- März 29, 2021
- Lesedauer: 3 Minuten
Die Pandemie sorgt für erschwerte Bedingungen auch für Berufsfahrer/-innen. Wichtig also, jetzt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit Ihrer Angestellten zu schützen und die Motivation aufrecht zu erhalten. Ein Fünf-Punkte-Plan hilft.
1. Gut planen
Gerade jetzt ist es für Fahrer/-innen wichtig, dass Fuhrparkverantwortliche potenzielle Probleme vorausschauend aus dem Weg räumen. Fuhrparkleiter/-innen sollten möglichst viele Arbeitsabläufe so organisieren, dass sie kontaktarm erledigt werden können. Um zum Beispiel beim Be- und Entladen Abstand zu halten, sind Eingangs- und Ausgangskörbe für Frachtpapiere eine gute Maßnahme. Wenn Waren persönlich übergeben werden, ist es am sichersten, wenn der/die Empfänger/-in mit einem eigenen Stift unterschreibt und der Bote die Unterschrift und die abgelegte Sendung fotografiert.
Am besten recherchieren Fuhrparkleiter/-innen vorab, welche Versorgungsmöglichkeiten und sanitären Anlagen auf der Strecke zur Verfügung stehen. Noch immer sind viele sonst genutzte Raststätten in eingeschränktem Betrieb und einige Kunden stellen aus Sicherheitsgründen ihre sanitären Anlagen nur noch dem eigenen Personal zur Verfügung. Eine Liste mit den Versorgungspunkten sollte für die Fahrer immer verfügbar sein und auf dem neuesten Stand gehalten werden. Im Fernverkehr gehören eigene Handtücher, Laken und Decken an Bord, die nach Gebrauch bei 60 Grad gewaschen und anschließend gebügelt werden. Bei Übernachtung ist es am sichersten, für Fahrer/-innen ein Einzelzimmer zu buchen. Ist das nicht möglich, sollten für Sammelunterkünfte kleine, feste Teams gebildet werden.
2. Aufklären
Fuhrparkleiter/-innen müssen sicherstellen, dass alle Fahrer/-innen wissen, wie sie sich und andere schützen. So sollte nach dem Tanken das Händewaschen nicht vergessen und so oft wie möglich Türen und Fenster geöffnet werden. Der Umluftbetrieb ist in Anbetracht der Viren leider keine gute Idee, wenn Lüftungsanlagen keine HEPA-Filter haben. Aber auch bei aller Vorsicht kann es passieren, dass Fahrer/-innen sich infizieren. Bei der Hotline des Vereins DocStop erfahren Berufskraftfahrer, die bei sich Krankheitssymptome feststellen, welcher Arzt in der Nähe ist – europaweit: 00800 03627867.

3. Care-Paket für die Fahrer/-innen
Eine persönliche, möglichst handliche Kiste mit Handdesinfektionsmittel, Wasserkanister, Handseife, Einmalhandtücher, Müllbeutel und FFP2-Masken sorgt dafür, dass die Fahrer/-innen ihre Hygienestation immer dabei haben. Und etwas Nervennahrung – Müsliriegel zum Beispiel – schadet darin auch nicht.
4. Saubere Sache

Die Fahrzeuge müssen vor jedem Wechsel gereinigt werden, damit Schmierinfektionen keine Chance haben. Für den Arbeitsbereich im Fahrzeuginneren bedeutet das, die Oberflächen gründlich mit fettlösenden Haushaltsreinigern zu säubern. Es ist zwar nicht sehr umweltfreundlich – aber am sichersten sind dabei Einmaltücher statt Putzlappen. Die werden anschließend sofort entsorgt. Und: Wischdesinfektion ist immer besser als Sprühdesinfektion, letztere kann nur Notlösung sein. Auf Chlor sollte dabei verzichtet werden. Auch reines Ethanol oder Isopropanol sind wegen der Brandgefahr ungeeignet. Eine Liste der vom RKI empfohlenen Desinfektionsmittel zeigt die geprüften Alternativen.
5. Offenes Ohr
Und nicht zuletzt ist vor allem eines wichtig: Erreichbar zu sein und ein offenes Ohr zu haben für die Sorgen und Schwierigkeiten der Fahrer/-innen. Fuhrparkleiter/-innen sollten Verbesserungsvorschläge möglichst schnell umsetzen – denn erst in der Praxis zeigen sich oft die Stellschrauben, an denen man noch drehen könnte, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten. Vielleicht besprechen Fuhrparkleiter/-innen mit den Fahrern auch, welches Proviant diese ihnen mitgeben können, damit die Mitarbeiter/-innen gefährdende Außenkontakte gering halten können. Nicht vergessen: Lob und Unterstützung sind jetzt wichtiger denn je.
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