- Dezember 30, 2019
- Lesedauer: 5 Minuten
Einsicht in den Reparaturstatus, Echtzeit-Kommunikation, stärkere Bindung zur Kundschaft: Immer mehr Anbieter wollen FuhrparkleiterInnen beim Einstieg in das digitale Schadenmanagement aktiv unterstützen. Welche Optionen es zur effizienten Abwicklung von Schadensfällen gibt, lesen Sie hier.
Schnell und einfach – digitales Schadenmanagement
Bei der Abwicklung eines Unfallschadens fehlt FuhrparkleiterInnen oftmals der Durchblick – und das verhindert das Schadenmanagement. Eine Dataforce-Untersuchung von 2017 in Kooperation mit dem Bundesverband Fuhrparkmanagement zeigte, dass über alle Fuhrparkgrößen hinweg 28,4 % der anfallenden Aufgaben im Fuhrpark auf das Schadenmanagement entfielen. Dabei zählt das Schadenmanagement zu den größten Aufgaben, weil es schwer planbar ist. Zudem muss nach einem Schaden häufig schnell gehandelt werden. Durch den Einsatz von digitalem Schadenmanagement können Prozesse optimiert und verbessert werden. Der Schadenmanagement Prozess ist jedoch in vielen Unternehmen noch nicht effizient genug gestaltet. Meist können digitale Lösungen wie Software zur Schadensregulierung dort weiterhelfen.
Software für die Schadenbearbeitung: schlanke Schadenmanagement Prozesse dank digitaler Steuerung
Eine optimale Kfz Schaden Software ist ein ganzheitliches System, das auf umfangreiche Datenquellen zurückgreift. Das beginnt bereits beim Zeitpunkt des Unfalls: Im Idealfall ist das Fahrzeug bereits mit GPS mit einer Fuhrparksoftware verbunden und kann FuhrparkleiterInnen auf Schäden hinweisen. Oder die FahrerInnen haben Zugriff auf eine Smartphone-App, mit welcher Sie einen Unfall oder Schaden in wenigen Minuten dokumentieren können. Fuhrparkverantwortliche können unmittelbar reagieren und die Werkstatt vorab informieren. Nach Unfallaufnahme gehen die Daten digital an die Versicherung. Hat diese den Schaden bearbeitet, erhält der Fuhrparkleiter eine Benachrichtigung via E-Mail oder aufs Smartphone. Alle Dokumente – Schreiben von den Versicherungen, Gutachten, Kostenvoranschläge und Werkstattrechnungen – lassen sich zentral speichern und abrufen, auch von unterwegs. Ein digitales Terminmanagement schlägt optimale Zeitfenster für die Reparatur vor und berechnet die voraussichtlichen Kosten für den Ausfall. Über den gesamten Schadenmanagement Prozess informiert das digitale Schadenmanagement automatisch via E-Mail oder Pushnachricht aufs Mobiltelefon.
Differenzierung von Schäden
Digitale Systeme ermöglichen es zusätzlich, Kleinschäden von sicherheitsrelevanten Schäden zu differenzieren. Fuhrparkverantwortliche können dann ein Zeitfenster wählen, in dem der Reparaturtermin für kleine Schäden festgelegt wird. Da die Kundschaft an allen Prozessen beteiligt ist, lässt sich so auch schnell die Zufriedenheit dieser ermitteln. Doch Schadenverfolgung und eine transparente Schadenregulierung sind das eine. Die Schäden rechtlich und technisch gut abzuwickeln das andere. Nur hochwertige Werkstattleistungen sowie ständiges Qualitätsfeedback durch die beauftragten GutachterInnen garantieren eine zufriedene Kundschaft. Auch dies ist Teil vom Schadenmanagement Prozess.
Anbieter von digitalen Schadenmanagement
Mittlerweile tummeln sich einige Anbieter auf dem Markt, die alles rund um die Schadenregulierung vereinfachen wollen. Das Stichwort heißt: rundum digitale Schadenabwicklung. Wichtig bei den Anbietern ist, dass sie den Prozess von Schadensaufnahme bis zur Fahrzeugreparatur vereinfachen sollten. Dadurch erhalten sowohl Fuhrparkleiter, als auch Fahrer mehr Zeit im Alltag. Die Fahrer sollten in wenigen Minuten Schaden direkt per Smartphone-App dokumentieren können. Der Fuhrparkleiter sollte hingegen innerhalb der Software einen Überblick über die Schadendetails haben sollen und die komplette Kontrolle bei der Abwicklung behalten.
Weitere Optionen für das digitale Schadenmanagement
Ein Anbieter ist die Innovation Group, ein Dienstleister im Kfz-Schadenservice. Sie überwachen als IT-Spezialist für Fuhrparklösungen alle Schäden digital, damit Kunden bei Fehlentwicklungen schneller reagieren können. Ein Schadentracking-System ermöglicht die transparente Schadenabwicklung. Das geht über die Reparatur von Autoglas- und Unfallschäden in Kooperationsbetrieben, die Schadenhilfe im Haftpflichtfall bis hin zur Regulierung von Kfz-Schäden an Gebäuden. Der Auftraggeber muss am Ende nur noch die Zahlung von Umsatzsteuer und Selbstbehalt anweisen.
