Den Fuhrpark mit elektrischen Fahrzeugen auszustatten, bietet Unternehmen heutzutage viele Vorteile. Insbesondere die Vergünstigungen für den Aufbau der Ladeinfrastruktur und die subventionierte Anschaffung sind wichtige Anreize. Bei den Ladesäulen im Unternehmen sollte man jedoch genau darauf achten, wie schnell diese den Wagen von 0 auf 100 bringen. Zudem ist genau zu analysieren, welche Nutzungsart – z.B. Stadtverkehr oder weite Strecken – für die E-Flotte vorgesehen ist. Um eine Ladeinfrastruktur erfolgreich im Betrieb zu implementieren, helfen Checklisten.
Ladeinfrastruktur – die wichtigsten Fakten
Das Thema Elektromobilität wird immer aktueller und hat unlängst auch die Fuhrparks von führenden Unternehmen in Europa erreicht. Vorteilhaft ist, dass der Tank- bzw. Ladevorgang direkt in der Firma stattfinden kann. Die Fahrt zur Tankstelle entfällt und die Kosten müssen nicht aufwendig nach Nutzung und Nutzer abgerechnet werden. Stattdessen läuft alles über die Stromrechnung. Eventuell ist es sinnvoll, einen gesonderten Vertrag für die Garage abzuschließen, um genau zu wissen wie viel Strom der Elektrofuhrpark zieht. Das A und O ist es, eine effiziente Ladeinfrastruktur aufzubauen. Auf dem Firmenparkplatz bzw. in der Garage müssen entsprechend an den jeweiligen Stellplätzen Elektro-Zapfsäulen vorhanden sein. Je nach Bedarf sollte es eine Steckdose pro Auto geben. Alternativ lässt sich die Anzahl bei geringer Nutzung auch halbieren. Während einige Fahrzeuge im Einsatz sind, werden die anderen einfach aufgeladen.
Wichtigkeit der Ladeinfrastruktur
Förderungen für Ladesäulen
Generell gilt: Zu viel gespart werden muss bei den Ladesäulen nicht. Der Staat fördert den Aufbau von Elektroflotten nämlich mit lukrativen Subventionen. Wer sich elektrische Kfz für die Firma zulegt, kann sich auch Fördergelder für die Ladesäulen im Betrieb ausgeben lassen. Hier sollte man sich vorab informieren, was Stadt und Landkreis leisten können. Viele der Fördermittel werden vor allem kommunal, aber auch von den Bundesländern ausgehändigt – der Bund hat hierfür bereits 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Geld fließt im Wesentlichen in den Aufbau von Schnellladesäulen. Die Vergünstigungen sind seit November 2016 übrigens von der Einkommenssteuer ausgenommen. Hinzukommen Zuschüsse zum Elektroauto sowie eventuell die Befreiung von der Kfz-Steuer für bis zu zehn Jahre. Letztere Regel galt bisher für Fahrzeuge, die zwischen 2016 und 2020 angemeldet worden sind – eine Fortführung dieser Befreiung ist denkbar, da das Elektroauto die Benziner und Dieselfahrzeuge ersetzen soll.
Anforderungen an den ordnungsgemäßen Ausbau einer Ladestation
Der Ausbau einer solchen Ladeinfrastruktur bedarf entsprechender Vorkehrungen, denn Betreiber müssen bestimmte Richtlinien befolgen. Die Anforderungen sind abhängig davon, ob Sie die die Ladestation nur für den Eigenbedarf nutzen oder der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Ist letzteres der Fall, müssen Sie beispielsweise dafür sorgen, dass sich die Nutzer Ihrer Station – über Funk oder andere Maßnahmen – authentifizieren.
Folgende Vorschriften sind bei der Planung einer Ladeinfrastruktur generell zu beachten:
- Welche Modelle benötigen welche Art der Stromversorgung?
- Wie viele Ladepunkte sind notwendig?
- Mit welchen Personen sollten im Vorfeld in Kontakt treten bzw. über ihr Vorhaben informieren?
- Welche Vorkehrungen müssen getroffen und welche Genehmigungen eingeholt werden?
- Wie kann die Funktionsfähigkeit am Besten im Auge behalten werden und welche Tool sind dabei hilfreich?
Diese Fragen können Ihnen dabei helfen einen generellen Einstieg in die Planung ihrer Ladeinfrastruktur zu erhalten. Um wirklich alles richtig zu machen, ist es jedoch wichtig, wirklich ins Detail zu gehen.
Trends und Entwicklungen bei der Ladeinfrastruktur
Bisher war das Aufladen von Elektrofahrzeugen noch zeitaufwendig. Wer das Kfz einfach nur an eine normale Steckdose anschließt, muss u.U. bis zu zehn Stunden warten. So der Fuhrpark nur tagsüber genutzt wird, ist das generell kein Problem. Der Fuhrparkmanager muss dann jedoch sicherstellen, dass alle Autos der Flotte am Abend an die Steckdose kommen. Mit einer vollen Batterie kann ein herkömmliches E-Auto etwa 100 Kilometer fahren. Andere Modelle, insbesondere der innovative Tesla aus den USA kommt auf bis zu 600 Kilometer. Bei über 400 Kilometer liegt die Akkustärke beim Ampera-E von Opel und beim Jaguar I-Pace S.
Konsequenzen für den Fuhrpark
Als Firmenbesitzer und Fuhrparkmanager sollte man genau wissen, für welche Fahrten das Auto benötigt wird. Im Stadtgebiet sind schwächere Batterien unproblematisch. Bei häufigen Einsätzen sollte man aber auch auf eine verbesserte Ladeinfrastruktur setzen. Mit einer Wallbox verringert sich die Ladezeit bspw. auf zwei bis sechs Stunden. Öffentliche Schnellladesäulen pumpen das Fahrzeug innerhalb von einer Stunde von 0 auf 100. Beim Tesla-Supercharger sind es lediglich 20 Minuten. Für diese Ladesäulen wird aber auch zwingend das passende Auto benötigt. Die Ladedauer hängt auch sonst vom jeweiligen Modell und nicht nur von der Steckdose ab. Die verbaute Ladetechnik und die Batteriekapazität spielen hier eine entscheidende Rolle. Wer auf eine lange Lebensdauer aus ist, sollte übrigens nicht zu viele Schnellladungen durchführen. Diese können die Batterie schädigen. Wer die Möglichkeit hat, wird also eher auf den Haushaltsstrom setzen. Ein Fachmann sollte in diesem Fall die Steckdosen auf Eignung für eine solche Dauerbelastung prüfen.
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*Die vorliegende Checkliste bietet lediglich einen Überblick über die Vorgehensweise und Vermeidung von Gefahren, Fehlinvestitionen o.ä. Sie dient der ersten Orientierung. Sie ersetzt aber nicht die Unterstützung von sachkundigem Fachpersonal sowie das Anpassen der Checkliste durch rechtskundige Dritte für die individuelle Verwendung.