- Februar 19, 2020
- Lesedauer: 6 Minuten
Im Artikel erfahren Sie:
Vorteile und Eignung: Kfz-Flottenversicherungen bieten pauschalen Versicherungsschutz für den gesamten Fuhrpark und sind bereits ab drei Fahrzeugen sinnvoll, insbesondere für Transportunternehmen, Speditionen und Personenbeförderungsunternehmen.
Kostenfaktoren und Prämienberechnung: Die Versicherungsprämie hängt von Faktoren wie Fuhrparkgröße, Fahrzeugart, Art des Gewerbes und Vorschäden ab. Zusatzleistungen erhöhen die Kosten, während ein höherer Selbstbehalt sie senken kann.
Auswahlkriterien und Prämienreduzierung: Wichtige Auswahlkriterien sind Versicherungsarten, Deckungsumfang, Eigenanteil und Servicequalität. Prämien können durch Schadenmanagement, höheren Selbstbehalt und regelmäßige Überprüfung der Zusatzleistungen gesenkt werden.
Rahmenbedingungen und Tipps, um die richtige Versicherung zu wählen
Welche Leistungen bietet eine Kfz-Flottenversicherung? Wann zahlt sich eine solche Versicherung aus? Wie findet man das beste Angebot für den eigenen Fuhrpark? Und was ist eine Flottenversicherung überhaupt? Sie erfahren in diesem Artikel das Wichtigste zum Thema „Kfz-Flottenversicherung“.
Für Unternehmen mit mehreren Firmenfahrzeugen ist es meist viel zu aufwändig, jedes Fahrzeug einzeln zu versichern. Daher bieten viele Versicherungen einen pauschalen Versicherungsschutz für den gesamten Fuhrpark – die sogenannte Kfz-Flottenversicherung. So unterschiedlich wie die Unternehmen sind aber auch die Angebote in diesem Bereich. Flottenversicherungen kosten beispielsweise unterschiedlich viel. Hier gilt es, den passenden Vertrag zu finden, um sowohl Kosten als auch Zeit zu sparen.
Ab wann rentiert sich eine Kfz-Flottenversicherung?
Grundsätzlich ist eine Flottenversicherung auch für kleine Fuhrparks sinnvoll. Manche Versicherungen definieren eine Flotte schon ab drei Fahrzeugen. Für bestimmte Gewerbearten ist eine Kfz-Flottenversicherung jedoch unumgänglich, etwa:
- Transportunternehmen
- Speditionen
- Personenbeförderungsunternehmen (Taxi-, Bus- oder Mietwagenfirmen)
- Unternehmen mit vielen Mitarbeitern im Außendienst
Mit einer Flottenversicherung lassen sich gegenüber der Einzelversicherung Verwaltungskosten einsparen, außerdem bieten Versicherer bessere Konditionen.
Je größer die Flotte ist, desto sinnvoller ist eine pauschale Versicherung: Das Versicherungsunternehmen kann dann das Risiko besser einschätzen und gewährt deshalb Preisnachlässe. Natürlich kommt es im Einzelfall auch auf den jeweiligen Versicherungsvertrag an. Daher ist es von wesentlicher Bedeutung, eine Versicherung mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis zu wählen.
Generell gesprochen wird bei einer Kfz-Versicherung vergleichsweise viel ausgezahlt. Mit einer Schadensquote von 86 % erhält man im Durchschnitt mehr Zahlungen als bei anderen Versicherungsarten. Folgende Grafik zeigt, in welchem Verhältnis bei der Flottenversicherung Kosten und Leistungen stehen.
Kosten einer Kfz-Flottenversicherung
Die Höhe der Versicherungsprämie hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab und wird individuell berechnet. Unter anderem fließen die folgenden Informationen in die Berechnung der Prämie ein:
- Größe des Fuhrparks
- Fahrzeugart (Pkw, Lkw, Anhänger, Zugmaschine etc.)
- Art des Gewerbes
- Vorschäden der Fahrzeuge bzw. errechnete Schadensquote
Darüber hinaus spielt natürlich auch der Umfang des Versicherungsschutzes eine Rolle. Zusatzleistungen wie Vollkasko oder BBB-Deckung kosten extra, mit einem höheren Selbstbehalt kann man die Prämie hingegen senken.
Insgesamt sind Flottenversicherungen für die Versicherer momentan eher ein schlechtes Geschäft, in Summe machen sie sogar Verluste. Experten erwarten daher, dass die Prämien in Zukunft steigen werden.
Flottenversicherung vergleichen: Welche Kriterien gibt es?
Um das richtige Versicherungspaket zu finden, ist es sinnvoll, sich von einer unabhängigen Stelle beraten zu lassen. Nichtsdestotrotz sollte man sich auch selbst einen Überblick zu verschaffen, welche Leistungen überhaupt in Frage kommen.
Folgende Kriterien spielen eine Rolle:
- Welche Versicherungsarten sind inkludiert (z. B. Haftpflicht, Voll- bzw. Teilkasko, Insassenunfall)?
- Welche Schadensarten werden im Detail gedeckt (Personenschäden, Wildunfälle, Schäden durch Vandalismus, eigenes Verschulden etc.)?
- Spezielle Zusatzleistungen wie GAP-Deckung (für Leasingfahrzeuge) oder Übernahme von BBB-Schäden
- Wie hoch ist der Eigenanteil bei Schaden – jeweils nach Schadensart unterschiedlich?
- Was ist die maximale Deckungshöhe?
