Mobilitätsmanager

Ein Mobilitätsmanager beschäftigt sich eingehend mit den Bewegungen von Personen in einem betrieblichen System bzw. im öffentlichen Raum. Hieraus errechnet er wichtige Daten, die schließlich bei der Verkehrs-, Infrastruktur- und Logistikplanung Anwendung finden. Die Aufgabe ist angesichts der vielen Parameter sehr anspruchsvoll. Mittlerweile sorgen aber computer- und GPS-gestützte Verfahren für eine Vereinfachung. Moderne Programme erkennen schneller, wo es Verbesserungspotenzial gibt.

Im Artikel erfahren Sie:

  1. Aufgaben eines Mobilitätsmanagers: Mobilitätsmanager analysieren und optimieren Bewegungen von Personen und Fahrzeugen in Unternehmen oder im kommunalen Bereich, unter Einsatz von GPS- und computerbasierten Verfahren.

  2. Bedeutung im Unternehmenskontext: Im Unternehmenskontext fokussiert sich der Mobilitätsmanager auf die Organisation des Fuhrparks, die Optimierung von Lieferketten und die Implementierung von Sharing-Konzepten zur Kosteneinsparung.

  3. Gehalt und berufliche Perspektiven: Das Gehalt eines Mobilitätsmanagers in Deutschland liegt durchschnittlich bei ca. 50.000 Euro pro Jahr, wobei es je nach Unternehmensgröße, Standort und Branche variieren kann. Mobilitätsmanager spielen eine zentrale Rolle in der effizienten Gestaltung von Logistikprozessen und der Förderung von Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Der Job der Mobilitätsmanager im kommunalen Raum

Beim Mobilitätsmanagement unterscheidet man zwischen den Städteplanern und den betrieblichen Mitarbeitern. Im kommunalen Bereich sind die Aufgaben extrem komplex. Man muss sich tiefgründig mit den Bewegungen in einer Stadt, u. a. von öffentlichen Verkehrsmitteln, privaten Fahrzeugen, Logistikern, Taxis und Fußgängern auskennen. Deren Verhalten wird tageszeitabhängig analysiert, um bspw. die Ampelschaltungen anzupassen und die Verkehrs- und Straßenplanung zu verändern. Viele Kommunen setzen für diese Zwecke auf GPS-Daten, die sich zumindest in den Bussen und Bahnen einbauen lassen. Die Verkehrsströme werden insgesamt erfasst und auf dem Bildschirm übersichtlich dargestellt. Nun kann ein professionelles Managementprogramm errechnen, wo es eher zu Stauungen kommt und wie diese am einfachsten aufgelöst werden.

Team Diskussion

Das betriebliche Mobilitätsmanagement: Fuhrparks organisieren

In Unternehmen mit einem großen Fuhrpark ist ein Mobilitätsmanager ebenfalls unverzichtbar. Er schaut sich die Wege und Nutzung der betriebseigenen Fahrzeuge an, wirft aber auch einen Blick auf Lieferketten. Ein besonders gern verwendetes Hilfsmittel für solche Berufsgruppen sind die Fahrtenschreiber. Diese halten fest, welcher Mitarbeiter ein Kfz wann genutzt und welche Strecken er zurückgelegt hat. Dadurch wird erkenntlich, wo Verbesserungen möglich sind. Bspw. kann es sein, dass nicht jeder Angestellte einen eigenen Dienstwagen benötigt. Durch das Sharing-Konzept lassen sich u. a. Anschaffungs- und Wartungskosten ebenso verringern wie die Miete für Parkflächen. Zudem sorgt eine konsequente Vernetzung der einzelnen Mobilitätsfaktoren für eine effizientere Planung, z. B. können bei genauem Hinsehen auf dem Rückweg von einem Lieferpunkt zurück zur Basis verschiedene Dinge erledigt werden. Zu den wichtigsten Zielen des Mobilitätsmanagements in einem Unternehmen gehören entsprechend:

  • Die Einsparung von Kosten
  • Die Motivation der Mitarbeiter zu steigern
  • Schaffung eines modernen Images
  • Arbeitswege kostengünstiger zu machen
  • Logistikwege effizienter zu gestalten

