Schadenregulierer

Bleiben Fahrzeuge aus dem Fuhrpark aufgrund eines Unfalls oder einer Panne liegen, bedeutet das für den Fuhrparkmanager einen hohen Aufwand. Verantwortliche sind mit der Schadenregulierung oftmals überfordert – dazu kommt der Faktor Zeit, die bekanntlich rar ist. Unabhängige Schadenregulierer einer Versicherung steuern und überwachen die Unfallaufnahme, stellen die Mobilität sicher und übernehmen weitere Aufgaben für ein effektives Schadensmanagement.

Schadenregulierer im Fuhrpark: unabhängiger Schadenexperte für die Unfallregulierung

Knapp 2,7 Millionen Unfälle wurden im Jahr 2019 auf deutschen Straßen gezählt. Beim überwiegenden Teil blieb es bei Sachschäden – doch auch diese Kosten können erheblich sein. Für Fuhrparkmanager bedeutet die Unfallabwicklung einen immensen Mehraufwand. So muss nicht nur der Schaden aufgenommen und behoben werden, es steht auch eine oftmals langwierige Kommunikation mit der eigenen und gegebenenfalls der gegnerischen Versicherung an. Das Fahrzeug wird in aller Regel zumindest für den Zeitraum der Reparatur aus dem Verkehr gezogen. Die Folge: eingeschränkte Mobilität.

Person am Handy

Aufgaben eines Schadenregulierers

Den Fuhrparkleiter ist in den meisten Unternehmen mit seinen Hauptaufgaben bereits ausgelastet. Ihm zusätzlich die Unfallregulierung zu übergeben, führt in vielen Fällen zu Verzögerungen – zumal er oftmals nicht über ausreichende Sachkenntnis verfügt. Hier kommt der Schadenregulierer ins Spiel. Er entlastet den Fuhrparkmanager, indem er die gesamte Abwicklung des Unfalls übernimmt. So fungiert er als Bindeglied zwischen der Versicherung und dem Unternehmen beziehungsweise dem Fuhrpark. Als unabhängiger Schadenexperte für die Unfallaufnahme und Abwicklung sorgt er dafür, dass Fahrzeuge rasch wieder einsatzbereit sind, Ersatzfahrzeuge gestellt werden und prüft die Schäden zur Weiterleitung an die Versicherung.

Diese Aufgaben übernimmt der Schadenregulierer nach einem Unfall:

  • Prüfung und Aufnahme des Schadens
  • Weiterleitung der erhobenen Daten an die Versicherung
  • Kommunikation mit Versicherungen, Anwälten und / oder Behörden
  • Organisation eines Ersatzfahrzeugs
  • Beauftragung eines Kfz-Gutachters
  • Auswahl der Werkstatt
  • Vereinbarung von Werkstattterminen
  • Einholung von Kostenvoranschlägen
  • Überwachung der Reparatur
  • Freigabe des wiederhergestellten Fahrzeugs

Warum ist ein Kfz Schadenmanager sinnvoll?

Außenregulierer sind in zahlreichen Versicherungsfällen tätig – vom vollgelaufenen Keller bis eben zur Unfallaufnahme. Ein Schadenregulierer für Kfz Unfälle entlastet den Fuhrparkmanager in zahlreichen Punkten. So ist er nicht nur für die vollständige Aufnahme und Abwicklung des Unfalls zuständig, er finanziert in vielen Fällen auch vor und rechnet im Anschluss selber mit der Werkstatt, der Versicherung sowie seinem Kunden – dem Fuhrpark – ab. Für das Unternehmen bedeutet das: Es ist nur eine Buchung pro Unfallschaden notwendig. Das vereinfacht den Verwaltungsaufwand wesentlich und erlaubt eine durchgehende Liquidität, denn es muss nicht mehr auf die Zahlung der Versicherung gewartet werden.

Ein Außenregulierer der Versicherung kümmert sich darüber hinaus zeitnah um einen Ersatzwagen. Kunden werden ohne Verzögerung weiter bedient und Fahrer beschäftigt, sodass keine finanziellen Ausfälle zu befürchten sind.

Spezialfall: Schadenregulierer bei Unfällen im Ausland

Eine besondere Herausforderung stellen Unfälle im Ausland dar. Eine andere Gesetzeslage, unterschiedliche Verkehrsregeln und sprachliche Barrieren machen es ohne die Hilfe von Profis in vielen Fällen kaum möglich, einen Schaden selber zu regulieren. Unternehmen mit internationalem Kraftverkehr sind daher gut beraten, einen Schadenregulierer mit entsprechendem Hintergrund zu beauftragen. Diese sind üblicherweise in einem internationalen Netzwerk tätig und nehmen Kontakt zu Kollegen vor Ort auf. Diese sprechen die Sprache, kennen die Gesetzeslage und Besonderheiten in der jeweiligen Straßenverkehrsordnung.

Vorteile eines Schadenregulierers

Nicht zuletzt ist die Beauftragung eines Außenregulierers ein Pluspunkt für die Versicherung. Gesellschaften schauen heute vielfach sehr genau auf die Schadenquote eines Fuhrparks. Risikoreiche Betriebe können es daher schwer haben, eine Versicherung zu finden – oder zahlen hohe Prämien. Weisen sie jedoch ein durchdachtes Risikomanagement nach, steigen ihre Chancen auf günstigere Beiträge – und darauf, überhaupt aufgenommen zu werden.