Eine Kommunikationsplattform bildet die Prozessschritte von der Schadenmeldung bis zur abschließenden Rechnungsstellung ab. Sachbearbeiter der Versicherung haben mit dem Tool die Möglichkeit, online den Status der Schadenbearbeitung einzusehen wie der Versicherungsnehmer und die Werkstatt. Bei Eingang der Schadenmeldung erhält der Fahrzeugfahrer eine Nachricht, entweder per E-Mail, SMS oder WhatsApp. Über einen Link können dann alle Beteiligten den aktuellen Status ihrer Schadenbearbeitung nachvollziehen. Auch weitere Daten zum Schaden lassen sich in die digitale Akte hochladen, wie etwa Fotos oder Gutachten. Über Fortschritte im laufenden Prozess informieren Push-Nachrichten.
Schadenregulierung per Foto
Der Schadendienstleister Controlexpert setzt auf eine Fotoerkennung, die mit einem Bild auskommt, um automatisch den Reparaturaufwand zu kalkulieren. Damit soll es möglich sein, in nur wenigen Minuten einen Kfz-Schaden zu regulieren. Im Durchschnitt dauert das ca rund 28 Tage. Derzeit arbeitet der Dienstleister daran, Telematikdaten zur Schadenregulierung zu nutzen. Auch bei der Allianz reicht für viele Bagatellschäden schon heute ein Kostenvoranschlag mit Lichtbildern der Reparaturwerkstatt. Bei komplexen Schäden setzen sie seit Kurzem auf die sogenannte Live-Stream-Kalkulation. Konkret tauschen sich zu diesem Zweck ein Werkstattmitarbeiter und ein Kfz-Sachverständiger der Allianz per Smartphone live dafür aus.
Notwendigkeit eines digitalen Schadenmanagements
Im Jahr 2020 sank zwar die Anzahl der Verkehrsunfälle auf ein Rekordminus. Fast 16 % weniger Blech- und Personenschäden im Vergleich zum Vorjahr meldet das Statistische Bundesamt. Dennoch wurden immer noch rund 2,3 Millionen Unfälle polizeilich aufgenommen. Bei einem Großteil – knapp zwei Millionen – blieb es bei Sachschäden. Diese erfordern einen hohen Aufwand – vor allem, wenn es sich um ein Fahrzeug aus dem Fuhrpark handelt. Für den Schadenmanagement Prozess wenden FuhrparkleiterInnen viel Zeit auf – zugleich sind viele mit den umfangreichen Aufgaben überfordert.
Langer Schadenmanagement Prozess
Ob die FahrerInnen den Unfall selber verschuldet haben oder nicht: Es gilt zum einen, schnell zu handeln, um das Fahrzeug möglichst rasch wieder in den Verkehr zu bringen und kostspielige Ausfälle zu verhindern. Zum anderen gehören zahlreiche Prozessschritte zur Schadenabwicklung. Die Schadenaufnahme durch die Beteiligten unmittelbar nach dem Unfall ist für die vollständige Regulierung essenziell. Nur wenn Art und Hergang des Schadens dezidiert erfasst werden, kann das Unternehmen mit der Begleichung in vollem Umfang rechnen.
Weitere Schritte für einen effektiven Schadenmanagement Prozess:
Ein digitales Schadenmanagement vereinfacht die notwendigen Schritte zur Schadenabwicklung und sogt dafür, dass keine Aufgaben übersehen, Termine eingehalten und alle Forderungen erhoben werden. Teil des Schadenmanagement Prozess sind diese Aufgaben:
- Meldung bei der Versicherung
- ggf. Beauftragung eines Gutachters zur Schadenaufnahme
- Organisation der Reparatur
- Beschaffung eines Ersatzfahrzeugs
- Kommunikation mit der eignen und / oder gegnerischen Versicherung
- Controlling (Prüfung von Werkstattrechnungen und Kostenvoranschlägen, Rechnungsfreigabe, unter Umständen Mahnwesen)
Fazit: Fuhrparkverwaltung nur mit digitalem Schadenmanagement
Nichts übersehen und eine schnelle, vollständige Schadenabwicklung: Ein digitales Schadenmanagement erhöht die Effizienz maßgeblich und sorgt so dafür, dass beteiligte Fahrzeuge rasch wieder einsatzbereit sind – und zum Umsatz beitragen. Intelligente Techniken, die etwa nach einem Auffahrunfall mögliche Schäden auflisten oder per fotografischer Erkennung die voraussichtlichen Aufwendungen berechnen, vereinfachen die Schadenabwicklung erheblich. FuhrparkleiterInnen werden entlastet und sparen Zeit bei der Schadenabwicklung. Für den Fuhrpark bedeutet das weniger Fahrzeugausfälle und letztlich weniger Kosten.
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