Das durchschnittliche Gehalt eines Mobilitätsmanagers

Banknoten Euro

Das Gehalt eines Mobilitätsmanagers kann im bundesweiten Vergleich zum Teil stark variieren. Zu den entscheidenden Faktoren für die Gehaltsberechnung zählen unter anderem der Standort, die Größe und die Branche des Unternehmens. So spielt es eine Rolle, ob es sich um eine Stelle in der Städteplanung oder im Individualverkehr handelt. Generell gilt: Je größer der Fuhrpark bzw. das Unternehmen, desto mehr lässt sich im Mobilitätsmanagement verdienen. Auch regionale Einflüsse spielen eine Rolle. Im städtischen Raum liegen die Gehälter häufig höher als auf dem Land. Im Westen und Süden zahlen Unternehmen mehr als im Osten und Norden. Im Durchschnitt liegt das Gehalt eines Mobilitätsmanagers in Deutschland bei 50.000 Euro im Jahr. Berufseinsteiger dürfen unmittelbar nach der Ausbildung oder dem Studium ein Einkommen von rund 40.000 bis 45.000 Euro erwarten. In den Seniorpositionen großer Betriebe kann das Gehaltauf rund 60.000 Euro steigen.

Braucht eine Firma mit Fuhrpark überhaupt ein eigenes Mobilitätsmanagement oder genügt es, den Fuhrpark mit einer Leistungsposition zu überwachen und zu steuern? Diese Frage stellen sich vor allem kleine und mittelständische Betriebe. Fest steht: Die Positionen des Fuhrparkmanagements und des Mobilitätsmanagements weisen einige Überschneidungen auf. Allerdings sind die Aufgaben von Mobilitätsmanagern in der Regel weiter gefasst. Neben der Betreuung von Fahrzeugen und Einsatzzeiten, Wartungsterminen und Routenplanungen obliegt ihnen die Verwaltung und Übersicht der gesamten Fahrzeuginfrastruktur, die nicht zuletzt mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen sind.

Wichtige Aufgaben

Mobilitätsmanager zeichnen folglich auch für effiziente Logistikprozesse verantwortlich, behalten die Effektivität sowie Rentabilität der Flotte im Auge und sorgen so für straffe Abläufe. Ein weiterer Punkt ist die Nachhaltigkeit: Mobilitätsmanager sind auch für möglichst kurze Routen und den Einsatz sparsamer Fahrzeuge zuständig. Sie entscheiden zum Beispiel mit, ob bei einer notwendigen Neuanschaffung von Poolfahrzeugen Verbrenner gegen E-Autos ausgetauscht werden und bewerten die dadurch zu erzielenden Einsparungen. Letztendlich sparen sie dem Unternehmen so hohe Gesamtkosten, sichern die Erreichbarkeit für Kunden und Partner sowie die Mobilität der Mitarbeitenden. Dadurch lässt sich obendrein die Kundenzufriedenheit steigern und die Zusammenarbeit mit Partnern verbessern.

Verzichten Unternehmen auf die Position des Mobilitätsmanagements, können deren Aufgaben zum Teil von der Fuhrparkleitung übernommen werden. Diese ist in vielen Betrieben jedoch nicht für Themen wie Budgetierung oder Beschaffung zuständig. Jobs wie diese werden dann in der Regel vom Accounting oder der Buchhaltung ausgeübt. Unterstützen kann auch die passende Software: Fuhrparkverwaltungssoftware ermöglicht einen transparenten Einblick in die Flotte, deren Kosten, Einsetzbarkeit und weitere Faktoren. Modulare Programme lassen sich unternehmensspezifisch aufbauen, sodass Betriebe exakt die Funktionen nutzen, die sie benötigen. Über Fuhrparksoftware können zum Beispiel Mitarbeitende direkten Zugriff auf Buchungssysteme haben, das Management kann Wartungs- und Werkstatttermine einsehen und vereinbaren sowie Routen und Spesenabrechnungen miteinander in Relation setzen und die Abrechnung direkt über das Computerprogramm vornehmen. Mit digitaler Hilfe lässt sich ein Mobilitätsmanager zwar häufig nicht vollständig ersetzen; ist der Betrieb jedoch klein und der Fuhrpark überschaubar, sind die Aufgaben auch von der Fuhrparkleitung, der Buchhaltung und digitaler Hilfe zu erledigen.

Welche Trends und Möglichkeiten eröffnen sich im Mobilitätsmanagement?

