- November 16, 2020
- Lesedauer: 3 Minuten
Die Verringerung der CO2 Emissionen steht bei Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Mit kleinen Tricks können Sie ihre Flotte entsprechend ausrichten – und im besten Fall zusätzlich Kosten reduzieren.
„Mein Vater ritt auf einem Kamel. Ich fahre ein Auto. Mein Sohn fliegt ein Düsenflugzeug. Sein Sohn wird auf einem Kamel reiten.“ Ganz so schlimm wie die Saudi-arabische Redensart zum Klimawandel es beschreibt, wird es hoffentlich nicht kommen. Mittlerweile überprüfen fast alle Firmen, wie sie ihre CO2 Bilanz verbessern können, damit wir weiterhin die technischen Annehmlichkeiten des Lebens genießen können. Um dieses Ziel zu erreichen, kontrollieren Fuhrparkleiter in regelmäßigen Intervallen ihre Fahrzeugflotte auf CO2 Emissionen. Doch wie lässt sich die CO2 Bilanz eigentlich genau berechnen?
CO2 Emission berechnen
Seit diesem Jahr sollen alle in der Europäischen Union neu zugelassenen Pkw den CO2 Höchstwert von 95 Gramm pro Kilometer einhalten. Dabei gibt es jedoch eine Lücke. Denn Hersteller müssen lediglich mit dem Durchschnitt ihrer neu zugelassenen Pkw bei 95 g CO2/km liegen. Das bedeutet im Klartext: Wenn andere Modelle unter dem Wert liegen, dürfen PS stärkere Pkw durchaus höhere Emissionen aufweisen – es geht um den durchschnittlichen Flottenwert des Herstellers. Wird dieser Flottenwert überschritten, drohen hohe Strafzahlungen der Hersteller an die EU. Für den eigenen Fuhrpark kann man die CO2 Emission pro Pkw ebenfalls berechnen.
Der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) hat dafür ein Berechnungsmodell entworfen:
Dabei entspricht ein Liter Benzin 2.320 Gramm Kohlendioxid (CO2). Ein Liter Diesel hat 2.650 Gramm CO2, ein Liter Autogas (LPG) mit 1.790 Gramm CO2, und für ein Kilogramm Erdgas (CNG) müssen 1.630 Gramm CO2 angesetzt werden. Konkret heißt das im Fall von Benzin: den Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer mit 23,2 multiplizieren. Beispiel: 7,5 Liter/100 km => 7,5 mal 23,2 = 174 g CO2/km. Ganz einfach geht die Berechnung über eine Formel, wie in diesem Artikel beschrieben: CO2 Obergrenze.
Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen
Der Firmenfuhrpark ist ein Teil der CO2-Bilanz eines Unternehmens. Bei einer großen Fahrzeuganzahl, die ständig unterwegs sind, können diese einen großen Beitrag zur CO2 Bilanz machen. Doch genau dieser Anteil lässt sich fast immer verringern – häufig bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten. Und das alles, ohne die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu beeinträchtigen. Aber zum ökologischen Fußabdruck, also der CO2 Bilanz des Unternehmens, zählt nicht nur der Fuhrpark. Mitarbeiteranfahrt, Heizung, Strom, Geschäftsreisen und Papierverbrauch gehören selbstverständlich ebenso zur CO2 Bilanz des Unternehmens.

Sparen durch Umstellung
Wer seine eigene CO2-Bilanz kennt und analysiert, weiß, welche Treibhausgasemissionen das Unternehmen reduzieren und vermeiden muss. Hat der Betrieb erstmal eine Strategie entwickelt, ist die erste Hürde bereits genommen. So kann die Umstellung auf Ökostrom ein guter Schritt in Richtung Klimaneutralität sein. Gerade Videokonferenzen anstatt Geschäftsreisen haben sich während des Lockdowns bewährt und werden unsere Einstellung langfristig verändern. Und wer unbedingt das persönliche Gespräch beim Kunden sucht, der reduziert seinen CO2-Abdruck, indem er die Fahrt mit der Bahn bevorzugt. Durch Fahrgemeinschaften auf dem Weg zur Arbeit spart man Stress, Sprit und hat zeitgleich nette Kollegen um sich. Mehr zum Thema: Corporate Carsharing.
Fahrzeugflotte optimieren
Wer sich mit den kleineren Maßnahmen beschäftigt hat, kann sich nun direkt um den Fuhrpark kümmern. Um zu bestimmen, wo genau Verbesserungspotenzial steckt, empfiehlt es sich, den Fuhrpark genauer unter die Lupe zu nehmen. Dank Telematiksystemen und elektronischen Fahrtenbüchern lässt sich etwa die Auslastung der Fahrzeuge optimieren. Guter Nebeneffekt: Die Analyse gibt auch Aufschluss darüber, ob weniger Fahrzeuge im Betrieb benötigt werden.
Auf alternative Antriebe setzen
Alternative Antriebe wie Wasserstoff, Autogas, Erdgas, LPG, Hybrid, Plugin-Hybrid oder Brennstoffzellen verringern den Ausstoß von CO2 deutlich. Die höchsten stattlichen Förderungen gibt es für Elektrofahrzeuge. Hinzu kommt, dass der geldwerte Vorteil bei Elektrofahrzeugen mit nur 0,5% versteuert wird. Mittlerweile sind elektrische Pkw so ausgereift, dass sie nicht nur eine Option für die Stadt sind. Die verbauten Hochleistungsbatterien ermöglichen auch einen Einsatz auf mittleren Distanzen und erweitern dadurch den Spielraum von Fuhrparkmanagern.
Leasing kann Kosten reduzieren
Es stimmt schon – beim Abschluss von Leasingverträgen steckt vieles im Detail. Wer vorab nicht alle Eckpunkte klärt, darf später für Extrakosten tief ins Portmonee greifen. Aber mit Leasing kann das Unternehmen auch die umweltschonendsten Fahrzeuge betreiben. Laufzeiten eines geleasten Pkw bewegen sich in der Regel zwischen zwei bis drei Jahren. Durch die ständige Erneuerung der Flotte bleibt der Fuhrpark stets auf dem neuesten technischen Stand, ist umweltverträglicher und im Verbrauch sparsamer als ältere Modelle. Das Full-Service-Leasing kann ein guter Ansatz für Unternehmen sein, um wirtschaftlich zu arbeiten und den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Dabei werden Dienstleistungen wie Wartung, Reifenersatz, Tankkarte, Steuer und Versicherung gleich mitgebucht und entlasten so den Fuhrparkleiter. Der Rundum-Wohlfühl-Service erhöht zwar die monatliche Leasingrate. Dafür ist das Fahrzeug immer umweltfreundlich eingestellt.
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