Mit der Unterhaltung eines Fuhrparks kommen auf Unternehmen und Organisationen gewisse Herausforderungen zu, um die firmeneigene Flotte effizient zu nutzen und zu verwalten. Dabei ist es gleich, ob es sich bei den Fahrzeugen um Firmenwagen für die bessere Mobilität der Mitarbeitenden handelt, oder ob die Kraftfahrdienstleistung das Kerngeschäft des Betriebes darstellt.
Vorteile des Mobilitätsmanagements
Von einem erfolgreichen Mobilitäts- und Fuhrparkmanagement profitiert das Unternehmen im Hinblick auf die Kosten, Effizienz in der Erbringung der Dienstleistungen, Wertschöpfung, positiver Außendarstellung als Betrieb und Kundschaft sowie bei der Innovationsfähigkeit.
Mobilitätsmanagement als Teil des Fuhrparkmanagement
Das Mobilitätsmanagement arbeitet entweder eng mit dem Fuhrparkmanagement zusammen oder ist bereits ein Teil dieses. Für diese Tätigkeiten sollte der Betrieb die nötigen Stellen schaffen und das erforderliche Fachwissen erwerben.
Ausstattung und Einsatzbereitschaft des Fuhrparks sind essentiell für eine optimale Wahrnehmung der Aufgaben zur Fortbewegung. Kein mit Mobilität verbundener Auftrag kann sinnvoll erledigt werden, wenn die Technik nicht zuverlässig funktioniert. Wartung und Pflege der Fahrzeuge sind unumgänglich für einen reibungslosen Betriebsablauf. Ausfälle müssen einberechnet werden und immer zu kompensieren sein. Partnerschaften zu Werkstätten sind aufzubauen oder Reparaturen vom eigenen qualifizierten Personal zu ermöglichen. Fahrzeugtypen sind passend zum Einsatzzweck und zum Geschäft des Unternehmens auszuwählen. Hier geht es um Transport-, Last- oder Personenkraftwagen, eventuell sind Spezialfahrzeuge nötig.
Außendarstellung des Unternehmens
Der Fuhrpark ist ein Aushängeschild des Unternehmens. Die Wirkung der Dienstfahrzeuge auf die Öffentlichkeit kann von deren Beschriftung genauso abhängen wie von der Marke oder der Antriebsart. Innovative und fortschrittliche Firmen unterstreichen ihre Philosophie gerne mit einer auf moderne Antriebe ausgerichteten Flotte. Nicht zu unterschätzen ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden bezüglich ihres Verhaltens, wenn sie mit den leicht zu identifizierenden Dienstwagen am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen.
Tätigkeiten des Mobilitätsmanagements
Kernaufgabe des Mobilitätsmanagements ist es, die betriebsbedingten Bewegungen von Mitarbeitenden, Fahrzeugen und Gütern im öffentlichen Verkehrsraum sowie gegebenenfalls auf den Firmengeländen zu koordinieren. Dies ist unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten so effizient und kostengünstig wie möglich zu gestalten.