Bereits heutzutage werden Mobilitätsmanager zunehmend von technischen Systemen unterstützt. Was früher weitgehend per Hand oder zumindest ohne technologisch hochwertige Computerprogramme erledigt wurde, geht dank der Algorithmen wesentlich schneller. Nehmen wir das Beispiel des Fuhrparks und der Fahrzeugbewegungen. Die dort vorhandenen Poolfahrzeuge werden mittlerweile meist mit einem GPS-Sender versehen. Dieser teilt dem Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement in Echtzeit mit, wo sich das Auto befindet. Die Daten werden sofort ins System eingespeist und können nun verarbeitet werden. Die tiefgründige Analyse der Wege wird nun von einem smarten Programm vorgenommen. Es zeigt z. B. auf, wann die betriebsreichsten Zeiten für die Nutzung der Fahrzeuge sind und ob es Potenzial bei der Wegeplanung gibt. So lassen sich eventuell unnötige Wartezeiten vermeiden, indem man Touren außerhalb der Rushhour plant oder Erledigungen auf dem Rückweg abschließt. 

Grafik

Auch die reine Zuteilung der Fahrzeuge lässt sich mit Hilfe der Technik einfacher gestalten. Ein „Buchungssystem“ kann so vom Mobilitätsmanagement in das Unternehmen eingeführt werden. Dieses ist von allen Mitarbeitern per App zugänglich. Diese können nun ein Fahrzeug ganz bequem über das Smartphone buchen. Dadurch entfallen viele aufwendige Schritte, die ein Mehr an Zeit, Arbeit und Kosten erfordern würden. Dazu gehören die Erstellung des Übergabeprotokolls und die händische Aufnahme der Daten in das System durch einen Fuhrparkverwalter. Ein guter Mobilitätsmanager kann des Weiteren auch progressive, umweltschonende Maßnahmen initiieren. So sind Dienstfahrräder für den Verkehr auf dem Unternehmensgelände oder kostenlose Shuttlebusse auf E-Basis sinnvolle Ideen, um die Prozesse in einer Firma maßgeblich zu verbessern.

FAQ

1. Was ist ein Mobilitätsmanager?

Ein Mobilitätsmanager ist verantwortlich für die Analyse und Optimierung der Bewegungen von Personen und Fahrzeugen in Unternehmen oder im kommunalen Bereich, unter Einsatz von GPS- und computerbasierten Verfahren.

2. Welche Aufgaben hat ein Mobilitätsmanager im kommunalen Bereich?

Im kommunalen Bereich analysieren Mobilitätsmanager die Bewegungen von öffentlichen Verkehrsmitteln, privaten Fahrzeugen, Logistikern, Taxis und Fußgängern, um Verkehrs- und Straßenplanung zu verbessern.

3. Wie sieht das betriebliche Mobilitätsmanagement aus?

Im Unternehmenskontext befasst sich der Mobilitätsmanager mit der Organisation des Fuhrparks, der Optimierung von Lieferketten und der Implementierung von Sharing-Konzepten zur Kosteneinsparung.

4. Was verdient ein Mobilitätsmanager?

Das Gehalt eines Mobilitätsmanagers in Deutschland liegt durchschnittlich bei ca. 50.000 Euro pro Jahr, kann jedoch je nach Unternehmensgröße, Standort und Branche variieren.

5. Welche Trends und Möglichkeiten eröffnen sich im Mobilitätsmanagement?

Moderne Technologien wie GPS-Sender und Buchungssysteme unterstützen Mobilitätsmanager zunehmend, ermöglichen effizientere Prozesse und tragen zur Umweltschonung bei, z.B. durch den Einsatz von Dienstfahrrädern oder E-Shuttlebussen.

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Melden Sie sich jetzt
für den kostenlosen
Online-Kurs an!

Melden Sie sich jetzt
für den kostenlosen
Online-Kurs an!

Hiermit akzeptiere ich die AGB und Datenschutzbestimmungen der Vimcar GmbH.

Wir nutzen Ihre Daten zur Bereitstellung unserer Dienstleistung. Durch das Absenden dieses Formulars akzeptieren Sie von uns per Mail und Telefon kontaktiert zu werden. Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen.

Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an und werden Teil unser 5,000 Leser.

Melden Sie sich jetzt
für den kostenlosen
Online-Kurs an!