- Juli 23, 2024
- Lesedauer: 5 Minuten
Fuhrparkkosten sind eine zentrale Herausforderung für Unternehmen mit mehreren Fahrzeugen. Sie setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und können durch gezielte Maßnahmen zur Kostensenkung reduziert werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Fuhrparkkosten berechnen, verstehen und senken können.
Inhaltsverzeichnis
Im Artikel erfahren Sie:
- Arten der Fuhrparkkosten: Fixkosten, variable Kosten und Mischkosten.
- Kostenträgerrechnung und Break-Even-Analyse: Methoden zur Kostenberechnung und -analyse.
- Kosten Fuhrparkmanagement: Detaillierte Darstellung der Gesamtkosten.
- Maßnahmen zur Kostensenkung: Einsatz von Software, Inspektionen, gezieltes Tanken, Fahrzeugnutzung und Reifenmanagement.
- Finanzierungs- und Versicherungsoptimierung: Vergleich von Leasing, Kauf, Miete, Auto-Abo und Optimierung von Versicherungen.
Um die Kosten im Fuhrpark zu senken, ist es unerlässlich, diese zuerst genau zu berechnen. Eine bewährte Methode ist die Kostenträgerrechnung, mit der Sie detailliert feststellen können, wie teuer die Nutzung eines Fahrzeugs ist. Diese Analyse hilft Ihnen zu entscheiden, ob es günstiger ist, Mitarbeiter mit Dienstwagen zu Außeneinsätzen zu schicken oder alternative Verkehrsmittel zu nutzen.
Eine Break-Even-Analyse kann Ihnen zudem helfen, den Punkt zu ermitteln, ab dem Ihre Fahrten kostendeckend sind und Gewinn erwirtschaftet wird. Unterstützend kann eine Fuhrparkmanagement-Software eingesetzt werden, die diese Berechnungen automatisch durchführt und somit Zeit und Ressourcen spart.
Fixkosten und Fuhrparkmanagement Kosten pro Fahrzeug
Fixkosten sind Kosten, die unabhängig von der Nutzung der Fahrzeuge anfallen. Diese Kosten müssen auch dann gedeckt werden, wenn die Fahrzeuge nicht bewegt werden. Zu den gängigsten Fixkosten im Fuhrpark gehören:
- Leasingraten: Monatliche Zahlungen für geleaste Fahrzeuge.
- Versicherungen: Haftpflicht-, Voll- und Teilkaskoversicherungen.
- Personalkosten: Gehälter für Fuhrparkmanager und Fahrer.
- Garagen- und Parkplatzmieten: Kosten für Stellplätze.
- Kalkulatorische Zinsen: Zinsen für das gebundene Kapital.
- Abschreibungen: Wertverlust der Fahrzeuge über die Zeit.
- Mietkosten für Zubehör: Kosten für zusätzliche Ausstattungen wie Warnwesten oder Feuerlöscher.
- Kfz-Prüfkosten: Kosten für die Hauptuntersuchung (HU) und Inspektionen.
Variable Kosten im Fuhrpark
Variable Kosten ändern sich je nach Nutzung der Fahrzeuge. Sie hängen von der gefahrenen Kilometerleistung und anderen nutzungsabhängigen Faktoren ab. Typische variable Kosten umfassen:
- Kraftstoffkosten: Ausgaben für Benzin, Diesel oder Strom bei Elektrofahrzeugen.
- Reparaturen und Wartung: Kosten für Instandhaltung und regelmäßige Wartungsarbeiten.
- Reifenverschleiß: Ausgaben für neue Reifen und deren Wechsel.
- Kilometerabhängige Gebühren: Mautgebühren und ähnliche Ausgaben.
- Leistungsabhängige Abschreibungen: Wertverlust basierend auf der Nutzung.
Mischkosten im Fuhrpark
Mischkosten enthalten sowohl fixe als auch variable Anteile. Ein Beispiel hierfür ist der Wertverlust eines Fahrzeugs, der sowohl durch die Zeit als auch durch die gefahrene Kilometerleistung beeinflusst wird.
Beispielhafte Prozesskosten im Fuhrpark
Neben den bekannten Begriffen der Fixkosten und variablen Kosten gibt es auch die sogenannten Prozesskosten. Diese umfassen Ausgaben, die speziell für bestimmte Abläufe innerhalb eines Unternehmens oder des Fuhrparkmanagements entstehen.
Im Bereich des Fuhrparkmanagements können Prozesskosten unter anderem bei der Durchführung der Führerscheinkontrollen, der Fahrerunterweisungen gemäß UVV sowie der Dokumentation von UVV-Prüfberichten anfallen.
Fuhrparkkosten Kalkulation
Die Kosten des Fuhrparkmanagements im Blick zu behalten, ist ein wichtiger Baustein für einen rentablen Betrieb. So könnte eine Beispielrechnung der Fuhrparkkosten aussehen:
Fixkosten = 10.000 € (Personalkosten) +360 € (Haftpflichtversicherung) = 10.360 €
Variable Kosten = 1350 € (Kraftstoffkosten) + 2.500 € (Reparatur) + 800 € (Winterreifen) = 4.650 €
Gesamtkosten = Fixkosten + variable Kosten = 15.010 €
FuhrparkleiterInnen ist es zu raten sich regelmäßig einen Überblick über alle fixen und variablen Kosten zu verschaffen und so die gesamten Fuhrparkkosten zu berechnen.
