Mit dem Thema Schadenmanagement im Fuhrpark muss sich jeder Fuhrparkleiter früher oder später auseinandersetzen. Je nachdem wie hoch der Fahrzeugschaden ist und ob dieser aus Eigen- oder Fremdverschulden entstand, kann die Schadenabwicklung viel Zeit und Geld kosten. Was Sie alles bei dem Schadenmanagement beachten müssen und welche Präventionsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.
Maßnahmen zur Prävention von Unfällen
Im besten Fall sollten Fahrer Unfälle und Fahrzeugschäden verhindern. Allerdings ist nicht jeder Unfall vermeidbar, denn auf die anderen Straßenverkehrsteilnehmer hat man keinen Einfluss. Trotzdem gibt es eine Vielzahl an Maßnahmen, die Fuhrparkleiter aktiv angehen können.
Fahrer zu Gefahren schulen
Ein Fahrzeug, das von den Mitarbeitern im Arbeitsalltag genutzt werden darf, zählt zum Teil des Arbeitsplatzes. Gemäß der Unfallverhütungsvorschriften muss der Fuhrparkleiter die Fahrer in dessen Gefahren unterweisen. Folgende UVV Richtlinien gelten:
Die Erstunterweisung der Fahrer muss vor dem ersten Fahrtantritt und bei der Fahrzeugübergabe erfolgen. → zum Artikel und Protokoll zur Erstunterweisung
Die jährliche Fahrerunterweisung erfolgt mindestens einmal pro Jahr und schult die Fahrer zu den verschiedenen Gefahren im Verkehr. → zum Artikel und Protokoll zur jährlichen Fahrerunterweisung
Gleichzeitig sollten die Fahrer zu den Richtlinien der Ladungssicherung informiert werden. → zum Artikel zur Ladungssicherung → zum Ladungssicherungsrechner
Alle Informationen zum Thema UVV finden Sie gesammelt in unserem Kurs: UVV Online Kurs.

Achtung: Bei Elektrofahrzeugen und beim Carsharing muss auch die UVV eingehalten werden:
→ Artikel Gefährdungsbeurteilung und Fahrerunterweisung bei E-Autos
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Und Schäden im Fuhrpark analysieren und dokumentieren.

Steigerung der Fahrersicherheit
Zusätzlich gibt es eine Reihe an Maßnahmen, die der Fuhrparkleiter angehen sollte, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten:
- Führerscheinkontrolle: Diese muss einmal pro Halbjahr erfolgen und hilft dabei sicherzugehen, dass die Fahrer nicht ohne gültige Fahrerlaubnis auf den Straßen unterwegs sind. → zum Artikel und Formular zur Führerscheinkontrolle
- Fahrsicherheitstraining: Ein Fahrtraining hilft den Fahrern ihren Fahrstil zu verbessern. → zum Artikel Fahrsicherheitstraining
- Richtlinien zum Fahrverhalten: Äußere Umstände, aber auch Medikamenteneinfluss oder Stress tragen zu einem unsicheren Fahrverhalten ein. Fuhrparkleiter sollten Fahrern Richtlinien und Tipps zum stressfreien Fahren kommunizieren. → Artikel zum Thema Einfluss der Erkältungszeit → Artikel zu den Auswirkungen von Stress aufs Fahrverhalten
- Lenk- und Ruhezeiten: Nicht zu vergessen ist das Einhalten der Ruhezeiten für Lkw-Fahrer. Fahrer müssen diese unbedingt einhalten, um Unachtsamkeit beim Fahren zu verhindern. → zum Artikel Lenk- und Ruhezeiten → zum Artikel und Protokoll zum Tageskontrollblatt
Fahrzeugkontrollen zur Sicherheit
Es gibt eine Vielzahl an Vorschriften, die im Fuhrpark eingehalten werden müssen. Dazu zählen unter anderem Fahrzeugkontrollen, als auch die Schulung der Mitarbeiter.
- Ohne sie darf das Fahrzeug nicht auf die Straßen: die Hauptuntersuchung. Dabei muss der Fuhrparkleiter die Untersuchung nicht selbst durchführen, sondern übergibt diese an den TÜV.
- Gemäß der UVV müssen Fahrzeuge einmal jährlich durch einen Sachkundigen auf Schäden- und Mängel überprüft werden. Die jährliche Fahrzeugkontrolle muss dabei protokolliert werden.
- Neben der jährlichen Kontrolle sind auch die Fahrer zu einer täglichen UVV Fahrzeugkontrolle verpflichtet. Die Kontrolle hilft frühzeitig Schäden und Mängel zu erkennen sowie das Fahrzeug verkehrssicher zu halten.


Sichere Fahrzeuge
Dank neuester Technologien gibt es eingebaute Hilfsmittel in Fahrzeugen, die Unfälle vorbeugen können:
- Ein niedriger oder zu hoher Reifendruck kann Unfälle verursachen – Reifensensoren helfen seit 2014 dabei, das zu verhindern.
- Abbiegeassistenten schützen Fußgänger und Radfahrer, wenn sie im toten Winkel eines Lkws sind.
- Alle zusätzlichen Fahrzeugsysteme finden Sie in unserer Toolübersicht zur Unfallvermeidung.
Die Schadenabwicklung
Am Unfallort
Ist ein Unfall erst einmal geschehen, ist es entscheidend, schnell zu handeln. Wichtig ist, dass der Fuhrparkleiter die Fahrer bereits in der Fahrerunterweisung zu dem richtigen Verhalten am Unfallort geschult hat. Das Wissen sollte zusätzlich regelmäßig aufgefrischt werden, z. B. mit Leitfaden und Vorlagen, die der Fahrer ggf. im Handschuhfach verstauen kann. Ein vorgefertigter Unfallbericht hilft dabei, alle wichtigen Informationen zum Schaden aufzunehmen.
Artikel & Materialien:
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Und Schadenabwicklung einfach durchführen.

