- Oktober 5, 2020
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Um nicht vom plötzlichen Kälteeinbruch überrascht zu werden, sollte der Fuhrpark bereits in der Übergangszeit fit für den Winter gemacht werden. Ein winterfester Fuhrpark bildet den Grundpfeiler für die uneingeschränkte Mobilität bei Schnee und Eis. Zusätzlich erhöht er aber auch die Sicherheit aller Fahrer während der schwierigsten Witterungsphase. Wer seinen Firmenwagen hingegen nicht umrüstet, kann möglicherweise keine Kunden mehr besuchen und schwächt sein Geschäft. Wir wissen, was jetzt zu tun ist, um mit dem Fuhrpark sicher durch den Winter zu kommen.
Schritt 1: Rechtzeitig auf Winterreifen umstellen
Das wichtigste dürfte deshalb die vorgeschriebene Umstellung von Sommer- auf Winterreifen sein. Am besten handeln FuhrparkleiterInnen nicht erst dann, wenn die Witterung umschlägt, sondern bereits vorausschauend. Vorteil: Die Werkstätten sind nicht überlastet – so werden Wartezeiten verhindert. Da es keine konkrete Winterreifenpflicht gibt, empfiehlt sich hier grob der Zeitraum von Oktober bis Ostern für eine Winterbereifung. Für Lkws mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ist einer Winterbereifung auf der Antriebs- und Lenkachse verpflichtend.
Die richtigen Reifen für den Winter
Wer Sparen möchte, der sollte schnell sein bei der Auswahl der Winterreifen. Günstige Angebote finden sich im Sommer, da die HändlerInnen noch ein Überangebot vorrätig haben und Platz im Lager schaffen wollen. Sind noch Winterreifen im Bestand, müssen diese auf jeden Fall überprüft werden. Sie sollten nicht älter als sechs Jahre sein, weil das Material sonst ermüdet und seine Funktionsfähigkeit einbüßt. Außerdem sollten Winterreifen die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern aufweisen, besser wäre sogar eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern. Mehr zum Thema Reifenmanagement und Beschaffung von Reifen sowie ein kostenfreies Formular für die Reifeneinlagerung.
Bei Unfall Mitschuld
Seit zweieinhalb Jahren gilt das sogenannte Alpine-Symbol als Vorschrift für Winterreifen. Vorher prangte auf den Reifen meist ein Zeichen wie M+S. Bis 2024 darf man mit dieser Kennzeichnung auch noch weiterfahren, danach müssen Winterreifen jedoch das Alpine-Symbol aufweisen. Fehlt dieser Standard, dann gehen Gerichte von einer mangelhaften Bereifung auf. Die Konsequenz: Führer des Fahrzeugs kann bei einem Unfall eine Mitschuld zugesprochen werden. Zusätzlich drohen dann noch Bußgelder.
Schritt 2: Fahrzeuge überprüfen
Frostschutz- und Reinigungsmittel auffüllen
Gerade im Winter muss die Scheibenwaschanlage einwandfrei funktionieren. Viele vergessen im Herbst zu überprüfen, ob genügend Frostschutz- und Reinigungsmittel an Bord ist. Deshalb stets vor Abfahrt den Füllstand checken. Für Notfälle empfiehlt es sich, zusätzlich Enteiser-Spray im Wagen zu haben, um Scheiben kurzfristig von Vereisung zu befreien. Zur Standardausrüstung im Firmenfahrzeug gehört aber auch ein Eiskratzer und in bergigen Gebieten natürlich Schneeketten.
Batterie checken
Je älter eine Batterie ist, desto höher ist die Gefahr, dass sie bei Kälte streikt. Auch hier gilt vor dem Start in den Winter: Batterien prüfen und bei Bedarf rechtzeitig auswechseln. Ein passendes Starthilfekabel sollten FahrerInnen ohnehin stets im Auto zu haben. Übrigens: Die mittlerweile verbreitete und bequeme Start-Stopp-Funktion hat ihre Tücken. Denn die spezielle Batterie kann am Ende der Lebensdauer ohne Vorwarnung ausfallen.
Licht an
Ein professioneller Lichttest in der Werkstatt ist nicht teuer, bringt dafür aber eine sichtbare Erhellung. Denn hier überprüfen Fachkundige die korrekte Einstellung der Scheinwerfer. Nur wer mit guter Beleuchtung fährt, sorgt für ein ausreichend großes Sichtfeld und verhindert, dass andere VerkehrsteilnehmerInnen geblendet werden.
Schritt 3: Vorsicht Glatteis ‒ Schulung von MitarbeiterInnen
Einer der größten Unsicherheitsfaktoren bleibt der Mensch. Umso wichtiger ist eine defensive und den Witterungsbedingungen angepasste Fahrweise bei Eis und Schnee. Für Verantwortliche für den Fuhrpark besteht die Pflicht, auf eine vorsichtige Fahrweise hinzuweisen. Hier bietet sich besonders ein auf die Jahreszeit angepasstes Fahrtraining an. TÜV, DEKRA und andere Spezialisten für Sicherheit bieten regelmäßig Kurse an, die FahrerInnen sicher durch den Winter bringen.