Hierzu gehören:
- Das Beschaffungsmanagement der Fahrzeuge mit Schwerpunkt auf Fahrzeugart und Einsatzgebiet sowie zukunftsorientierte Überlegungen zur Auswahl alternativer Antriebe
- Die Einsatz- und Routenplanung mithilfe digitaler Lösungen, GPS und Fahrtenschreibern sowie das Bedenken des Verkehrsaufkommens, gegebenenfalls Vermeidung von Stoßzeiten
- Berücksichtigung von Lademöglichkeiten bei der Streckenplanung oder Schaffung einer eigenen Ladeinfrastruktur
- Maßnahmen hinsichtlich umweltfreundlicherer Mobilitätslösungen wie alternativer Beförderungsmöglichkeiten, Vermeidung unnötiger Fahrten etwa durch Bereitstellung von Home Office-Angeboten, Senkung des CO2-, Schadstoff- und Partikelausstoßes
- Fahrsicherheits– und Sparsamkeitstrainings
- Finanzplanung rund um Beschaffung, Wartung, Reparaturen, Kraftstoffen und Versicherungen, daneben Kalkulation von Steuervorteilen und staatlichen Förderungen
- Gegebenenfalls die Zuteilung der Fahrzeuge auf mehrere Mitarbeitende, womöglich mittels eines Carsharing– oder Buchungskonzeptes
- Koordination von Dienstreisen und Betriebsausflügen, Regelungen von zu nutzenden Verkehrsmitteln und Übernachtungsmöglichkeiten, Auswahl von Alternativen wie Online-Meetings, Fernwartungen oder Internetlehrgängen
- Mobilitätslösungen abseits von den eigenen motorgetriebenen Fahrzeugen, etwa durch das Angebot von Dienstfahrrädern und Möglichkeiten der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
- Schaffung von Umkleiden und sanitärer Einrichtungen für die Hygiene nach der Anreise mit dem Fahrrad oder weiterer Strecken zu Fuß
- Nutzung von Fahrzeugen außerhalb des eigenen Fuhrparks, beispielsweise Mietfahrzeuge, Privatfahrzeuge, Fahrgemeinschaften
- Kontakt zu Dienstleistern von Leihrädern oder -rollern
- Das Koordinieren von Parkraum sowie Unterstellmöglichkeiten und die effiziente Gestaltung der hierfür aufgewendeten Kosten
- Das Management der Pflege, Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge, Schaffung von Werkstatteinrichtungen oder Planung von Wartungen, Reparaturen und Instandhaltungstätigkeiten außerhalb des Unternehmens
Mitarbeiterqualifikationen
Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement benötigen im besten Falle eigens ausgeschriebene Stellen, die mit passend qualifiziertem Personal zu besetzen sind. Hochschulen bieten hierzu Ingenieursstudiengänge im Verkehrs- und Mobilitätswesen an. Weiterhin ist das Personal, welches die Fahrzeuge bewegen soll, mit den entsprechenden Schulungen, Qualifikationen und Fahrerlaubnisklassen zu versehen oder anzuwerben.
Zertifizierte(r) MobilitätsmanagerIn
Weiterbildungen im Bereich des betrieblichen Mobilitätsmanagements bieten unter anderem der Bundesverband für Betriebliche Mobilität oder die IHK an. Mitarbeitende mit entsprechender Erfahrung im Unternehmen erhalten hierbei eine umfassende Qualifikation, um nicht nur das Wissen rund um das Mobilitätsmanagement zu erlangen, sondern um sich Fertigkeiten für die Durchführung von Projekten zur Schaffung einer betrieblichen Einrichtung rund um die Mobilität anzueignen.
Anders als in den erwähnten Ingenieursstudiengängen werden diese Qualifizierungsmaßnahmen wesentlich näher am eigentlichen Betriebsgeschehen und mit konkretem Praxisbezug durchgeführt. Daher ist für interessierte Firmen kein Personal mit akademischen Abschlüssen erforderlich, um im Bereich der Mobilitätsverwaltung Fachwissen anzureichern.
Weiterhin vermitteln diese Lehrgänge nicht nur Informationen zur reinen Fortbewegung, sondern zeigen Maßnahmen zur Beeinflussung der Nachfrage und des damit verbundenen Transport- und Mobilitätsbedarfs auf. Die Inhalte zur Fuhrparkanalyse beinhalten die Auswahl von passenden Fahrzeugen oder den Austausch von ineffizienter Technik im Hinblick auf Umwelt und Kosten der Fortbewegung sowie der Fahrzeughaltung.
In weiteren Unterrichtsmodulen lernen die Teilnehmenden Analysemethoden von Verkehrsflüssen im urbanen und ländlichen Raum und deren Auswirkungen kennen. Sie richten ihre Aufmerksamkeit auf alternative Fortbewegungsmittel und wie das Interesse der Mitarbeitenden und Führungskräfte darauf zu lenken ist. Zudem ist ein Schwerpunkt dieser Weiterbildung die nachhaltige Etablierung all dieser vermittelten Inhalte im Unternehmen und der Blick für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich.
Alles rund um Fuhrparkverwaltung
- Formular Führerscheinkontrolle
- Fahrtenbuch Vorlage
- Erfahrungsbericht Fuhrparksoftware: Gründe für Vimcar Fleet
- eBook Datenschutz im Fuhrpark
- Leitfaden Fuhrparkanalyse
- Ladungssicherungsrechner
- Total Cost of Ownership Rechner
- Routenplanung
- Auto Übergabeprotokoll