Der FahrerInnenmangel – Gründe und Maßnahmen

Fahrermangel

Der FahrerInnenmangel könnte sich weiter zuspitzen. Durch Corona befeuert fehlen schon jetzt viele Fachkräfte. Was tun Unternehmen, um dem zu begegnen – und welche Rolle kann ein effizientes Fuhrparkmanagement spielen?

Die Corona-Krise hat einen tiefen Einfluss auf den Lieferverkehr gehabt. Durch den Crash der gesamten Lieferketten brachen auch die Frachtpreise ein. Besonders die Transportbranche leidet immer noch unter den massiven Auswirkungen. Flotten wurden reduziert und FahrerInnen waren auf der Suche nach einem sicheren Job. Viele kehrten dem stressigen Alltag den Rücken – Verantwortliche suchen seitdem händeringend nach Fachpersonal. Wie dramatisch die Situation ist, zeigt eine aktuelle Warnung der International Road Transport Union (IRU). Ihre jährliche Umfrage zum FahrerInnenmangel zeigt, dass die Zahl der unbesetzten Stellen für BerufskraftfahrerInnen weltweit weiterhin in alarmierendem Maße zunimmt. Bei der Befragung von weltweit mehr als 1.500 Unternehmen des gewerblichen Straßengüterverkehrs stellte die IRU fest, dass der Mangel an Lkw-Fahrern 2021 in allen Regionen, mit Ausnahme Eurasiens, zunimmt.

Massiver Mangel an FahrerInnen in Europa

FahrerInnenmangel

So stieg in Europa der Mangel an FahrerInnen von 2020 auf 2021 um 42 Prozent, allein in Deutschland blieben 80.000 FahrerInnenstellen unbesetzt. Ähnliche Tendenzen erkennt eine in der Auswertung befindliche Konsortialstudie. Geleitet wird sie von den Professoren Wolfgang Stölzle von der Logistics Advisory Experts, Thorsten Schmidt von der Technischen Universität Dresden und Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Ende Juli wurden erste Zwischenergebnisse veröffentlicht. Ohne zeitnahe, geeignete Gegenmaßnahmen könnten Engpässe im Transportmarkt zu Versorgungsengpässen bei Industrie und Handel führen. Demnach waren bis zum Jahresende 2021 etwa 40.000 Stellen für Fahrpersonal unbesetzt. Wird nichts getan, so erhöht sich das Defizit jährlich um bis zu 20.000 an nicht besetzten Stellen. Damit dürften aktuell bereits bis zu 60.000 Stellen offen sein – das sind rund zehn Prozent des gesamten Fahrpersonals.

Mangel an Fahrpersonal – das sind die Gründe

Es gibt laut ExpertInnen fünf wesentliche Gründe für den aktuellen FahrerInnenmangel im Transportwesen: 

  • Unsichere Perspektiven: Sollte wieder eine Pandemiewelle oder Krieg die Lieferketten unterbrechen, droht FahrerInnen vermutlich die Entlassung. Auf diese unsicheren Aussichten möchte sich niemand einlassen.
  • Die Altersstruktur: Der romantische Blick auf den Alltag „on the Road“ ist längst der Realität gewichen. Und die sieht so aus: ständiger Zeitdruck und Stress, zu lange Arbeitszeiten und eine geringe Lebensqualität. Selten ist der harte Berufsalltag der FahrerInnen mit der Familie unter einen Hut zu bekommen. Neue BerufsanwärterInnen fehlen, um die älteren Generationen abzulösen.
  • Geringe Löhne, fehlende Anerkennung: Während PilotInnen bei renommierten Airlines vom hohen Gehalt und sozialer Anerkennung profitieren, sind die FahrerInnen Löhne im Vergleich zu den belastenden Arbeitsbedingungen unangemessen. Ganz abgesehen vom sozialen Status.
  • Zunehmende Kriminalität: Die Kriminalität auf den Parkplätzen der Lkw-FahrerInnen nimmt zu – oft wird die Fracht geklaut. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft beziffert allein den Versicherungsschaden in Deutschland auf durchschnittlich rund 300 Millionen Euro pro Jahr. Und beide Organisationen haben gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden wie dem Logistikverband DSLV 2018 eine noch höhere Schätzung abgegeben. So sollen jährlich Waren im Wert von 1,3 Milliarden Euro gestohlen werden. Zusätzliche 900 Millionen Euro an Schäden entstünden durch Lieferverzögerungen, Reparaturkosten, Umsatzeinbußen und Produktionsausfälle.

Was tun gegen FahrerInnenmangel?

