- Dezember 28, 2020
- Lesedauer: 3 Minuten
Unternehmen sollten ihre Klimastrategie klar kommunizieren. Dazu zählt, sich bei CO2-Effizienz und Klimarisiken messbare Ziele zu setzen – und sie in Strategie und Reportings zu integrieren.
Bedeutung von CO2 Reporting für Betriebe
Selbst das Fernsehen möchte sich einen grünen Anstrich geben. Die ARD hatte kürzlich betont, wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltiger zu werden. In Bezug auf ökologisch nachhaltige Filmdrehs verweist der Bericht unter anderem auf den Tatort „Maleficius“, bei dem ressourcenschonende Methoden 43 Prozent CO2-Emissionen gespart haben. Was sich in der Unterhaltungsindustrie etwas wunderlich anhört, ist längst fester Bestandteil in den meisten Unternehmen.
So nutzt die französische Transportfirma Fraikin die Veröffentlichung seines Corporate Social Responsibility (CSR) Reports 2019, um auf die Veränderung von Lieferketten aufmerksam zu machen und seine eigenen Nachhaltigkeitsstrategien weiter auszubauen. Laut eigenen Angaben möchte Fraikin seine CO2-Emissionen bis 2030 um 31 Prozent reduzieren.
Unternehmen die Brennstoffe und Treibhausgabe in Umlauf geben, sind verpflichtet einen Emissionsbericht zu erstellen. Auf Basis dieses Berichts werden die Abgaben berechnet, die das Unternehmen für den CO2 Ausstoß zahlen müssen. Neben dem Emissionsbericht gibt es weitere Berichte und Dokumentationspflichten, die in folgender Übersicht aufgelistet werden: CO2 Übersicht.
CO2 Reporting immer wichtiger
Zur Einhaltung der Ziele des Klimaschutzes hat die Bundesregierung längst strengere Klimagesetze verabschiedet. Doch was bedeutet das konkret für Unternehmen? Für die eigene CO2-Effizienz sollten sich Firmen messbare, konkrete Ziele setzen, damit sie über die Erfolge später kommunizieren können. Die Politik macht es mit der angestrebten Klimaneutralität bis 2050 vor – und das ist für Unternehmen am Markt bereits seit einigen Jahren zunehmend spürbar geworden.
Kunden fordern grünes Unternehmen
Mittlerweile verlangen Kunden genauso wie Investoren konkrete CO2-Reduktionsziele und Bekenntnisse zum Klimaschutz. Es geht besonders darum, welche Auswirkungen Gesetze und Verpflichtungen auf das Geschäftsmodell sowie den Unternehmenswert haben werden. Die Zeiten, in denen sich Investoren noch mit bloßen Lippenbekenntnissen abspeisen ließen, sind endgültig vorbei. Die Bundesregierung fordert bestimmte Unternehmen bereits jetzt auf zu handeln – und zwar mit ESG-Informationen: Environmental, Social and Governance bezieht sich auf die drei zentralen Faktoren bei der Messung der Nachhaltigkeit und der ethischen Auswirkungen einer Investition in ein Unternehmen.
Über 500 Unternehmen müssen berichten
Von der Richtlinie betroffen sind kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften sowie Banken und Versicherungen mit mehr als 500 Beschäftigten. In Zukunft könnte ein entsprechendes Monitoring in Bezug auf die Zielerreichung auch für KMU zur Pflicht werden – inklusive möglicher Strafzahlungen bei Nichterreichung der Minderungsziele. Ein Handlungsbedarf ist also gerade für Betreiber von Fuhrparks durchaus da.
Handlungsbedarf nach CO2-Reporting wächst
Viele Unternehmen haben bislang jedoch zu wenig in Sachen Klimastrategie getan. Anstatt passiv darauf zu warten, bis Gesetzesinitiativen gelten, sollten man CO2-Effizienz und klimaneutrales Wirtschaften aktiv angehen. Dazu müssen sich Unternehmen gezielte Fragen stellen:
- Wo lassen sich konkrete Reduktionsziele definieren und entsprechende Maßnahmen umsetzen?
- In welchen Bereichen gibt es die größten Einsparpotenziale?
- Wie lässt sich der Unternehmenswert langfristig sichern?
- Wie zahlt sich das Umweltengagement auf nicht finanzielle Zielstellungen und den unternehmerischen Zweck aus?
Das gehört ins Reporting
Ökologische Verantwortung gehört zum Kerngeschäft wie die unternehmerischen Risiken und Chancen. Das sollte im Reporting deutlich werden. Um das zu dokumentieren, müssen CO2-Äquivalente aber auch Steuerungsgrößen implementiert werden. Und das möglichst in allen Publikationen – denn Klima-Kennzahlen fließen in sämtliche Reporting-Bereiche: Monatliche Berichterstattung, Investitionsrechnungen bis hin zum Jahresabschluss. So könnte man dem Fuhrpark entsprechende CO2-Budgets vorgeben. Ziel einer solchen Maßnahme muss es sein, den Ansporn zu entwickeln, den höchst möglichen Reduktionseffekt zu erzielen.
Investitionen in grüne Technologie fördern
Der Fuhrpark bietet eine der größten Möglichkeiten, direkt auf die CO2-Effizienz einzuwirken. Etwa mit einem auf die Zukunft ausgerichteten E-Fuhrpark, oder der Umrüstung bestehender Fahrzeuge auf alternative Energiequellen wie Bio-Gas. Das ist dringend notwendig. Denn nur dadurch machen sich die Unternehmen weniger anfällig für die Auswirkungen zu erwartender gesetzlicher Rahmenbedingungen der Klimapolitik. Zusätzlich sichern sie sich eine nachhaltige Finanzierung und stellen durchs Reporting Ansprüchen von Kunden, Geschäftspartnern und Investoren nach mehr Transparenz zufrieden. Eine Fuhrparksoftware hilft dabei, die CO2 Emissionen im Fuhrpark zu messen. Dadurch erhalten Betriebe einen Überblick über den tatsächlichen Verbrauch und können Maßnahmen zur Umrüstung festlegen. Gleichzeitig hilft die Software dabei, den Papierverbrauch und durch z. B. Carsharing und Tourenkoordinationen den CO2 Ausstoß zu reduzieren.
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