Maßnahmen zur Kostensenkung
Nachdem Sie die verschiedenen Kostenkomponenten Ihres Fuhrparks verstanden haben, können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese zu senken. Durch eine Fuhrparkanalyse erhält man einen umfassenden Überblick über den gesamten Fuhrpark. Gleichzeitig identifiziert diese Analyse Möglichkeiten zur Kosteneinsparung und optimiert Prozesse, um die Effizienz des Fuhrparks zu steigern.
Car Policy spart Kosten im Fuhrparkmanagement
Ein weiterer Kostenblock ist die Privatnutzung der Firmenfahrzeuge. Auch wenn viele Firmenfahrzeuge privat genutzt werden können, so gelten sie doch als Unternehmensdienstleistung. Eine klare Firmenwagenpolitik ist nicht nur für die interne Transparenz wichtig, sondern spart auch Geld, beugt Schäden vor und verringert den Verschleiß und den Kraftstoffverbrauch. Fuhrparkverantwortliche können mittels der Car Policy und dem Dienstwagenüberlassungsvertrag Regeln zum Fahrzeugumgang festlegen und so die Fuhrparkkosten regulieren. Nicht zuletzt helfen eine Fuhrparkkosten Analyse oder eine Software dabei, die Ausgaben im Fuhrpark im Blick zu behalten und so zu senken.
Einsatz von Fuhrparkmanagement-Software
Eine spezielle Fuhrparkmanagement-Software hilft Ihnen, den Überblick über alle Kosten zu behalten und mögliche Einsparpotenziale zu identifizieren. Sie können damit strategische Entscheidungen treffen und Kosten pro Fahrzeug genau aufschlüsseln. Moderne Softwarelösungen bieten zudem Funktionen wie den automatischen Vergleich von Flottenversicherungen, Leasinganbietern und Partnerwerkstätten, was weitere Kosteneinsparungen ermöglicht.
Regelmäßige Inspektionen
Durch regelmäßige Inspektionen können kleinere Schäden frühzeitig entdeckt und teure Folgeschäden vermieden werden. Es lohnt sich, beim Kauf der Fahrzeuge gleich günstige Wartungsverträge abzuschließen und die Servicekosten der Hersteller zu vergleichen.
Gezieltes Tanken
Die Kosten für Kraftstoff können erheblich variieren. Es empfiehlt sich, Tankvorgänge auf die günstigeren Tageszeiten zu verlegen und vor Feiertagen oder Wochenenden zu vermeiden, da die Preise dann meist höher sind.
Kosten für die Flotte senken
Ein zentraler Ansatzpunkt zur Kostensenkung ist die Optimierung der Fahrzeugnutzung. Dies kann durch Fahrgemeinschaften, die Reduzierung der Fahrzeuganzahl oder den Einsatz von Carsharing-Modellen geschehen.
Effizientes Reifenmanagement
Der Reifendruck sollte regelmäßig überprüft werden, da ein zu niedriger Druck nicht nur den Reifenverschleiß erhöht, sondern auch den Kraftstoffverbrauch steigert. Zudem sollten Sommer- und Winterreifen rechtzeitig gewechselt werden.
Finanzierungsmöglichkeiten im Fuhrparkmanagement
Es gibt verschiedene Finanzierungsmodelle, die Einfluss auf die Fuhrparkkosten haben:
- Leasing: Bietet planbare Kosten, da die Leasingrate viele Posten abdeckt. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und zu verhandeln.
- Kauf: Die Fahrzeuge gehören dem Unternehmen und können länger genutzt werden, was langfristig kostengünstiger sein kann.
- Miete und Auto-Abo: Flexible Modelle, die insbesondere für kurzfristige oder saisonale Bedarfe geeignet sind. Ein Auto-Abo bietet zudem die Möglichkeit, verschiedene Fahrzeuge zu testen und kurzfristig zu wechseln.
Versicherungen optimieren
Durch regelmäßige Überprüfungen der Versicherungen lassen sich Einsparpotenziale aufdecken. Dabei kann eine Flottenversicherung kostengünstiger sein als Einzelversicherungen für jedes Fahrzeug. Die Schaden-Kosten-Quote spielt hierbei eine wichtige Rolle – je niedriger diese ist, desto günstiger die Prämien.
Fazit: Maßnahmen zur Kostensenkung zahlen sich aus
Die Kosten eines Fuhrparks sind vielfältig und setzen sich aus fixen, variablen und Mischkosten zusammen. Durch eine sorgfältige Analyse und gezielte Maßnahmen können diese Kosten erheblich gesenkt werden. Eine Fuhrparkmanagement-Software kann dabei unterstützen, alle relevanten Daten im Blick zu behalten und strategische Entscheidungen zu treffen. Regelmäßige Inspektionen, effizientes Tanken, optimiertes Reifenmanagement und die Auswahl der passenden Finanzierungsmethode sind nur einige der Schritte, die zu einer Reduktion der Fuhrparkkosten beitragen können. So können Unternehmen ihre Mobilitätskosten optimieren und langfristig sparen.