- Dezember 18, 2024
- Lesedauer: 6 Minuten
Im Artikel erfahren Sie:
1. Fuhrpark Kostenarten: Unterscheidung zwischen Fixkosten, variable Kosten und Mischkosten im Fuhrpark.
2. Kosten Fuhrparkmanagement: Detaillierte Darstellung der Gesamtkosten mit einem Blick auf Maßnahmen zur Kostensenkung in der Praxis.
3. Kostenoptimierung im Fuhrpark umsetzen: Optimierung von Finanzierung und Versicherung mit Vergleich von Leasing, Kauf, Auto-Abo und der möglichen Optimierung von Versicherungen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Kostenarten gibt es im Fuhrpark?
Zu unterscheiden ist in erster Linie in Fixkosten und in variable Kosten im Fuhrpark. Fixkosten fallen ganz unabhängig von der Nutzung der Fahrzeuge an. Dazu zählen Leasingraten und Kosten für die Versicherung. Variable Kosten sind von der Nutzung abhängig. Das einfachste Beispiel dafür sind Kraftstoff- und Ladekosten. Mischkosten wie der Wertverlust der Fahrzeuge sind hingegen nicht eindeutig einer Kostenart zuzuordnen.
Fixkosten: Leasing, Versicherungen und mehr
Fixkosten fallen immer und unabhängig von der Nutzung der Fahrzeuge an. Diese Kosten sind auch zu decken, falls die Fahrzeuge nur auf dem Parkplatz oder in einer Werkstatt stehen.
Zu den klassischen Fixkosten im Fuhrpark zählen:
- Leasingraten: Monatliche Zahlungen für geleaste Fahrzeuge.
- Versicherungen: Haftpflicht-, Voll- und Teilkaskoversicherungen.
- Personalkosten: Gehälter für Fuhrparkmanager und Fahrer.
- Garagen- und Parkplatzmieten: Kosten für Stellplätze.
- Kalkulatorische Zinsen: Zinsen für das gebundene Kapital.
- Abschreibungen: Wertverlust der Fahrzeuge über die Zeit.
- Mietkosten für Zubehör: Kosten für zusätzliche Ausstattungen wie Warnwesten oder Feuerlöscher.
- Kfz-Prüfkosten: Kosten für die Hauptuntersuchung (HU) und Inspektionen.
Variable Kosten: Treibstoff, Wartung und Reparaturen
Variable Kosten ändern sich je nach Nutzung der Fahrzeuge. Sie hängen unter anderem von der gefahrenen Kilometerleistung ab.
Typische variable Kosten im Fuhrpark:
- Kraftstoffkosten: Ausgaben für Benzin, Diesel oder Strom bei Elektrofahrzeugen.
- Reparaturen und Wartung: Kosten für Instandhaltung und regelmäßige Wartungsarbeiten.
- Reifenverschleiß: Ausgaben für neue Reifen und für den Reifenwechsel.
- Kilometerabhängige Gebühren: Mautgebühren und ähnliche Ausgaben.
- Leistungsabhängige Abschreibungen: Wertverlust, der von der Nutzung der Fahrzeuge abhängt.
Mischkosten im Fuhrpark
Mischkosten enthalten sowohl fixe als auch variable Kosten und lassen sich keiner eindeutigen Kategorie zuordnen. Ein Beispiel hierfür ist der Wertverlust eines Fahrzeugs. Dieser hängt von der Zeit genau wie von der gefahrenen Kilometerleistung ab und zählt somit zu den Mischkosten.

Beispielhafte Prozesskosten im Fuhrpark
Zusätzlich zu den vorgestellten fixen und variablen Kosten ist mit Prozesskosten im Fuhrpark zu rechnen. Es handelt sich um Ausgaben für organisatorische und administrative Prozesse und Abläufe im Fuhrparkmanagement oder im Unternehmen im Allgemeinen.