Letztlich müssen die Rahmenbedingungen stimmen, damit die Attraktivität des Berufes steigt. Das geht nur dann, wenn gesetzliche Vorgaben stimmen und Unternehmen Veränderungen anstoßen. Maßnahmen und Konzepte hat die Bundesregierung zwar schon eingeleitet. Für Firmen gilt so lange: Transporte effizienter zu planen, um verfügbare BerufskraftfahrerInnen bestmöglich einzusetzen und durch ein gutes Arbeitsumfeld zu glänzen. Eine Continental-Studie aus dem Jahre 2020 weiß, dass bis zu 90 Prozent der Unternehmen darauf eingestellt sind, dass der Wettbewerb um qualifizierte BerufskraftfahrerInnen stark anziehen wird.

Gute Fahrzeuge, gute FahrerInnen

Es ist wie im Büro: Je besser die Ausstattung, desto wohler fühlen sich die MitarbeiterInnen. Das sieht auch Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) so. „Wir können nur empfehlen, die Wünsche des Personals bei der Anschaffung von Fahrzeugen zu berücksichtigen, sei es ein bestimmtes Fabrikat oder sogar eine Sonderausstattung“, betonte er in einem Interview. Schließlich hat jeder seine besonderen Vorlieben. Und wer mit einem Lieblingsfahrzeug fährt, nimmt auch mehr Rücksicht im Verkehr, so die Idee.

Für angenehmes Betriebsklima sorgen

Fahrerinnen und Fahrer stehen vielfältig unter Druck: Termindruck, Staus und schlechte Bezahlung sind ständiger Begleiter der Fachkräfte. Zusätzlich müssen FahrerInnen immer mehr Fremdaufgaben übernehmen, etwa beim Be- und Entladen an der Rampe. Viele Unternehmen sparen hier Geld, indem sie immer weniger Personal einsetzen. Die Folge: Weil sie Anschlussaufträge haben, helfen FahrerInnen bei der Be- und Entladung, um den Zeitplan einzuhalten. Umso wichtiger ist eine gute Organisation, planbare Pausen und ein angenehmes Betriebsklima für alle Beteiligten. Dazu gehört auch eine attraktive Vergütung: In Großbritannien steigen in der Not die Gehälter. Dort bezahlt eine Supermarktkette ihren FahrerInnen umgerechnet inzwischen 60.000 Euro pro Jahr. Das bleibt in Deutschland vermutlich ein Traum.

Atmosphäre Betrieb

Effizientes Fuhrparkmanagement als Lösung

Die Digitalisierung begleitet unseren Alltag auf vielfältige Weise. Trotzdem hat sie den Weg in die Fahrerkabinen noch nicht überall geschafft. Doch gerade Verbesserungen im Digitalbereich können für einen enormen Schub und Verbesserungen bei den Abläufen in der Logistik sorgen. Hier setzen FuhrparkmanagerInnen immer mehr auf digitale Lösungen, damit FahrerInnen unter anderem auf den besten und schnellsten Routen unterwegs sind. Vielfach ausgezeichnete Fuhrparkmanagement-Lösungen wie die von Vimcar bieten fixe, effektive und unkomplizierte Hilfe. 

Mit Vimcar schneller bei KundInnen

Zusätzlich bieten Fuhrparkmanagement-Lösungen von Vimcar exakte Informationen zu vielen Einflüssen, die zu einer entspannten Fahrt und gleichzeitig zur Reduzierung der Arbeitslast beitragen können. Verkehrslage, Wetter, Verkehrsstörungen und Umleitungen haben FahrerInnen so immer im Blick. Ein Vorteil von Flottenmanagement-Systemen: durch sie lassen sich Touren optimieren. So erreicht man den KundInnen schneller, schafft mit weniger FahrerInnen deutlich mehr Anlaufstellen – und steigert die Zufriedenheit der KundInnen.

Fuhrparkmanagement entlastet FahrerInnen

Was jetzt noch vielfach händisch in Transportunternehmen gelöst wird, automatisieren digitale Lösungen zuverlässig. Vimcar ist der digitale Partner für den Fuhrpark Alltag. Egal ob Fahrzeugortung, Dokumentenablage, Arbeitszeiterfassung der Fahrer, Kostenanalyse oder Aufgabenverwaltung – mit der Fuhrparkmanagement Software haben Sie alles im Griff. Die regelmäßige Erinnerung an Wartungen verhindert Probleme, bevor es zu Reparaturen oder Ausfallzeiten kommt. Um die Effizienz zu steigern und zur Entlastung der FahrerInnen ist moderne Fuhrparkmanagement Software ein wichtiges, unverzichtbares Tool.

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