- Februar 1, 2021
- Lesedauer: 2 Minuten
Das Herzstück im Fuhrpark sind die Fahrer. Ohne sie gibt es keine Bewegung, mit ihnen aber häufig teure Unfälle. Um die Kosten zu minimieren und die Sicherheit zu erhöhen, ist eine gute Schulung umso wichtiger für alle Mitarbeiter am Lenkrad.
Von Januar bis November 2020 erfasste die Polizei insgesamt 2,1 Millionen Straßenverkehrsunfälle – und damit 15,5 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr sank um 14% auf 305 900, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Dieser Trend hört sich gut an, ist aber auch auf das durch die Corona-Pandemie bedingte geringere Verkehrsaufkommen zurückzuführen.
Besonders Pflegedienste, Taxis und Lieferdienste gehören dabei zu den Risikogruppen, die vermehrt in Unfälle geraten. Kein Wunder, dass sie bei den Versicherungen einen ganz schweren Stand haben. In manchen Fällen müssen Versicherer horrende Versicherungsbeiträge aufbringen, die teilweise dreimal so hoch liegen wie die Leasingrate der Fahrzeuge.
28 Milliarden Euro für KFZ-Versicherung
Mit Beitragseinnahmen von über 28 Milliarden Euro im Jahr 2019 ist die Kraftfahrtversicherung die größte Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung. Sieht man sich die Zahlen von Statista an, dann zählen in der Vollkaskoversicherung Park- und Rangierschäden mit über 30 Prozent Anteil zu den häufigsten Schadenursachen. Zur Vermeidung helfen manchmal einfache technische oder psychologische Tricks. Rückfahrkameras, Einparkhelfer oder Abstandhalter kosten im Verhältnis zum Unfall wenig – beugen aber effektiv gegen Schäden vor.
Schadenursachen – von Stress bis Ablenkung
Neben Ursachen für Schäden, die am technischen Zustand des Dienstwagens liegen, führen auch verhaltensbedingte Fehler zu Unfällen. In der Regel kann das an Stress, Ablenkung, negativen Einstellungen oder am Alkohol liegen. Besonders Stress zeichnet sich als Kostentreiber aus. Ob nun unachtsames Öffnen der Türen, Drängler auf der Autobahn, blindes Vertrauen in Fahrerassistenzsysteme oder Zeitdruck. Geht es um Ablenkungsquellen, dann rangiert das Smartphone ganz weit oben. All diese Szenarien beeinflussen die Schadenquote des Fuhrparks negativ.
Mit dem Fahrer sprechen – Schäden reduzieren
Wenn es um die Reduzierung der Schadenquote geht, führt der erste Weg zum Fahrer. Das zeigt auch der Fall eines Verleihers von Flottenfahrzeugen. Bei einem Kunden lag die Schadenfrequenz für Scheibenaustausch in den vergangenen Jahren mit über 25 Prozent weit über den Benchmark-Werten anderer Flottenbetreiber.
Daraufhin wurden Mailings mit Glaspflaster für die beschädigte Stelle nach einem Steinschlag an die Fahrer geschickt. Das sollte die Fahrer über die Kosten eines Scheibenaustauschs im Vergleich zu einer Scheibenreparatur informieren – und sensibilisieren. Zusätzlich wurden sie aufgefordert, in der Werkstatt nach einer Scheibenreparatur anstatt nach einem Austausch zu fragen. Mit Erfolg: 2018 konnte das Unternehmen die Schadenfrequenz in der Kategorie Scheibenaustausch um fast zehn Prozentpunkte reduzieren. Ersparnis: etwa 10.000 Euro.
Mehr Fahrtraining, weniger Schäden
Neben der Sensibilisierung aller Fahrer für das Firmenfahrzeug gibt es noch eine andere effektive Methode, um langfristig positive Ergebnisse im Schadenmanagement zu erzielen: das Fahrtraining. Wetterverhältnisse oder Unsicherheiten beim Fahren begünstigen das Unfallrisiko enorm. Ein Fahrsicherheitstraining durch den Arbeitgeber für Mitarbeiter kann eine sinnvolle Maßnahme zur Unfallprävention sein. Wenn Mitarbeiter defensiv fahren, spart das laut Experte bis zu 30 % an Kosten ein. Ein weiterer Effekt: Das Unternehmen spart im Fuhrpark Sprit, schont zusätzlich auch noch die Umwelt und sichert bei manchen Versicherungsanbietern satte Prämien-Rabatte. Angeboten werden die Kurse über große Autoclubs wie ADAC, ACE oder AvD sowie von Dekra, Deutsche Verkehrswacht oder TÜV. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Blog.
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