Beispiele für Prozesskosten im Fuhrpark:
- Durchführung der Führerscheinkontrollen
- Fahrerunterweisung nach UVV
- Dokumentation von UVV-Prüfberichte
- Abwicklung von Schadensfällen
- Arbeiten für die Beschaffung von Fahrzeugen (Auswahl, Vergleiche, Verhandlungen mit Lieferanten etc.)
- Überwachung von Fahrzeugdaten wie Kilometerstand etc.
- Allgemeine Verwaltung von Fahrzeugen/ Poolfahrzeugen
- Erstellung und Auswertung von Berichten im Fuhrpark
- Schulungen von Fahrern sowie die Kommunikation mit Fahrern
Fuhrparkkosten Kalkulation
Die Kalkulation der Fuhrparkkosten ist besonders wichtig für einen rentablen Betrieb. Es ist empfehlenswert, die Fuhrparkkosten regelmäßig zu berechnen. Ein regelmäßiger Überblick über fixe und variable Kosten unterstützt dabei, die Kontrolle über die Kosten im Fuhrpark zu behalten.
Beispielrechnung für die Fuhrparkkosten:
Fixkosten:
Personalkosten: 10.000 Euro
Haftpflichtversicherung: 360 Euro
Gesamte Fixkosten: 10.360 Euro
Variable Kosten:
Kraftstoffkosten: 1.350 Euro
Reparaturen: 2.500 Euro
Winterreifen: 800 Euro
Gesamte variable Kosten: 4.650 Euro
Gesamtkosten = Fixkosten (10.360 Euro) + variable Kosten (4.650 Euro) = 15.010 Euro
In diesem Beispiel wird angenommen, dass keine Misch- oder Prozesskosten vorhanden sind. Hier ist je nach Fuhrpark und individueller Situation zu prüfen, ob weitere Kosten einzubeziehen sind.

Maßnahmen zur Kostenoptimierung im Fuhrpark
Nach dem Verständnis der verschiedenen Kosten des Fuhrparks können Sie gezielt Maßnahmen zur Kostenoptimierung im Fuhrpark ergreifen. Eine Fuhrparkanalyse bietet hier einen sehr guten Überblick über alle Kosten. Dabei lassen sich Möglichkeiten zur Einsparung von Kosten sowie zur Steigerung der Effizienz des Fuhrparks herausfinden.
Neben der Fahrzeugnutzung und einem guten Kraftstoffmanagement sind vor allem der Einsatz von Fuhrparkmanagement-Software sowie die Nutzung einer Car Policy hervorzuheben, wenn es um die Senkung der Kosten im Fuhrpark geht. Vor der Senkung der Kosten im Fuhrparkmanagement ist es schließlich entscheidend, erst einmal die aktuellen Kosten zu kennen. Das bezieht sich auf Fixkosten genau wie auf variable Kosten.
So können Sie die Betriebskosten im Fuhrpark senken
Sie können die Betriebskosten im Fuhrpark durch Maßnahmen wie eine optimale Fahrzeugauslastung und regelmäßige Wartungen der Fahrzeuge senken. Außerdem sind ein Blick auf eine spritschonende Fahrzeuge sowie generell auf das Kraftstoffmanagement von Bedeutung.
Folgende Maßnahmen bieten sich an:
- Kraftstoffmanagement:
Die Kosten für Kraftstoff können erheblich variieren. Es empfiehlt sich, Tankvorgänge auf die günstigeren Tageszeiten zu verlegen. An Feiertagen oder Wochenenden sind die Preise oft höher. Außerdem unterstützen Telematik, Schulungen der Fahrer und eine schonende Fahrweise dabei, die Treibstoffkosten zu senken.
- Reifenmanagement:
Eine regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks kann die Betriebskosten im Fuhrpark senken. Ein zu niedriger Druck erhöht den Reifenverschleiß und steigert den Kraftstoffverbrauch. Wichtig ist zur Vermeidung von weiteren Kosten sowie zur Senkung des Unfallrisikos, dass Sommer- und Winterreifen rechtzeitig gewechselt werden.
