- März 29, 2021
- Lesedauer: 2 Minuten
Schon seit einiger Zeit lautet die Königsfrage nicht mehr Diesel oder Benziner, sondern E-Fahrzeug oder Brenner? Trotzdem sind E-Autos noch immer nicht in der Diskussion angekommen. Das liegt hauptsächlich am Anschaffungspreis, der trotz staatlichem Umweltbonus noch immer deutlich höher als der von Autos mit Verbrennungsmotoren ist. Aber abgerechnet wird zum Schluss: Im Fünfjahresvergleich können die Stecker-Modelle punkten. Bei Haltung und Wartung haben Elektromobile nämlich durch geringere Kosten die Nase vorn.
Elektromobilität – nur etwas für grüne Besserverdiener?
Bis Ende 2025 profitieren Neuwagenkäufer noch von der Elektro-Kaufprämie (bis zu 9000 Euro) und einer Vergünstigung bei der Mehrwertsteuer. Dass der Kauf noch immer ungleich teurer ist, liegt unter anderem an den geringeren Stückzahlen in der Produktion und den Kosten der Batterie.
Weniger Aufwand bei der Wartung
Der Akku ist das teuerste Bauteil im E-Auto, hat aber je nach Hersteller einen Garantiezeitraum von bis zu acht Jahren. Wer zusätzlich darauf achtet, ein Fabrikat zu erwerben, bei dem defekte Zellmodule einzeln ausgetauscht werden können, tut auch nach Ablauf der Garantie was fürs Portemonnaie und die Umwelt. Denn dann ist es nicht nötig, die Batterie komplett zu ersetzen. Weiterer Pluspunkt unter der Haube: Im Elektromotor stecken weniger verschleißanfällige Teile als in einem Verbrenner.
Kein Getriebe, keine Keil- oder Zahnriemen, kein Kühler oder Kraftstofffilter – Reparaturen sind deswegen viel seltener nötig und damit ist die Wartung im Schnitt 35 Prozent günstiger als beim Diesel oder Benziner. Die Bremsen verschleißen langsamer, da der Elektromotor zusätzlich zu den mechanischen Bremsen auch vom Elektromotor gedrosselt wird – das schont die Beläge. Ein ausgeklügeltes und effizientes System: Die vom Motor dabei erzeugte Energie lädt gleichzeitig den Akku auf.
Ölwechsel, Auffüllen der Kühlflüssigkeit und Abgasuntersuchung fallen ebenfalls weg. Auf Service kann aber auch ein E-Auto nicht verzichten. Je nach Hersteller wird jährlich oder alle zwei Jahre eine Inspektion zur Erhaltung des Garantieanspruchs fällig. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Elektronik. Die Ladezyklen der Batterie werden ausgelesen, um die Lebensdauer einschätzen und Spontanausfälle vermeiden zu können.
Geringere Betriebskosten
Vergleicht man die Betriebskosten, die durch Tanken und Aufladen entstehen, liegt die Elektrovariante mit durchschnittlich 6 Euro pro 150 Kilometer weit unter dem Verbrauch eines Verbrennungsmotors, der im Schnitt 12 Liter Kraftstoff auf dieser Strecke verlangt – je nach Spritvariante kommen dann mindestens 15 bis 17 Euro zusammen.
Auch bei der Kfz-Steuer sind E-Auto-Besitzer auf der Sonnenseite. Bis zu zehn Jahre lang sind die Neuzulassungen, die bis 2025 auf die Straße kommen, von der Abgabe befreit. Anschließend lockt noch immer eine Ermäßigung um die Hälfte. Beides gilt sowohl für gekaufte als auch für geleaste Wagen. Und bei Dienstwagen fallen bei Privatnutzung nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil bei der Steuererklärung an, bei E-Autos mit einem Wert von über 60000 Euro sind es 0,5 Prozent. Wenn der Arbeitgeber auf seinem Gelände Gratisaufladungen anbietet, sind diese steuerfrei.
Lediglich bei den Beiträgen für die in Deutschland für alle Autos vorgeschriebene Haftpflichtversicherung herrscht Gleichheit zwischen Verbrennungs- und Elektroantrieb, denn die richtet sich nach Typ und Schadensfreiheitsklasse und der Region, in der das Auto angemeldet ist. Ein Vergleich der Angebote ist trotzdem ratsam: Einige Versicherer bieten Sonderkonditionen für Elektrofans, die Batterieschäden nach Ablauf des Garantiezeitraums absichern.
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Fazit
Die Wartungs- und Betriebskosten amortisieren also tatsächlich auf längere Sicht die erhöhten Anschaffungskosten, zumindest so lange Kaufpreis und Nutzung staatlich gefördert werden. Der leise Konkurrent der Verbrennungsmotoren ist eine Überlegung wert für diejenigen, die mit einer Reichweite von im Schnitt 300 bis maximal 600 Kilometern pro Ladezyklus gut auskommen – und das sollte wohl für einen Großteil der Autofahrer genügen.
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