Die Fahrzeugreparatur
Der Fuhrparkleiter muss nun die Schadensabwicklung angehen und den Schaden bei der Versicherung melden sowie die Reparatur in Auftrag geben. Unsere Tipps zu den verschiedenen Schritten:
- Alle wichtigen Schritte zur Schadenabwicklung kompakt zusammengefasst → zum Artikel So wickeln Sie Unfälle richtig ab
- Von Reparaturkosten über Wertminderung bis hin zur Schadensminderungspflicht, in folgendem eBook erfahren Sie alles zu der Schadenabwicklung → eBook Verkehrsunfall – was nun?
- Ab wann lohnt sich eine Flottenversicherung und was muss dabei beachtet werden? → zum Artikel Kfz-Flottenversicherung
- Ob die Reparatur bei einer freien Werkstatt oder Vertragswerkstatt die bessere Lösung ist, hängt von dem Vertrag ab. → zum Artikel Freie Werkstätten vs. Vertragswerkstätten
- Bei der Werkstattwahl sollte der Fuhrparkleiter Angebote überprüfen, Laufleistungsbegrenzungen beachten uvm. → Checkliste Werkstattauswahl
- Bevor eine Reparatur in Auftrag gegeben wird, sollte ein Kostenvoranschlag eingeholt und überprüft werden → Wissenswertes zum Kostenvoranschlag
- Ob die Auszahlung des Unfallschaden sinnvoll ist und was dabei beachtet werden muss, erfahren Sie hier. → zum Artikel Unfallschaden auszahlen lassen
- Muss nur eine Windschutzscheibe ausgetauscht oder repariert werden, eignet sich folgendes Formular → Formular zur Reparatur/zum Austausch einer Windschutzscheibe
- Bei kleinen Schäden kann Smart Repair eingesetzt werden. → zum Artikel Smart Repair
Das 1x1 des Schadenmanagements im Fuhrpark
Bei dem Thema Schadenmanagement gibt es einige Begriffe und Grundlagen, mit denen sich ein Fuhrparkleiter vertraut machen sollte. Unsere Zusammenfassung:
- Risiko- und Schadenmanagement: In diesem Artikel erhalten Sie eine Einführung in die Thematik.
- Risiko- und Schadenmanagement – rechtliche Grundlagen: Zum Schadenmanagement gehört auch die Einhaltung rechtlicher Vorschriften wie die Fahrerunterweisung.
- Grüne Versicherungskarte: Bei Fahrten ins Ausland dient die Grüne Versicherungskarte als Versicherungsnachweis.
- Nutzungsausfall: Wenn ein Firmenwagen vorübergehend nach einem Unfall nicht genutzt werden kann, ist die Rede von einem Nutzungsausfall.
- Schadenfreiheitsklasse: Die SF Klasse zeigt auf, wie viele Jahre der Versicherte unfallfrei gefahren ist.
- Schadenquote: Eine hohe Schadenquote resultiert in hohen Versicherungsprämien.
- Unfallgutachten: Bei manchen Unfällen ist ein Unfallgutachten, das von einem Kfz-Sachverständigen erstellt wird, nötig.
- Schadenregulierer: Das Einstellen eines Schadenexperten kann dabei helfen, den Fuhrparkleiter zu entlasten.
Effizientes Schadenmanagement im Fuhrpark
Im Schadenmanagement müssen Fahrzeugverwalter kleinteilige Prozesse abwickeln und sich mit verschiedenen Akteuren auseinandersetzen. Hier gibt es an vielen Stellen Potenzial zur Optimierung.
Kosten sparen & Prozesse vereinfachen
Um das Schadenmanagement langfristig zu verbessern, hilft die regelmäßige Schadenanalyse und Prozessvereinfachung. Beides ist nicht ganz einfach, kann jedoch durch den Einsatz von einer Fuhrparksoftware gelöst werden:

Fahrzeuge schützen
Ein Aspekt bei dem Risiko- und Schadenmanagement, der oft übersehen wird, ist das Thema Diebstahlschutz. Geschieht ein Fahrzeugdiebstahl, sind der Ärger und die Kosten groß. In 1 von 3 Elektrohandwerksbetrieben wird ein Fahrzeug gestohlen. Welche Möglichkeiten es zum Fuhrparkschutz gibt, erfahren Sie hier: GPS Diebstahlschutz im Fuhrpark.
Neben einem Fahrzeugdiebstahl gibt es auch die Gefahr des Tankbetrugs. Um diesen zu verhindern, lohnt sich der Einsatz von Tankkarten und deren Integration in einer Fuhrparksoftware. Der PIN kann so nur für den Fahrer sichtbar in einer App dargestellt werden, sodass ein Tankbetrug schwierig wird.
Weitere Artikel zur Fuhrparkverwaltung
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- Bisherige Boxenstopp Newsletter
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