- Höhe der zu zahlenden Prämie
- Wie ist die Qualität des Services: schnelle Auftragsbearbeitung und unkomplizierte Verfahren sind ein Plus
Tipps für die Wahl des passenden Anbieters
Bei der Suche nach einer passenden Versicherung stellt sich zuerst die Frage: „Was ist eine Flottenversicherung, worauf muss ich achten und wie viel darf eine Flottenversicherung kosten?“ Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein wichtiges Entscheidungskriterium, sollte aber nicht das Einzige sein. Andere, weniger offensichtliche Punkte sind ebenfalls wichtig.
Zum einen sollte man auf effiziente Prozesse achten: Durch schnellen Zugriff auf Daten, Transparenz und schlanke Verwaltung lässt sich im Unternehmensalltag wertvolle Zeit sparen.
Zum anderen wird der Bereich Schadenmanagement bzw. -prävention immer wichtiger. Einige Versicherer bieten dabei professionelle Unterstützung und analysieren häufige Unfallquellen. Damit lässt sich die Schadenshäufigkeit senken und in Folge auch die Versicherungsprämien.
Aber Achtung: Wer Fahrzeugdaten sammelt, könnte mit dem Arbeitsrecht in Konflikt kommen. Bevor umfangreiche Daten erhoben werden, sollte man daher den Betriebsrat kontaktieren.
Schließlich ist auch die persönliche Ebene nicht zu unterschätzen. Eine Flottenversicherung bedeutet meist langjährige Zusammenarbeit und es geht um beträchtliche Geldsummen und sensible Daten. Ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis ist hier die Basis für die erfolgreiche Kooperation und hilft auch bei der Schadensanalyse und -prävention.
Die Prämie einer Flottenversicherung senken
Wer an der Prämienhöhe schrauben möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Nicht immer muss dafür der Versicherungsumfang reduziert werden. Mit folgenden Maßnahmen lässt sich ebenfalls eine niedrigere Versicherungsprämie aushandeln:
- Schadenmanagement ernstnehmen: Viele Versicherungen belohnen die Schadenprävention mit gesenkten Beitragszahlungen.
- Höherer Selbstbehalt: Damit zahlt man zwar mehr von den kleineren Schäden, die regelmäßig auftreten, aber bleibt immer noch effektiv gegen Großschäden abgesichert.
- Schadenrückkaufvereinbarungen: Damit hat man die Möglichkeit, den Schaden selbst zu tragen, dafür steigt die Versicherungsprämie nicht. Das kann sich in vielen Fällen durchaus lohnen.
- Policen mit Prämienrückerstattung abschließen: Treten längere Zeit keine größeren Schäden auf, so erhält man einen Teil der Prämien zurück. Wenn ein Teil der Rückzahlung an die Mitarbeiter fließt, schafft man zusätzlich Anreize für umsichtiges Fahrverhalten.
- Notwendigkeit vorhandener Zusatzleistungen regelmäßig prüfen: Laufende Versicherungsverträge sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Eventuell sind bestimmte Leistungspakete hinfällig und können gekündigt werden.
Begrenzte Laufzeit für Kaskoversicherungen vereinbaren: Ab einem bestimmten Fahrzeugalter wird dabei die Vollkaskoversicherung automatisch in Teilkasko umgewandelt.
Kfz-Flottenversicherung – für größere Fuhrparks unverzichtbar
Eine Flottenversicherung lohnt sich oft schon für kleine Fahrzeugflotten, gerade bei größeren Fuhrparks ist sie jedoch unverzichtbar. Die Auswahl des Versicherers sollte sehr sorgfältig getroffen werden, wobei neben den Kosten auch persönliches Vertrauen und effiziente Zusammenarbeit eine Rolle spielen. In Zukunft wird wohl der Bereich der digitalen Schadensprävention einen immer größeren Stellenwert einnehmen: Aus Daten über das Fahrverhalten werden Risikosituationen ermittelt und entsprechende Maßnahmen abgeleitet.
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FAQ
1. Was ist eine Kfz-Flottenversicherung und für wen ist sie sinnvoll?
Eine Kfz-Flottenversicherung bietet pauschalen Versicherungsschutz für den gesamten Fuhrpark eines Unternehmens. Sie ist besonders sinnvoll für Unternehmen mit mehreren Fahrzeugen, wie Transportunternehmen, Speditionen und Personenbeförderungsunternehmen.
2. Ab wann lohnt sich eine Kfz-Flottenversicherung?
Eine Flottenversicherung kann sich schon ab drei Fahrzeugen lohnen. Sie bietet gegenüber Einzelversicherungen Kostenvorteile und vereinfacht die Verwaltung.
3. Welche Faktoren beeinflussen die Kosten einer Kfz-Flottenversicherung?
Die Kosten hängen von der Größe des Fuhrparks, der Fahrzeugart, dem Gewerbe und der Schadenshistorie ab. Zusatzleistungen wie Vollkasko erhöhen die Prämie, während ein höherer Selbstbehalt sie senken kann.
4. Wie findet man das beste Angebot für eine Kfz-Flottenversicherung?
Es ist ratsam, Angebote zu vergleichen und sich von unabhängigen Stellen beraten zu lassen. Wichtige Kriterien sind Versicherungsarten, Deckungsumfang, Eigenanteil, Deckungshöhe und Servicequalität.
5. Wie kann man die Prämie einer Kfz-Flottenversicherung senken?
Möglichkeiten zur Senkung der Prämie umfassen Schadenmanagement, höheren Selbstbehalt, Schadenrückkaufvereinbarungen, Policen mit Prämienrückerstattung und regelmäßige Überprüfung der Zusatzleistungen.
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