Es ist in vielen Fällen darüber hinaus auch für die Schadensquote sinnvoll, einen Unfall anwaltlich prüfen zu lassen. Der Schadenexperte verfügt über entsprechende Kontakte und kann Fragen auf kurzen Wegen klären. So stellte sich so mancher augenscheinlicher Kaskoschaden doch als Quotenschaden mit Teilschuld heraus – und das hat letztendlich Auswirkungen auf die Versicherungsprämie.

Kosten eines Schadenmanagers

Die Kosten eines Schadenregulierers wiegen den Nutzen erheblich auf. Sie variieren je nach Umfang der Flotte und der angebotenen Leistung. Abrechnungen sind separat möglich – hier kommen im Durchschnitt Kosten zwischen rund vier und sieben Euro pro Fahrzeug auf die Unternehmen zu. Es ist in der Regel ebenfalls möglich, pauschal oder dezidiert nach Aufwand abzurechnen. Ersparnisse ergeben sich nicht nur aus der gewonnenen Zeit und der schnellen Wiederherstellung der Mobilität. Die Schadenregulierer verfügen über ein Werkstattnetz und sind in der Lage, günstige Preise für die Aufbereitung des Fahrzeugs auszuhandeln.

Welche Schäden werden von Schadenregulierern abgewickelt?

Schadenregulierer kümmern sich um Wasser- und Brandschäden, um Sach- und Personenschäden und jede andere Form von Unfallfolge. Das gilt für den Kfz-Bereich, wie für jeden anderen versicherungsrelevanten Bereich. Dabei unterschiedet man stets zwischen der Innen- und der Außenregulierung.

Außenregulierung

Im Falle eine Kfz-Unfalls, unabhängig ob mit oder ohne Personenschaden, ist Schnelligkeit Geld. Es geht darum den Schaden zu begutachten, zu dokumentieren und eine erste Einschätzung vorzunehmen. Genau dafür ist die Schadenregulierung im Außenbereich zuständig. Der von der Versicherung entsendete Kfz Schadensmanager ist innerhalb kurzer Zeit vor Ort. Von der Expertise des Außenregulierer profitieren Versicherung und Schadenpartei gleichermaßen. Die Prozesse werden beschleunigt und die Schadenaufwände oft erheblich reduziert.

Innenregulierung

Bei der Innenregulierung handelt es sich um die Schadensregulierung im Innenbereich. Viele Unternehmen haben dafür extra eine Schadenabteilung zur Verfügung. Dennoch gibt es Situationen, in denen die interne Schadenabteilung überlastet ist. Dies kann beispielsweise durch Krankheit oder Urlaub der Fall sein. Manchmal ist auch einfach der Schaden zu umfassend, als das die eigenen Mitarbeiter die Arbeit alleine bewältigen können. Ein ausgebildeter Schadenregulierer kümmert sich um Anträge, Gutachter und alles was zur Innenregulierung eines Schadenfalls hinzugehört.

Welche Anbieter im Bereich der Schadenregulierung gibt es?

Viele Kfz-Versicherungen, wie beispielsweise die Cosmos-Direkt oder die HUK bieten ihren Kunden einen umfassenden Schadenservice an. Im Falle eines Unfalls kommen die Schadenregulierer der Versicherung direkt vor Ort und kümmern sich um alles, was jetzt getan werden muss. Dieser Service ist in der Regel im Preis inbegriffen und entlastet die Unfallpartei sehr.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von unabhängigen Schadenregulierern. Ein paar Beispiele sind:

  • DEKRA Claims Services Holding
  • Deutsche Assistance
  • Rekon GmbH
  • Unfallhelden

Schadenregulierung im Flottenmanagement

Auch wenn externe Schadenregulierer sehr hilfreich sind, sollte sich ein Fuhrparkleiter niemals allein auf die Schadenregulierung von außen verlassen. Dies umso mehr, als die Schadenregulierer der Versicherungen ihren Dienstherren verpflichtet sind und so eventuell bestimmte Aspekte eher einmal außer Acht lassen.

Außerdem hat jedes Unternehmen seine eigenen Strukturen und Notwendigkeiten, die auch ein unabhängiger Schadenregulierer nicht vollständig überblicken kann. Deshalb ist jedem Fuhrparkmanager zu empfehlen, Unfälle auf der eigenen Seite bestmöglich zu dokumentieren und so rasch es geht abzuwickeln. Es empfiehlt sich je nach Größe des Unternehmens mindestens zwei Mitarbeiter mit einer Kfz Schadenmanager Ausbildung weiterzubilden.

Die entsprechende Ausbildung gehört zum Standard-Repertoire der meisten Bildungszenten. Dies sind unter anderem:

  • DEKRA
  • Institut für Wissen und Wirtschaft IWW
  • MWV – Münchner Seminar für Wirtschafts- und Versicherungsrecht GmbH
  • Bildungsverband BWV

Die Alternative: digitales Schadenmanagement

Möchte ein Unternehmen das Schadenmanagement lieber selbst durchführen, kann es ein digitales Tool einsetzen. Der Vorteil? Der Fuhrparkleiter kann selbst entscheiden, wann und wie ein Fahrzeug repariert werden soll. Ein digitales Schadenmanagement vereinfacht dabei den Prozess, denn erfolgt die Schadensaufnahme bereits durch den Fahrer mit einer Smartphone-App selbst. Der Fuhrparkleiter kann dann innerhalb der Software die Informationen zum Schaden begutachten und entscheiden, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder nicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fuhrparkleiter ein automatisches Ersatzfahrzeug erhält, wenn das Fahrzeug doch in die Werkstatt muss.  

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