiche Unternehmen sind bereits Klimapartner des Projekts, darunter der Tiefkühlproduktehersteller Frosta, das Chemieunternehmen Dr. Schnell, das Umwelt-Taxi München oder die Verkehrsgesellschaft Belzig.
Auf dem neuesten Stand bleiben
Ist der Reifendruck optimal? Wird der Luftfilter regelmäßig gereinigt? Ist das Navi auf dem aktuellsten Stand? Auch wenn für Wartung und Check-ups manchmal ein bisschen Geld investiert werden muss, zahlt sich das am Ende aus. Sie sparen beim Spritverbrauch, haben länger Freunde an Ihren Fahrzeugen – und die Umwelt freut es auch.
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