- Fahrzeugnutzung:
Eine starke Optimierung von Fahrzeugnutzung und Fahrzeugauslastung senkt die Betriebskosten im Allgemeinen. Sinnvolle Möglichkeiten dafür sind Fahrgemeinschaften, die Reduzierung der Fahrzeuganzahl oder den Einsatz von Carsharing-Modellen.
- Wartung von Fahrzeugen:
Durch regelmäßige Inspektionen lassen sich kleinere Schäden frühzeitig entdecken. Auf diese Weise vermeiden Sie teure Folgeschäden.
Car Policy spart Kosten im Fuhrparkmanagement
Eine klare Firmenwagenpolitik unter Nutzung einer Car Policy spart Geld, beugt Schäden vor und verringert den Verschleiß der Fahrzeuge. Fuhrparkverantwortliche können mittels der Car Policy Regeln zur Fahrzeugnutzung festlegen. So lassen sich die Fuhrparkkosten regulieren. Ohne eine klare Car Policy oder einen Dienstwagenüberlassungsvertrag ist es schwierig, unsachgemäße Nutzung, den privaten Gebrauch oder Fahrzeugkosten in Grenzen zu halten.
Einsatz von Fuhrparkmanagement-Software
Eine spezielle Fuhrparkmanagement-Software sorgt für einen Überblick über alle Kosten und identifiziert mögliche Einsparpotenziale. Damit schafft die Software eine Basis für Entscheidungen im Fuhrpark. Es fällt leichter Kosten zu erkennen, die sich insgesamt senken lassen. Da die Flotte mit zu den größten Ausgaben im Fuhrpark zählt, ist es wichtig, diese durch unterschiedliche Maßnahmen zu reduzieren.
Folgende Funktionen bietet eine Fuhrparkmanagement-Software:
- Aufschlüsselung der Kosten pro Fahrzeug
- Identifizierung von versteckten Kosten im Fuhrpark
- Ein automatischer Vergleich von Flottenversicherungen
- Vergleich von Leasinganbietern
- Erstellt Vergleiche bei Werkstätten
Finanzierungsmöglichkeiten im Fuhrparkmanagement
Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie beispielsweise Leasing und Kauf im Fuhrparkmanagement. Diese haben Einfluss auf die Fuhrparkkosten. Neben einem Blick auf die einzelnen Lösungen ist es wichtig, günstige Wartungsverträge für Fahrzeuge abzuschließen. Ein Vergleich der Servicegebühren der Anbieter ist dabei hilfreich. Gleiches gilt für die Flottenversicherung, die zusammen mit der Finanzierungsmöglichkeit einen großen Einfluss auf die Fuhrparkkosten hat.
Im Wesentlichen ist im Fuhrpark zwischen Leasing, Fahrzeugkauf und Lösungen für den kurzfristigen Bedarf von Fahrzeugen zu unterscheiden. Diese Optionen werden im Folgenden vorgestellt.
Leasing vs. Kauf im Fuhrpark
Die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten sind Leasing oder Kauf im Fuhrpark. Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Kriterien der Optionen:
Leasing | Kauf |
Planbare monatliche Kosten | Einmalige Anschaffungskosten/ Abschreibung von Fahrzeugen |
Fahrzeuge gehören dem Unternehmen nicht | Fahrzeuge gehören dem Unternehmen |
Teilweise fallen hohe Rückgabekosten der Fahrzeuge an | Eine längere Nutzung der Fahrzeuge ist möglich |
Ein genauer Blick auf die Kilometerleistung ist wichtig (Thema Mehr-/ Minderkilometer) | Fahrzeuge lassen sich intensiv nach Bedarf nutzen |
Vergleich verschiedener Anbieter ist besonders wichtig | Vergleich verschiedener Fahrzeuge bei Händlern ist von Bedeutung |
Flexible Modelle für kurzfristigen Bedarf
Eine weitere Lösung im Rahmen der Beschaffung im Fuhrpark ist die Miete oder ein Auto-Abo. Es handelt sich dabei um flexible Modelle, die für den kurzfristigen oder saisonalen Bedarf geeignet sind. Mit einem Auto-Abo können Fahrer unterschiedliche Fahrzeuge testen, kurzfristig wechseln und einen bestimmten Zeitraum abdecken. Während ein Leihwagen eher für sehr kurze Zeitfenster geeignet ist, ist ein Auto-Abo durchaus eine Übergangslösung. Diese eignet sich auch für mehrere Wochen oder Monate. Ein Blick auf Kosten, Leistungen und Konditionen der verschiedenen Anbieter ist hier sehr wichtig. Es gibt teilweise große Unterschiede in der Praxis, die durch umfassende Vergleiche erkennbar sind.

Fazit: Maßnahmen zur Kostensenkung zahlen sich aus
Die Kosten eines Fuhrparks sind vielfältig und auf verschiedenen Ebenen zu betrachten. Durch eine sorgfältige Analyse und gezielte Maßnahmen lassen sich diese Kosten deutlich reduzieren. Eine Fuhrparkmanagement-Software unterstützt durch die Kontrolle allen Daten und Kosten. Außerdem bietet eine Software die Grundlage für strategische Entscheidungen. Regelmäßige Inspektionen, effizientes Tanken, optimiertes Reifenmanagement und die Auswahl der passenden Finanzierungsmethode gehören mit zu den Maßnahmen zur Kostensenkung. Dadurch sparen Unternehmen in Bezug auf die Flotte langfristig. Das Ziel ist eine Optimierung der Kosten im Fuhrparkmanagement ohne Einbußen in Bezug auf die Mobilität.
FAQ zu Kosten im Fuhrparkmanagement
1. Welche Kostenarten sind im Fuhrparkmanagement von Bedeutung?
Zu unterscheiden ist zwischen Fixkosten wie eine Leasingrate und variablen Kosten wie beispielsweise Kraftstoffkosten. Außerdem ist zwischen direkten und indirekten Kosten zu unterscheiden. Zu den direkten Kosten gehören solche für Leasing, Kraftstoff oder den Kauf von Fahrzeugen. Indirekte Kosten im Fuhrpark fallen bei der Verwaltung der Flotte oder bei der Erfüllung von Aufgaben im Fuhrparkmanagement an. Außerdem zählen Prozesskosten zu den indirekten Kosten.
2. Was gehört zu den Prozesskosten im Fuhrparkmanagement?
Prozesskosten entstehen durch alle im Zusammenhang mit der Flotte anfallenden administrativen Tätigkeiten. Dazu gehören die Fahrzeugbeschaffung, die Koordination von Wartungen und Schäden sowie die Umsetzung von Fahrerschulungen und Fahrzeugprüfungen.
3. Wie lassen sich Fuhrparkkosten reduzieren?
Es gibt verschiedene mögliche Maßnahmen zur Senkung der Fuhrparkkosten. Von einer Digitalisierung der Prozesse bis hin zum Kraftstoff- und Reifenmanagement bieten sich viele Lösungen an. Regelmäßige Verbrauchsanalysen unterstützen dabei das Potenzial zu erkennen, wo sich Kosten senken lassen.
4. Warum ist ein Blick auf die Kosten im Fuhrparkmanagement entscheidend?
Es handelt sich bei den Kosten der Flotte um einen großen Kostenblock mit Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit im Unternehmen. Kleine Senkungen der Fuhrparkkosten haben damit große Auswirkungen auf Gewinn und Wirtschaftlichkeit. Ohne genaue Kenntnisse der Kosten im Fuhrpark ist es kaum möglich, eine Senkung von diesen zu erreichen.
5. Spielt die Digitalisierung eine große Rolle bei der Kostenoptimierung im Fuhrpark?
Gerade durch die Verwendung von digitalen Tools wie einer Fuhrparksoftware ist eine genaue Kostenkontrolle möglich. Auch versteckte Kosten können Tools aufdecken, wodurch eine Kostenoptimierung im Fuhrpark leichter fällt. Der Verwaltungsauswand lässt sich durch die Digitalisierung reduzieren. Durch die Automatisierung von Prozessen fällt es leichter, Kosten zu senken.